Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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willkürlich ist), ist gleichzusetzen, mit der 5. Etage eines Hauses. Der Auftrag der magischen Operation ist es nun, von der Haustür in die 5. Etage zu kommen, wobei jeder Wiederholung der rituellen Arbeit eine Etage des Hauses bedeuten würde. Aus dogmatischer Sicht müsste man das Ritual nun 5mal machen, um durch eine kumulative Wirkung einen „Selbstenergielevel“ von „5“ zu erreichen. Wer es natürlich „voll drauf“ hat und ein „Supermagier“ ist, kann natürlich versuchen, mit einem einzigen Sprung vom Erdboden, in die 5. Etage zu kommen, und dort durch ein Fenster einzusteigen. Dies ist aber so gut wie ausgeschlossen, dennoch unter gewissen Umständen möglich.

      Wenn man diese „Hochhausanalogie“ nun auf die Magiearten anwendet, dann ist das klassische Treppensteigen im Hausflur, hinauf in die 5. Etage, die dogmatische Magie. Das Hochspringen vor der Tür und das Erreichen der 5. Etage durch einen Sprung, wäre dann die pragmatische Magie, wohingegen die experimentelle Magie vielleicht eine lange Leiter organisieren will oder lieber es versuchen wird, in eine der unteren Etagen zu springen, um von dort aus loszulaufen oder sogar jemanden aus dem Haus zu bittet, in die 5. Etage zu gegen, um dort das Ziel stellvertretend zu erreichen. Man könnte dieses Beispiel bis in alle Unendlichkeit fortsetzen, egal, ob es mit sprengen des Hauses und Fall der 5. Etage auf Erdbodenniveau oder ein abseilen aus einem Hubschrauber beschrieben werden würde – Fakt ist, man sieht, an diesem Beispiel, dass eine klare Einteilung nicht so einfach ist, bzw. man bei jeder Einteilung auch Ausnahmesituationen erzeugen kann.

      Essenziell in der Magie ist stets, dass sich eine reflektierte und gesunde Skepsis bewahrt, welche durch Erkenntnisse – in Bezug auf geltende Wahrheiten – minimiert oder auch verstärkt werden kann. Ferner sollte man aber auch einen reflektierten und gesunden Glauben haben, dass es Dinge gibt, die die Ratio nicht erklären kann, die aber dennoch real und existent sind.

      Da also die verschiedenen „Arten“ oder „Einteilungen“ der Magie in absurde und dennoch nachvollziehbare Analogien enden kann, sollte man vielleicht doch eine Definition anstreben, oder? Wenn man also ein wenig im Internet bzw. in Büchern stöbert, wird man hier und da Definitionen über die Vokabel „Magie“ finden.

       Definition 1:

      Magie (von altgriechischen μαγεία mageía ‚Zauberei‘, ‚Blendwerk‘), abgeleitet vom Altiranischen "Mager", bezeichnet die Zuordnung von bestimmten Kräften an Gegenstände, Ereignisse oder Lebewesen, die diese normalerweise nicht besitzen. Durch Rituale, Beschwörungen (etwa mittels Zaubersprüchen), Gebete, oder Invokationen versuchen Menschen Einfluss auf diese Mächte zu gewinnen, um sich vor ihnen zu schützen oder sich ihrer Unterstützung und ihres Schutzes zu versichern. Dazu sollen diese Kräfte wirksam auf die Umwelt übertragen werden, um sowohl das eigene als auch das Wollen, Handeln und Schicksal anderer Menschen willentlich zu beeinflussen, was nach naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise irrational erscheint. https://de.wikipedia.org/wiki/Magie - am 14.10.15 abgerufen)

       Definition 2:

      Magie ist die Kunst des eingeweihten Magiers, seinen Willen in einer Weise auf einen beobachteten Ist-Zustand der Umgebung einwirken zu lassen, sodass im Ergebnis ein neuer gewünschter Soll-Zustand beobachtet wird, ohne dass eine direkte Beeinflussung durch rein physikalisch erklärbare Gesetzmäßigkeiten erkennbar ist. (Quelle: http://www.astrolantis.de/blog-schwarze_magie.php - am 14.10.15 abgerufen).

       Definition 3:

      „Magie ist die Wissenschaft und Kunst, Veränderungen in Übereinstimmung mit dem Willen herbeizuführen.“ (Aleister Crowley; Frater V.D.; Schule der hohen Magie Band 1, ISBN 3-7787-7182-5; Seite 22)

       Definition 4:

      "Magie ist die höchste, unumschränkteste und göttlichste Kenntnis der Naturphilosophie, fortschrittlich in ihren Arbeiten und wundervollen Operationen durch ein richtiges Verstehen der inneren und okkulten Tugend der Dinge; sodass, wenn wahre Mittel auf den rechten Patienten angewendet werden, dadurch seltsame und bewundernswerte Wirkungen hervorgerufen werden. Daher sind Magier gründliche und fleißige Erforscher der Natur; wegen ihres erlernten Geschicks verstehen Sie es, wie eine Wirkung vorhergewusst werden kann, was dem gewöhnlichen Menschen wie ein Wunder erscheinen soll." (Die Goetia des Legemeton von König Salomon; Aleister Crowley; Magick – Buch vier; Band 2; Teil III, Magie in Theorie und Praxis ISBN: 3-901134-10-7; Seite15)

       Definition 5:

      „Magie ist die Evolutionstriebfeder des individuellen, bewussten Seins (nicht des Bewusstseins, nicht des EGOs), welches sich, durch den wahren Willen, transformieren, und somit evolutionieren will.“ (von Lysir).

      Man findet noch viel mehr Definitionen der Vokabel „Magie“, Definitionen, die zwar viel aussagen, die man aber nicht immer direkt auf eine eigene Situation anwenden kann, bzw. diese für sich vollkommen annehmen kann. Natürlich kann man zusammenfügend sagen, dass Magie dem Gesetz Pars pro Toto (ein Teil [steht] für das Ganze) folgt, dass es gleichzeitig aber mehr als die Summe seiner Teile ist und dass es allein auf die verschiedenen Vorstellungen UND Bewusstseinsebenen des Menschen ankommt, der die Magie anwendet. Da also der Mensch der entscheidende Faktor ist, muss man hier deutlich anmerken, dass die verschiedenen Bewusstseinsebenen nicht „einfach so“ erreicht und erfahren werden können.

      Im Gegenteil, denn die Praxis zeigt deutlich, dass man sein rationales Denken durch mentale Techniken kontrollieren muss.

      Dies alles bedeutet aber gleichzeitig, dass die Magie etwas absolut Individuelles ist. Jede Definition ist korrekt und jede Definition ist gleichzeitig falsch. Wenn es um Definitionen der Vokabel „Magie“ geht, sollte man im besten Falle eine eigene Definition erschaffen, eine Definition, die individuell, jedoch NUR temporär, gültig ist. Denn genau dies kann man sagen, wenn man eine Quintessenz aller Definitionen sucht. Wer Magie definieren will, muss es für sich tun. Immer UND fortwährend. Denn Magie ist Veränderung. Veränderung ist Evolution und Evolution ist die Bewegung des eigenen seienden Seins. Genau deswegen kann die einzige Definition oder Antwort auf die Frage „Was ist Magie?“ nur lauten: „Magie ist!“, da man mit dieser Antwort alles abdeckt. Jede Arbeit, jedes Erlebnis, jeder Gedanke, jede Handlung, IST Magie. Wenn ich mir einen Regenbogen anschaue und für mich erkenne, dass ich dies magisch finde, dann ist DAS Magie. Wenn ich ein 5 Stunden langes Merkurritual, mit einer 8fachen Wiederholung (also ab in die 8. Etage des imaginären Hochhauses), ausführe und dieses Ritual als „magisch“ betrachte, ist DAS Magie. Wenn ich durch den Wald gehe und einen besonderen Baum sehe, oder ein Eichhörnchen oder irgendein anderes Tier und ich es für mich als „magisch“ empfinde, dann ist genau DAS Magie. Wenn ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit vollkommen im Flow bin und ich Erkenntnisgewinne erlebe, die so fantastisch sind, dass mein Biosystem Endorphine produziert, ich diese Erkenntnisgewinne gleichzeitig als „magische Momente“ definiere, ist genau DAS Magie. Alles und Nichts ist Magie. Jeder bestimmt selbst was magisch oder was Magie ist, denn das Essenzielle in der Magie ist stets der Protagonist. Wenn ich nicht bei der Sache bin, kann ich die tollsten Beschwörungsformeln fehlerfrei zitieren, wenn ich nicht einen energetischen Fokus auf meine Energiekörper lege, kann ich die tollsten Meditations- und Yogahaltungen einnehmen, es werden alles nur leere Hülsen sein, die leblos und auch wertlos um mich stehen. Erst der Wille des magisch arbeitenden Menschen belebt die „tote Materie“ und verwandelt alles in … MAGIE.

      Diese Magie ist natürlich auch eine transformatorische Arbeit, und wenn man sich wirklich auf diese transformatorischen Arbeiten einlassen will, wodurch auch eine „alternative Daseinsweise“ entsteht, sollte man weit im Vorfeld reflektieren, WAS man wahrlich will und recherchieren, WAS alles physisch und psychisch geschehen kann.

      Letztlich ist hier sogar alles möglich, von Selbstverstümmelung bei einer temporären Besessenheit (via Invokation) über

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