Der außergewöhnliche Angestellte. Orison Swett Marden

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Der außergewöhnliche Angestellte - Orison Swett Marden

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Stellenlosen ist – an jeder Geschäfts- und Fabriktür steht zu lesen: „Gesucht ein Angestellter, wie er sein soll!“

      Und wie soll er nun sein?

      Er tut die Sachen, von denen die andern bloß träumen.

      Er tut seine Arbeit ebenso eifrig, wenn der Vorgesetzte fort ist, als wenn er da ist.

      Er hat Unternehmungsgeist und ist nicht der Sklave des Herkommens.

      Er scheut sich nicht, die Brücken hinter sich abzubrechen.

      Er wartet nicht auf Gelegenheit, sondern er schafft sie.

      Er ist gleichmäßig ausdauernd bei Hindernissen wie bei Fördernissen.

      Wenn er auf eine Schwierigkeit stößt, so geht er entweder um sie herum oder entschlossen durch sie hindurch, macht aber nicht Halt.

      Er ist nicht zufrieden mit kleinen Erfolgen, sondern sucht immer größere.

      Er ist wie eine Leitung, durch die immerfort ein elektrischer Strom geht.

      Wenn er je fällt, so fällt er auf die Füße.

      Er hat Mut und Entschlossenheit; wo andre zurückweichen, geht er vorwärts.

      Er zeigt sich stets von der besten Seite.

      Er richtet es so ein, dass der erste Eindruck, den er macht, stets gut ist.

      Er zögert nicht und schiebt nichts auf, sondern arbeitet rasch und stetig, bis er fertig ist.

      Er trägt die bewegende Kraft zum Handeln in sich selbst und braucht nicht alle paar Tage eine neue Ladung mit Energie.

      Er lässt sich nicht niederdrücken und nicht zurückdrängen, er hält fest, was er unternommen hat, wie eine Bulldogge, die sich verbissen hat; er lacht über Hindernisse und seine Kraft wächst an ihnen.

      Wenn er eine bittere Arznei schlucken muss, so macht er’s rasch und dreht den Löffel nicht zehnmal hin und her.

      Er will ein Künstler in seiner Arbeit sein und nicht bloß ein Handwerker.

      Er fasst seine Entschlüsse schnell und endgültig und lässt sich durch nichts von ihrer Ausführung abbringen.

      Er weiß, wie viel man mit höchster Beharrlichkeit erreicht.

      Er wartet nicht auf ein Wunder, das ihn über alles wegträgt, sondern er hängt seinen Wagen an jeden Zug an, der ihn vorwärts bringt.

      Er zahlt willig den Preis, um den allein der Erfolg zu haben ist; was er tut, das tut er recht, er stempelt alles, was aus seiner Hand kommt, mit der Geschäftsmarke „Vollkommen“.

      Er will immer weiter vorwärts kommen. Er beginnt jeden Tag mit dem Vorsatz, ihn abends im Kalender rot anstreichen zu können.

      Er hat den Wahlspruch: „Jeden Tag in einem Stück besser werden.“

      2. Wie man sich selbst entdeckt

      In keinem Land wird jungen Leuten so viel Verantwortlichkeit übertragen wie in Amerika, und eben dies hat viel zu der hohen Stellung beigetragen, die Amerika in der Welt einnimmt.

      Auf jedem Feld der Tätigkeit finden wir junge Leute in den verantwortungsvollsten Stellungen als Vorsitzende und Leiter von großen Einrichtungen, von ausgedehnten Gesellschaften, von umfassenden Geschäftsbetrieben. Junge Leute, die eben die Universität verlassen haben, nehmen Lehrstühle ein und andre, die kaum dreißig Jahre alt sind, haben gar die Leitung von Schulen und Hochschulen inne. Es ist in der Tat heute das Zeitalter der jungen Leute, und Amerika ist ganz vorzugsweise das Land der jungen Leute. Wir glauben an sie und ihre Leistungen und fürchten uns nicht, ihnen hohe Verantwortung aufzulegen.

      Es ist wunderbar, wie dieses Zutrauen zu ihrer Fähigkeit alle Kräfte der Jugend Amerikas entwickelt. Wie oft erleben wir es, dass ein junger Mensch, der im üppigsten Reichtum aufgewachsen ist, plötzlich durch den Tod des Vaters oder durch sonstige zwingende Umstände in eine verantwortungsvolle Stellung gelangt. Er hat vielleicht bisher noch gar keine Spur von Geschäftsgewandtheit gezeigt, und plötzlich, als er die Verantwortung übernehmen muss, entwickelt er die hervorragendsten Fähigkeiten, die ihm kein Mensch zugetraut hätte.

      Eine Feuersbrunst oder ein Schiffsunglück zeigt oft die unscheinbarsten Menschen als Helden. Leute, die sich nie in ihrem Leben hervorgetan haben, entwickeln einen Heldenmut, der alle zur Bewunderung hinreißt. Furchtlos dringen sie in brennende Gebäude, um wildfremde Menschen zu retten, wagen das Leben und verlieren es oft. Ebenso zeigen junge Leute, die durch irgendeinen Umstand in Not oder in eine verantwortungsvolle Stellung gedrängt werden, oft die erstaunlichsten Fähigkeiten zur Bewältigung der schwierigsten Lagen.

      Unter den Menschen, die im Leben nicht vorwärts kommen, sind gewiss die meisten niemals in die Lage gekommen, sich selbst und, was alles in ihnen liegt, zu entdecken, entweder, weil sie in einer Umgebung lebten, in der ihre schlummernden Kräfte nicht geweckt wurden, oder weil sie niemals in Lagen kamen, in denen es genug Reibung gab, um die Funken aus ihrem Wesen herauszuschlagen.

      Ein Mann, der in schwierige Umstände gekommen war, schrieb seinem Freund: „Ich bin in einer Klemme, und wenn du mir nicht heraushilfst, so bleibe ich stecken.“ Der Freund antwortete: „Alter Freund, ich kann dir leider nicht helfen, aber wenn du wirklich in der Klemme stecken bleibst, dann komme ich und sehe sie mir an; das muss wirklich eine ordentliche Klemme sein!“ Und der Mann kam heil heraus.

      Das Beste, was einem Menschen begegnen kann, wenn er ins Leben tritt, ist die Notwendigkeit, in Verhältnisse einzutreten, die alle seine schlummernden Fähigkeiten wecken und alle in ihm ruhenden Kräfte wirksam werden lassen.

      Die menschlichen Fähigkeiten liegen scheinbar in einzelnen Schichten übereinander. Der Lehrer in der Schule legt die oberste bloß und gibt uns einen ganz kleinen Begriff von dem, was wir leisten können. Ein Freund, der Zutrauen zu uns hat, wo alle andern sich abwenden, entdeckt eine tiefere Schicht und lässt uns Anlagen finden, die ohne ihn verborgen geblieben wären. Der Tod unsrer Lieben oder eine große Sorge eröffnet noch größere Tiefen in uns, an die wir noch nie gedacht hatten. Eine außerordentliche Notlage, der Verlust unsres Vermögens, die Notwendigkeit, Weib und Kind vom Untergang zu retten, ruft ungeahnte Kräfte in uns wach. Eine bittere persönliche Enttäuschung, unerwiderte Liebe, der Verrat eines Freundes dringt noch tiefer in unser unbekanntes Inneres und erschließt vielleicht Kraftquellen, deren Mächtigkeit wir nie für möglich gehalten hätten.

      Wer in irgendeiner Sache Erfolg haben will, der muss von Anfang an wissen, wie groß das Vermögen (in jedem Sinn des Wortes) ist, mit dem er arbeiten kann; er muss eine feste Aufstellung aller der Kräfte und Hilfsmittel haben, über die er nötigenfalls und schlimmstenfalls verfügen kann. Allein weitaus die meisten jungen Leute fangen ihre Lebensarbeit mit einer höchst geringen Kenntnis ihrer geistigen Kräfte an und entdecken diese im günstigsten Fall ganz allmählich und stückweise.

      Manche Explosionsstoffe entzünden sich schon bei geringer Wärme und kleiner Reibung, andre brauchen mehr; manche kann man umherwerfen oder in den heißen Ofen legen und sie entzünden sich noch nicht. Aber wenn sie mit größter Gewalt durch die fußdicken Panzerplatten eines Kriegsschiffes hindurch geschossen werden, dann bersten sie und lösen furchtbare Kräfte aus, die alles zerstören, was in ihrem Weg steht. Damit kann man die Art vergleichen, wie die menschlichen Fähigkeiten wirken. Manche sind so leicht

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