Sarg niemals money. Anno Dazumal

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      In der Nacht kann ich wieder mal nicht schlafen, weil ich zuviel an Deutschland denke. Diese Weltmeisterschaft war ein Segen für unser Land, doch genausowenig wie der Führer Mussolini den Sieg gegönnt hätte, kann ich mich über den Titelgewinn der Itaker freuen. Trotzdem: Wir sind wieder wer und zwar die drittbeste Fußballmannschaft auf der ganzen Welt, nachdem wir vor vier Jahren gerade mal das zweitbeste Team gewesen waren. Auch über mich denke ich viel nach. Eine Menge berühmte Leute waren bipolar erkrankt so wie ich; große Künstler, beeindruckende Persönlichkeiten, faszinierende Menschen. Ich bin zu Höherem berufen und ob ich das jetzt glaube, weil meine Krankheit mal wieder ausgebrochen ist oder nicht, interessiert mich nicht, denn es geht mir gut. Ich glaube ja, daß Adolf Hitler ebenfalls manisch-depressiv war, wenn ich da so an den Zweiten Weltkrieg mit den deutschen Blitzsiegen in den Blitzkriegen und die daraus resultierende Manie denke. Jedenfalls stinke ich wie ein Tier und neben mir liegt Judith, diese Frau. Ich weiß auch nicht was ich mir dabei gedacht habe, mich mit dieser Frau zusammenzutun, wahrscheinlich war ich damals in einer depressiven Phase und wollte einfach nicht allein sein. Das hab ich nun davon. Ihr Geschnarche regt mich auf und ihr Körper stößt mich ab. Warum hat Gott nach der Erschaffung Adams nicht einfach aufgehört und Ruhe gegeben? Was für ein fataler Fehler! Na ja, wenn ich so richtig in einer Manie drin bin, dann glaube ich ja, daß ich selbst Gott bin und ich muß sagen, das hat was. Warum auch nicht? So, jetzt werde ich aber langsam wirklich sauer. Am liebsten würde ich diesem Geschöpf neben mir ein Kissen aufs Gesicht drücken, damit endlich Ruhe herrscht. Ich kann es einfach nicht fassen, daß ich mich mit diesem Wesen zusammengetan habe. Aber wenigstens putzt sie ordentlich.

      Ich stehe auf und gehe schlaf- sowie betrunken ins Wohnzimmer. Der Fernseher grinst mich unverschämt an. Ich hasse es, wenn er mich auf diese Art und Weise provoziert. Er mißbraucht seine Macht, weil er weiß, daß ich von ihm abhängig bin. Was dieses Land braucht ist ein Führer und keine Füßikerin. Noch dazu aus dem Osten, die ist doch bolschewistisch verseucht, dieses CDU-Luder. Jeden Tag eine neue Steuer, da kann ich ja gleich mein Gehalt bei ihr abliefern, dieser machtgeilen Schnepfe. Und kaum schalte ich den Zauberkasten ein, schon grinst sie mir fröhlich ins Gesicht, die Atomeule. Ich könnte kotzen, denn diese Fratze wird mich wohl noch jahrelang verfolgen. Und dann erst ihr Ehemann, dieser Füntemering, der ja genau genommen irgendwie auch mein Chef ist. Was für ein Gruselkabinett! Wenn jedes Land die Politiker bekommt, die es verdient, dann müssen wir wirklich ein schreckliches Land sein. Ich schaue mir ein paar nackte Frauen an, doch das hilft mir auch nichts mehr, denn die Nacht ist schon versaut, nachdem ich Deutschlands eiskalte Kriegerin gesehen habe.

      Den Tag der Arbeit habe ich, so wie es sich gehört, verschlafen und jetzt bin ich auf dem Weg zu meinem Psychologen, der mir meine Drogen verschreibt. Eine junge Frau kommt mir auf dem Gehsteig entgegen, lächelt mich an und sagt: „Hi!“ „Woher kennst Du meinen Namen?“ wundere ich mich, doch sie ist bereits weitergegangen. Lauter Verrückte in dieser Welt. Genauso wie mein Psychologe, Dr. Hunds. „Na, Herr Hai, was darf’s denn sein? Etwas für oder etwas gegen die Manie?“ fragt er mich gönnerhaft, doch ich weiß ganz genau, daß er nur so freundlich zu mir ist, weil ich Privatpatient bin. „Ach, wissen Sie, eigentlich möchte ich doch nur ein ganz normales Leben führen“, stelle ich klar. Er schaut mich verwundert an, bevor er erläutert: „Das sollen Sie auch, aber vergessen Sie bitte nicht, daß Manien und Depressionen ebenfalls ihren Reiz haben. Sie bringen Abwechslung und Farbe ins Leben. Außerdem finde ich Sie sehr unterhaltsam, wenn Sie manisch sind.“ „Aber ich bin doch nicht Ihr Hofnarr!“ empöre ich mich und schlage ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. „Was nicht ist kann ja noch werden“, hofft er lächelnd und hält mir die andere Wange hin. Ich widerstehe der Versuchung, ihm ordentlich die Fresse zu polieren, schnappe mir mein Rezept und besuche dann meinen Dealer, den Apotheker. Jener behandelt mich wie immer äußerst höflich und zuvorkommend, denn ich bin einer seiner besten Kunden. „Hi, Manfred, schön Sie zu sehen! Wie geht es denn so?“ will er mit geheucheltem Interesse wissen und beobachtet gierig, wie ich sein leicht verdientes Geld aus meiner Börse hole. „Könnte besser sein“, antworte ich lakonisch. Daraufhin steckt er mir ein paar Spezialpillen zu. „Ich bin doch nicht Ihr Drogentester!“ rufe ich mit gespielter Empörung und lasse die Pillen unauffällig verschwinden. Danach kehre ich in die Bundesagentur zurück und treffe dort auf Hartmut, den einzigen Kerl in der Agentur, mit dem ich mich halbwegs gut verstehe. „Na, wie viele Assis hast Du heute schon abgefertigt?“ erkundige ich mich und er lächelt gequält. „Manni, Du wirst es nicht glauben wollen, aber diese Kretins, die es niemals bis zum Proleten bringen werden, werden immer dümmer, übelriechender und unverschämter. Dieser menschliche Abschaum glaubt, der Staat wäre dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, daß diese menschenähnlichen Wesen überleben. Aber da muß ich dann schon mal fragen: Was hat der Staat davon?“ „Nichts und das wissen wir Beide. Radikale Lösungen sind vonnöten. Roland Wardawas wäre ein zu schillerndes Beispiel für den rechten Weg, aber ich, Manfred Hai, werde dafür sorgen, daß dieses Land von seinen asozialen Elementen befreit wird“, verspreche ich pathetisch und Hartmut lächelt vergnügt. Zwar glaube ich, daß er mich nicht ganz ernst nimmt und für einen Sprücheklopfer hält, doch andererseits imponiere ich ihm, weil ich doch hin und wieder sage was ich denke und das ist in diesem Land der Lügen schon etwas Besonderes.

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