Crazy Summer Love. Sarah Glicker

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Crazy Summer Love - Sarah Glicker Glades

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mich an.

      Da ich in den letzten Sekunden die Blicke der anderen beiden Frauen erwidert habe, werde ich erst jetzt auf sie aufmerksam. Sie liegt in ihrem Bett und ihr Bein wurde in eine Schlinge gesteckt, sodass es ein Stück nach oben gezogen wurde.

      Aufmerksam betrachte ich es, während ich mich ihr nähere. Kaum habe ich ihr Bett erreicht, stelle ich den Kuchen auf dem Beistelltisch ab und beuge mich zu ihr herunter, um sie zu umarmen.

      „Was machst du nur für Sachen?“, frage ich sie und unterdrücke dabei ein Seufzen.

      Wundern dürfte es mich eigentlich nicht. Schließlich sprechen wir hier von meiner Mutter. Sie hatte schon immer das Talent, in jedes Fettnäpfchen zu treten, was sie finden kann. Das hat sie allerdings noch nie geschafft.

      „Beruhigt es dich, wenn ich dir sage, dass es keine Absicht war?“

      „Nicht wirklich“, kontere ich.

      Aufmerksam betrachtet mich meine Mutter, nachdem ich mir einen Stuhl an das Bett gezogen habe. Mir ist bewusst, dass sie mich kennt und ich noch nie etwas vor ihr verheimlichen konnte. Auf jeden Fall nicht gut. Daher merkt sie nun auch, dass mich etwas beschäftigt. Und das ist ausgerechnet der Vorschlag von Gerda.

      „Was gibt es neues?“, erkundigt sie sich.

      „Nicht sehr viel“, gebe ich von mir und sehe mich dabei zu allen Seiten hin um.

      Ich kann nur schwer für mich behalten, dass ich mich hier eindeutig nicht wohlfühle. Es kommt mir so vor, als müsste ich mich schlecht fühlen, weil es mir besser geht, als den Leuten, die sich hier befinden. In gewisser Weise kann man behaupten, dass ich deswegen ein schlechtes Gewissen habe.

      Allerdings kann ich sagen, dass die beiden Frauen, mit denen meine Mutter auf einem Zimmer liegt, nicht den Eindruck auf mich machen, als wären sie schwer krank. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

      Ich bin aber auch kein Arzt und kann das daher nicht richtig einschätzen. Außerdem kenne ich ihre Krankenakte nicht.

      „Du bist eine schlechte Schauspielerin“, stellt sie als nächstes fest und zieht so meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und unser Gespräch.

      Einen Moment denke ich darüber nach, was sie damit meint. Doch dann wird mir bewusst, dass sie auf meine Aussage anspielt. Einen Moment denke ich darüber nach, ob ich ihr davon berichten oder es lieber für mich behalten soll. Doch ich kenne meine Mutter. Sie wird so lange keine Ruhe geben, bis ich es ihr gesagt habe.

      „Gerda ist der Meinung, dass ich eine Partnervermittlung eröffnen soll“, murmle ich schließlich.

      „Ich finde das super“, erklärt sie begeistert. „Um genau zu sein bin ich schon lange der Meinung, dass du diesen Schritt machen sollst. Vielleicht nicht unbedingt mit einer Partnervermittlung, aber dass du deine eigene Firma gründest. Allerdings sehe ich immer wieder, dass dein Job dich nicht glücklich macht. Und als deine Mutter will ich, dass du glücklich bist.“

      Mein Mund öffnet sich, doch so genau weiß ich auch wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Bis jetzt hatte sie nie ein Wort darüber verloren. Daher hatte ich keine Ahnung, dass sie diese Meinung vertritt. Zumindest nicht in meiner Gegenwart. Doch gerade frage ich mich, ob sie vielleicht mit meinem Dad oder jemand anderen schon einmal darüber gesprochen hat.

       Vielleicht sogar mit Gerda.

       Irgendwie gefällt mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Dabei geht es nicht unbedingt darum, dass sie sich darüber unterhalten haben. Ich habe viel eher ein Problem damit, wenn andere hinter meinem Rücken über mich sprechen. Doch schnell rufe ich mir in Erinnerung, dass die beiden es sicherlich nicht böse gemeint haben.

      Bevor ich sie danach fragen kann, geht die Tür plötzlich ein weiteres Mal auf. Es dauert einen Moment, doch schließlich erkenne ich, dass ein Mann, der ungefähr in meinem Alter sein muss, das Krankenzimmer betritt. Aufgrund des Kittels und seines selbstsicheren Auftretens erkenne ich, dass er ein Arzt ist.

      Ich will nicht sagen, dass Ärzte alle gleich aussehen oder den gleichen Gang haben. Doch sie haben eine Art an sich, an der man sofort erkennt, dass sie irgendwann Medizin studiert haben. Allerdings gibt es noch etwas, was ich auf den ersten Blick erkennen kann.

       Und das ist, wenn ein Mann definitiv überheblich ist. Für gewöhnlich kann ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen.

      Schwungvoll kommt er herein, sodass sein Kittel hinter ihm her weht. Kurz nickt er den beiden Frauen zu, an dessen Betten er vorbeigeht, und bleibt schließlich vor dem meiner Mutter stehen.

      „Entschuldigen Sie die Verspätung. Ich wollte eigentlich schon viel eher hier sein. Allerdings ist ein Notfall dazwischen gekommen und musste deswegen einem Kollegen helfen.

      Überheblich, schießt es mir ohne Vorwarnung durch den Kopf.

       In diesem Moment bin ich nur froh, dass ich meinen Mund wenigstens etwas im Griff habe, sodass ich es nicht laut ausspreche.

      „Feli, darf ich dir meinen Arzt vorstellen? Dr. Carter Miles.“

      Ich hasse es, wenn sie mich so nennt, und das weiß sie auch. Doch jetzt werde ich nicht näher darauf eingehen, sondern lächle den Arzt nur freundlich an. Dabei nehme ich mir ein paar Sekunden Zeit und betrachte ihn von oben bis unten.

      Er trägt zwar einen Kittel, allerdings hat er darunter ein enges Shirt an, sodass ich mir sicher bin, dass er regelmäßig das Fitnessstudio besucht. Seine dunklen Haare sehen aus, als hätte er sie gerade erst gestylt und passt perfekt zu seinem sonnengebräunten Teint.

      Abwartend sieht er mich an, als würde er erwarten, dass ich mich vorstelle. Doch da ist noch etwas anderes in seinem Blick. Etwas, was dafür sorgt, dass ich ein wenig nervös werde. Von einer Sekunde auf die andere fühle ich mich überflüssig in diesem Zimmer.

      Ein wenig sieht er so aus, als würde er herausfinden wollen, ob ich den Mund halte, während er die Testergebnisse vorträgt, oder mit Fragen immer wieder dazwischen springe. Gerade kann ich auch nicht sagen, auf was er hofft.

      Allerdings halte ich den Mund und gebe keinen Ton von mir. Dies vor allem aber deswegen, weil meine Mutter anscheinend genau weiß, wovon er spricht, während ich wahrscheinlich hunderte Fragezeichen in meinem Gesicht habe.

      Als ich jedoch einen kurzen Blick auf sie werfe, erkenne ich, dass sie nicht besorgt zu sein scheint. Daher mache ich mir auch keine Sorgen.

       Es scheint alles in bester Ordnung zu sein.

      3

      Während ich ihm lausche, stelle ich fest, dass er keine Anstalten macht, sich zu erkundigen, ob alles verstanden wurde. Als wäre es selbstverständlich geht er einfach davon aus. Ich kann jedoch nicht sagen, ob dies der Fall ist, weil meine Mutter den Eindruck macht, als wüsste sie ganz genau, wovon er spricht. Oder weil er wirklich der Überzeugung ist, dass jeder diese Fachausdrücke kennt, mit denen er wild um sich wirft.

      Einige Minuten sitze ich still daneben und höre ihm zu. Irgendwann kann ich aber gerade das nicht mehr. Plötzlich habe ich das Gefühl, als müsste ich von hier verschwinden. Die Wände kommen auf mich zu und scheinen mich erdrücken zu wollen.

      „Ich muss

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