Hanau 1813. Erik Schreiber
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Daß er Blitz in deutschen Schlachten sei!
Gott behüte unsre Lande,
Unsre Seelen vor der Schande!
Gott erhalte Teutschland frei!
Das Soldaten=Morgenlied
Sei gegrüßet, heller Strahl,
Sei gegrüßet, süßes Licht,
Das durch Berg, und Wald und Thal
Jung in lichten Flammen bricht!
Vögel singen frehe Lieder
Ob dem neu erwachten Tag
Und im Menschenbusen wieder
Wird die fromme Freude wach.
Und sie kehrt sich zu dem Herrn,
Der de sel’gen Höh’n regiert,
Der am Firmament den Stern
Aller Wonnen wandeln führt:
Preis dir, großer Sonnenwalter!
Preis dir, höchster Himmelsheld!
Schöpfer, Lenker und Erhalter,
Träger, Vater aller Welt!
Sieh, mich treibt wie wilder Meer,
Wann der Sturm von Norden weht,
Unstät mein Geschick umher,
Welches nirgend heimisch steht,
Und im Wechsel und im Wanken
Wechselt auch mein armes Herz,
Lenkest du nicht die Gedanken,
Gott mein Vater, himmelwärts.
Ach! das Leben ist so wild,
Und so wild die Menschenbrust,
Wenn nicht du sie, warm und mild
Füllest tief mit himmelslust,
Wenn nicht du die wüsten Triebe
von dem Pfad des Lasters lenkst
Und mit stiller, frommer Liebe
Sanft dich in den Busen senkst.
Leicht beschirmen Stahl und Wehr
Gegen jeden Erdenfeind,
Doch sie schirmen nimmermehr
Gegen den, der Seelen nimmt:
Da muß jede Kraft erliegen,
Jede Wehr wird da zu Spott,
Hilfst du stärkster Held nicht siegen,
Stehst nicht du uns bei, o Gott!
Nimm mich denn auch diesen Tag
Unter deinen frommen Hut,
Daß ich redlich kämpfen mag
Als dein Streiter fest und gut;
Deke mich mit starkem Schilde
Gegen Trug und böse Lust,
Und mit Freundlichkeit und Milde
Fülle, Vater mir die Brust.
Das Soldaten=Abendlied
Gegangen ist das Sonnenlicht,
Still schweigert Feld und Hain,
Und hell am Firmamente bricht
Hervor der Sterne Schein,
Und hell aus stiller Seele blitzt
Ein wundersamer Strahl
Von dem, der ewig waltend sitzt
Im hohen Himmelssaal.
Wie wäre doch das Menschenkind
So elend, so allein,
Wenn nicht von oben zart und lind
Ihm käme dieser Schein!
Er wäre nichts als Trug und Wahn,
Ein zitternd Blatt am Baum,
Ein Körnlein Sand im Ocean,
Ein Traumbild fast von Traum.
Das Leben wallt von Ort zu Ort,
Hat nimmer Ruh noch Rast,
Und treibt im wilden Fluge fort,
Geschnellt durch eigne Last;
Es brauset wie ein schäumend Meer,
Das keine Ufer kennt,
Und wirft uns Tropfen hin und her
Im wilden Element.
Drum komm, o du, der Frieden bringt,
O Gott in stiller Nacht,
Wo hell die Engelglocke klingt
In goldner Sterne Pracht –
Komm, wirf den frommen Liebesstrahl
Mir warm – ins arme Herz,
Und die Gedanken allzumal
O zieh sie himmelwärts.
Drum komm mit deinem Engelheer,
Du lieber Vater gut!
Du bist die einzig feste Wehr,
Die einzig sichre Hut;
Gar nichtig ist der Menschen Macht
Die eitle Eitelkeit.
Wen Gott bewacht, ist wohl bewacht
hier und in Ewigkeit.
Das Haus Wittelsbach
Bayerns Geschichte aus Quellen bearbeitet
von
Dr. Joseph Heinrich Wolf in