You belong to me. Sarah Glicker
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„Oh … ähm … ja“, stottert sie.
Mir ist bewusst, dass sie lügt. Und das lässt mich noch wütender werden. Wenn ich dieses Arsch in die Hände bekomme, werde ich ihn umbringen. Niemand legt sich mit meiner Familie an. Und schon gar nicht mit Sofia.
„Schöne Post bekommt doch jeder gerne“, gebe ich dennoch von mir. Dabei tue ich so, als hätte ich nichts von dem mitbekommen, was sie beschäftigt.
Ich erkenne die Gänsehaut, die sich auf ihrem Körper bildet. Keine Sekunde lasse ich sie aus den Augen. Ich kann beinahe erkennen, wie ihr Herzschlag sich erhöht. Und das ist etwas, worüber ich mich freue.
Auf diese Weise weiß ich nämlich, dass sie es spürt.
„Ich muss weiter. Meine Freundin wartet schon auf mich“, flüstert sie, um meine Reaktion auf sie etwas abzumildern.
„Ich wünsche euch noch einen schönen Abend“, gebe ich zurück, auch wenn ich weiß, dass es gelogen ist, was sie da gerade sagt. Doch das lasse ich mir nicht anmerken.
Einen Moment sieht sie mich noch an, bevor sie verschwindet.
Ich sehe ihr nach, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwunden ist.
3
Seit meiner Ankunft in Dallas ist es ruhig gewesen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich froh darüber sein soll, oder nicht. Und das aus dem einfachen Grund, weil ich nicht weiß, ob es ein gutes Zeichen ist.
Wenn man mal von dem Brief an ihrer Windschutzscheibe absieht.
Zu gerne würde ich wissen, was darin stand. Doch sie kennt mich nicht, daher glaube ich kaum, dass sie es mir sagen wird, wenn ich sie danach frage. Außerdem hat sie bei unserer letzten Unterhaltung schon deswegen gelogen. Denn soviel kann ich sagen. In dem Brief stand nichts Gutes drin.
Jetzt muss ich nur noch herausfinden, ob er etwas damit zu tun hat, oder nur ein Ex-Freund sich aufgeregt hat.
Bei der Vorstellung daran, dass es da irgendwo einen Ex-Freund gibt, spanne ich mich automatisch an. Dabei habe ich überhaupt keinen Grund um eifersüchtig zu sein und normalerweise bin ich das auch nicht. Doch ich weiß, dass gerade nichts normal ist. Und es das wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder werden wird. Daher weiß ich, dass es jetzt keinen Sinn ergibt, wenn ich mich damit auseinandersetze.
Stattdessen muss ich mir überlegen, welchen Schritt ich als Nächstes machen soll. Mit Colin kann ich nicht darüber sprechen. Für ihn steht die Sicherheit seiner Schwester an erster Stelle. Auch mir geht es so. Allerdings kann ich mich nicht einfach an sie heften.
Früher oder später würde sie misstrauisch werden und das könnte ich verstehen. Ich muss es anders angehen. Und vielleicht habe ich so die Gelegenheit ihr näherzukommen und sie besser kennenzulernen. Ich will ihr diese Sache, und auch den Start in ihrer Familie, so leicht wie möglich machen.
Als ich mein Zimmer verlasse, sehe ich, dass ihre Mitbewohnerin ebenfalls gerade verschwindet. Sie hat ein Handy an ihr Ohr gedrückt und scheint nichts von ihrer Umwelt mitzubekommen. Nach einigen Schritten bleibe ich stehen und sehe ihr nach, während sie in einem der anderen Räume verschwindet. Da ich mich umgesehen habe weiß ich, dass es nur ein Abstellraum ist.
Kaum hat sie die Tür wieder hinter sich geschlossen sehe ich zu der, von der ich ausgehe, dass Sofia sich hinter ihr befindet. Wenn ich eine Chance habe, mich ihr zu nähern, ist das jetzt. Daher ergreife ich die Gelegenheit und gehe auf sie zu.
Laut klopfe ich, nachdem ich sie erreicht habe und warte darauf, dass sie die Tür endlich öffnet.
„Seit ihr schon fertig?“, höre ich sie auf der anderen Seite rufen. Ich brauche nicht großartig darüber nachzudenken um zu wissen, dass sie ihre Freundin damit meint.
„Hi“, begrüße ich sie, als sie nach einigen Sekunden die Tür geöffnet hat.
Überrascht sieht sie mich an, wobei ich erkennen kann, dass ihr Blick an meinen Lippen klebt. Doch dann hat sie sich bereits wieder gefangen und sieht in meine Augen.
In diesem Moment würde ich sie am liebsten ins Auto setzen und in Sicherheit bringen. Und ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wieso ich das nicht machen soll. Doch deswegen werde ich mich nicht mit meinen Eltern streiten. Sollte sie sich allerdings in Gefahr befinden, werde ich keine Sekunde mit mir hadern und sie sofort nach Hause bringen.
„Hi“, erwidert sie, wobei ihre Stimme nicht mehr als ein leises Quietschen ist. Schnell räuspert sie und wiederholt sich, was es aber auch nicht besser macht.
„Hast du jemanden erwartet?“
„Ich dachte, dass meine Mitbewohnerin mal wieder ihren Schlüssel vergessen hat“, antwortet sie und versucht dabei ihre Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich einer Frau diese Reaktion entlocke. Doch es ist das erste Mal, dass ich mich darüber freue, weil ich es auch bei ihr schaffe.
„Kann ich dir irgendwie helfen?“ Neugierig sieht sie mich an.
„Ich habe erst vor zwei Wochen das College gewechselt, deswegen wollte ich ein paar Leute kennenlernen und hoffe, dass welche dabei sind, die das gleiche Hauptfach haben wie ich. Und ich dachte, dass es vielleicht am einfachsten wäre, wenn ich mit meinen Zimmernachbarn anfange.“
Ich sehe sie unsicher an und gebe ihr so das Gefühl, dass ich es auch bin. Dann lächle ich wieder. An ihrem Gesichtsausdruck kann ich erkennen, dass sie auf mich reagiert. Es macht sogar ein wenig den Eindruck auf mich, als würde sie sich entspannen. Doch so genau kann ich das nicht sagen, dafür kenne ich sie einfach zu wenig. Und das ist etwas, was ich dringend ändern muss. Es wurmt mich, dass ich keine Ahnung habe, was in ihrem Kopf vor sich geht.
Ich beobachte sie dabei, wie sie sich eine Strähne aus dem Gesicht streicht und ihre Hände in die Hosentaschen schiebt.
„Wenn das so ist, herzlich willkommen. Von welcher Uni kommst du denn?“
„Los Angeles.“
Ich sehe, dass es nicht spurlos an ihr vorbeigeht, als ich den Namen ihrer Heimatstadt ausspreche. Für einen kurzen Moment bekommt sie große Augen.
Da ich sie nicht aus den Augen lasse, erkenne ich, dass sie ein wenig schwankt. Allerdings greift sie sofort nach der Tür, sodass ich nicht einschreiten muss. Daher beschließe ich, dass es vielleicht besser ist, wenn ich so tue, als hätte ich nichts bemerkt.
„Wieso hast du gewechselt?“
„Ich hatte das Gefühl, als würde ich mal etwas anderes sehen müssen“, erkläre ich und ziehe die Schultern in die Höhe, um sie in der nächsten Sekunde wieder sinken zu lassen.
„Ich bin dort geboren“, flüstert sie in der nächsten Sekunde.
„Ehrlich?“ Interessiert schaue ich sie an.
„Aufgewachsen bin ich aber hier und seitdem war ich auch nicht mehr dort.“
Ich erkenne den traurigen Unterton in ihrer Stimme, als sie sich von