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zu sichern. Eine Aufgabe, die ihnen unendlich leicht schien, denn ob ihrer Fähigkeiten sollte es keine Mühe bereiten, Luzifer zufriedenzustellen. Er hatte sie schon viel zu lange ignoriert. Bald musste er einsehen, damit einen Fehler begangen zu haben.

      »Seht sie euch an, diese Schwächlinge«, sprach der Dämon des Hasses verächtlich. »Sie fühlen sich sicher, nur weil sie uns nicht sehen können. Am liebsten würde ich eine dieser widerlichen Kreaturen in Stücke reißen.«

      »Dazu hast du vielleicht Gelegenheit, wenn wir unseren Auftrag ausgeführt haben«, antwortete der Dämon der Schmerzen. »Wir haben nicht die Macht, ihnen körperliche Gewalt zuzufügen.«

      »Würde auch gar keinen Spaß machen, oder? Was sind schon körperliche Qualen gegen die Leiden eines malträtierten Geistes.«

      Der Dämon der Verblendung grinste hämisch bei seinen Worten.

      »Ich gebe dir vollkommen recht, Bruder«, stimmte der Dämon der Versuchung zu. »Ich brenne schon regelrecht darauf, mich so richtig auszutoben.«

      Der Dämon der Vergeltung erwiderte: »Was stehen wir hier überhaupt herum, die Zeit läuft. Bevor dieser Tag zu Ende ist, müssen wir unseren Auftrag erledigt haben. Oder habt ihr Lust darauf, eure zukünftige Existenz als Schatten zu fristen?«

      »Es ist noch Zeit genug für einen Ausflug durch dieses Gebäude«, schlug der Dämon der Lüge vor. »Sehen wir uns diese hilflosen Geschöpfe doch mal genauer an. Ich bin sicher, wir werden uns köstlich amüsieren.«

      Sein Vorschlag fand die rege Zustimmung seiner vier Brüder. Erwartungsvoll und mit bösen Gedanken zogen sie los.

       * * *

      »Stopp!« befahl der Dämon des Hasses seinen vier Gefährten und machte sie auf eine Szene aufmerksam, die sich direkt vor ihren Augen abspielte.

      Eine Mutter versuchte verzweifelt, ihren achtjährigen Sohn von einem Stand wegzudrängen, an dem ein junger Verkäufer die Funktionsweise ferngesteuerter Fahrzeuge demonstrierte.

      »Larry, ich sage es nicht noch einmal. Wir müssen jetzt nach Hause.«

      Der Junge zog heftig dagegen, als seine Mutter ihn am Arm packte und mitschleifen wollte.

      »Ich will den Truck, Mom, bitte. Kauf mir den Truck, Daddy würde ihn mir auch kaufen.«

      »Ich bin aber nicht dein Daddy«, erwiderte die Mutter so laut, dass sich einige Leute nach ihnen umsahen. »Dein Vater verwöhnt dich viel zu sehr, mein Freund. Außerdem bekommst du doch bald genügend Geschenke.«

      »Ich will eure blöden Geschenke nicht, ich will den Truck.«

      »Weißt du, wie viel so ein Ding kostet? Dafür muss dein Vater lange arbeiten. Komm jetzt mit oder du bekommst eine Ohrfeige.«

      Der Dämon des Hasses kicherte verhalten.

      »Wir wollten uns doch amüsieren, nicht wahr? Jetzt passt mal auf. Mit einem Kind habe ich leichtes Spiel. Fast schon wieder zu leicht.«

      »Quatsch nicht rum«, erwiderte der Dämon der Lüge ungeduldig. »Lass mal sehen was du kannst, Bruder.«

      Es dauerte keine Sekunde und der Dämon des Hasses war verschwunden. Gespannt beobachteten die vier den weiteren Streit zwischen Mutter und Kind. Der kleine Larry veranstaltete inzwischen ein wahres Heulkonzert.

      »Na gut, du hast es nicht anders gewollt«, schrie die entnervte Mutter und gab ihrem Sohn eine schallende Ohrfeige. Die umstehenden Leute sahen betroffen weg, so als träfe sie die Schuld an der ganzen Misere. Der Schlag schien zu wirken, denn der Junge verstummte schlagartig. Anstandslos trottete er mit seiner Mutter in Richtung Ausgang. Sie nahm den Jungen absichtlich nicht an der Hand, um ihn spüren zu lassen, dass sie böse auf ihn war.

      Als sie auf die Rolltreppe zuliefen, kamen sie an der Sportwarenabteilung vorbei. Zufällig kreuzte ihr Weg sich an den Körben, in denen zu Angebotspreisen Dutzende Baseballschläger angepriesen wurden.

      Larry blieb stehen, nahm sich einen der für ihn viel zu großen Schläger aus dem Korb und betrachtete ihn scheinbar nachdenklich.

      »Was ist jetzt schon wieder los?« fragte seine Mutter erbost. »Du hast bereits einen Baseballschläger, sogar einen besseren als diesen hier.«

      Als Larry antwortete, glaubte sie der Schlag zu treffen.

      »Friss Scheiße, du blöde alte Fotze.«

      Larry spielte in der Untermannschaft seiner Liga Baseball, und den Schlag, den er gegen den Unterleib seiner Mutter führte, präzisierte er geradezu professionell. Die etwas mollige Frau klappte zusammen wie ein Taschenmesser. In Larrys Hirn forderte ihn eine Stimme erneut auf, doch damit weiterzumachen.

      »Mach’ sie fertig, die alte Schlampe. Schlag ihr verdammtes Hirn zu Brei. So eine Gelegenheit bietet sich nie wieder. Nie mehr „Larry tue dieses nicht, tu‘ das nicht.“ Nie mehr. Mach sie fertig, das fette Miststück, schlag sie in Scheiben.«

      Larry war versucht, den bösen Gedanken nachzugeben, als eine Stimme ihn zurückhielt.

      »Um Gottes willen, Junge, was tust du da?«

      Mit einem Mal sah sich der Junge von einer Woge aus Menschen umstellt. Die Sprecherin, eine schlampig aussehende Verkäuferin mittleren Alters, sah ihn ebenso entsetzt an, wie es alle taten, die einen Kreis um ihn gebildet hatten.

      Plötzlich schien eine unsagbar schwere Last von ihm fallen, und als er zu seiner Mutter aufsah, die sich schmerzstöhnend aufrichtete und ihm Blicke entgegenwarf, die sich wie tausend feine Nadelstiche in sein Herz bohrten, fing er an zu weinen.

      Nur wenige Meter von ihm entfernt befanden sich fünf Gestalten, die sich förmlich vor Lachen bogen. Niemand sah sie, niemand hörte sie. Und dieses Mal genossen sie diesen Umstand.

      »Ich hätte ihn beinahe so weit gehabt, Brüder. Er hätte dieses Weibsstück eiskalt abserviert. Jungs, war das ein Spaß. Meint ihr, der Meister hätte sich über so eine kleine Kinderseele gefreut, ein armes kleines Bündel, das das Hirn der eigenen Mutter in einem Kaufhaus verspritzt?«

      Der Dämon des Hasses wuchs in seiner Freude über sich hinaus, wurde jedoch vom Dämon der Verblendung scharf zurechtgewiesen.

      »Der Meister hätte dich geviertelt und deine Stücke einzeln ins Schattenreich verbannt. Menschenkinder sind noch unreif, geistig noch nicht entwickelt. Es wäre für jeden dahergelaufenen Troll eine Kleinigkeit, eine solche Seele zu gewinnen. Nein, wir haben eine Aufgabe, und wir dürfen auf gar keinen Fall auffallen bevor wir nicht sicher sind unsere Opfer gefunden zu haben.«

      »Auffallen?« fragte der Dämon der Schmerzen verächtlich. »Glaubt ihr vielleicht, irgendjemand könnte auch nur von unserer Existenz ahnen? Nein, wir sind sicher, aber ich gebe dir trotzdem recht. Es wird Zeit an unseren Auftrag zu denken. Dem Kleinen haben wir die Weihnachten auf jeden Fall gründlich versaut, da können wir sicher sein. Ein kleiner Erfolg, immerhin.«

      »Denkt daran«, erinnerte der Dämon der Vergeltung, »wenn wir ein geeignetes Opfer gefunden haben, dann gibt es kein Zurück mehr. Der Meister gibt uns keine zweite Chance, ihr habt es gehört. Und der Meister sieht und hört alles. Er ist um uns.«

      »Da seht«, unterbrach der

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