Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7. Sophie Lang

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Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7 - Sophie Lang

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      Von Sophie Lang

      Buch 1 - Verletzt

       Du hast mich verletzt, doch mein Herz zerbrechen wirst du nicht

       Ich halte es fest in meinen Händen und ins Licht

       Die Sonne wärmt mein Herz

       Und irgendwann vergeht der Schmerz

       und die Sonne sich funkelnd in den Facetten der Liebe bricht…

       Rose von der Au

      Prolog

       Prinzipiell sind wir alle frei in unseren Entscheidungen.

       Nur was nützt eine theoretische Freiheit,

       wenn wir sie nicht nutzen.

       Forschungsstation FE Sektion 0.

      

      Professor Arrow eilt zum Landeplateau, zu dem zerstörten Transporthelikopter. Rauch steigt auf und Flammen züngeln gegen den Himmel. Verletzte krümmen sich zwischen den Trümmerteilen.

      »Was zum Teufel ist hier passiert?«, wendet er sich an den befehlshabenden Vollstrecker. Es handelt sich um Halo, einen Privilegierten aus Sektion 8. Er befindet sich erst seit wenigen Wochen in der Forschungsstation. Der Oberste Gesandte hat ihn höchst persönlich ausgewählt. Das ist Tradition, Ehrensache im Kreise der Bruderschaft. Man kümmert sich frühzeitig um die Nachfolge wichtiger Positionen. Und diese Einrichtung ist unglaublich wichtig. Sollte die Forschungsarbeit von Professor Arrow eines Tages Früchte tragen, dann würde dies das Gleichgewicht der Mächte auf der ganzen Welt entscheidend beeinflussen.

      Der Helikopter war vor wenigen Minuten gelandet. Die Ladung war vielversprechend. Eine schwer verletzte junge Frau befand sich unter den Neuankömmlingen. Ihr Genmaterial könnte einzigartig sein und sie könnte den entscheidenden Unterschied ausmachen. Doch jetzt ist sie tot.

      »Was zur Hölle?«, fragt Arrow wieder, als er den blutüberströmten Körper der jungen Frau betrachtet. Ein Meter neben ihr liegt ein blauer Teddy auf dem Boden. Professor Arrow hebt ihn auf.

      »Sie wollte mich umbringen«, stellt Halo fest. »In dem Moment als sie mich erblickt hat, ist sie auf mich losgegangen. Sie ist eine von ihnen und sie hat enorme Kräfte.«

      »Halten Sie den Mund!« Arrow wendet den Kopf der Toten, sieht ihr direkt in die erstarrten blauen Augen und befreit ihr Gesicht von den blonden, blutverklebten Haaren, während er ihre Lider sanft mit der flachen Hand schließt. Ein Zeichen, in der Form eines Sterns, prangt von ihrer Stirn.

      »Wir hatten keine Wahl«, erklärt Halo.

      »Warum wollte sie dich töten?«, fragt Arrow, aber er weiß, weder Halo noch einer der anderen Vollstrecker kann diese Frage beantworten.

      Professor Arrow muss Entscheidungen treffen. Er will diese Chance nicht ungenützt lassen. Wer weiß, vielleicht bekommen sie nie wieder eine solche Gelegenheit.

      »Bringt sie ins Labor, wir beginnen sofort mit der Operation!«, befiehlt er.

      Kapitel 1

       3. Prophezeiung

       17 Jahre und 9 Monate später.

      Aus meinem Augenwinkel sehe ich den Schwanz der Bestie auf mich zurasen. Silberne Stacheln blitzen im Licht der Sonne auf, Luft schreit auf, als fürchte sie sich. Meine Sinne sind darauf trainiert, all das wahrzunehmen. Als wäre mein ganzer Körper ein einziger Reflex, springe ich zur Seite und ducke mich unter dem Tötungsinstrument hindurch.

      Der stachelbewaffnete Schwanz schlägt mit solcher Wucht in der Hauswand ein, dass der Putz und Teile der Steinmauer weggesprengt werden.

      »Freija, aus der Schusslinie! Zurück zu mir!«, höre ich Jesse rufen, aber ich reagiere nicht. Höre nicht auf ihn. Warum sollte ich auch? Er ist der Fernkämpfer - nicht ich. Wir sind ein Team und ich bin dazu ausgebildet, genau hier zu kämpfen, an meinem Platz, direkt Auge in Auge mit der Bestie.

      Sie hat die Größe eines Panzers und ihre schwarze, lederne Haut saugt das Licht auf, wie ein schwarzes Loch. Nur die Stacheln am Schwanz reflektieren die Sonnenstrahlen, die sich in die nach Abfällen stinkende Gasse verirrt haben. Ihre Augen sind schwarz und kaum zu erahnen. Beängstigend. Wir beobachten einander, studieren uns und versuchen den nächsten Angriff vorauszusehen, um einen Zeitvorsprung, einen winzigen Vorteil zu erhaschen.

      Für einen kurzen Moment sehe ich so etwas wie Angst in ihren Augen.

      Angst?

      Was ist das eigentlich? Nur ein verwirrendes Gefühl aus der Vergangenheit, das hier im Kampf, auf Leben und Tod, nichts verloren hat.

      Plötzlich wird mir bewusst, dass ich triumphieren werde. Jesses Warnrufe nehme ich vereinzelt wahr. Er will schießen, seine Waffe abfeuern, doch ich stehe im Weg, was mir völlig egal ist, denn der Kampf ist gleich zu Ende.

      Die Bestie reißt ihren Schlund auf. Übereinander liegende Zahnreihen, blecken mich an. Speichel trieft, spritzt und tropft in langen Fäden auf den Asphalt. Ihre Einschüchterungsversuche lassen mich kalt.

      Ich reiße mein Schwert hoch und im gleichen Augenblick prallen wir aufeinander. Ich springe zur Seite, weiche ihrem Schwanz aus, der durch die Luft peitscht. Drehe mich um die eigene Achse, entfliehe dem aufgerissenen Maul, rolle mich unter dem tonnenschweren Körper durch und entkomme ihren rasiermesserscharfen Klauen.

      In einer Vorwärtsbewegung nehme ich alle Einzelheiten wahr. Die Zeit scheint, für eine Sekunde ihre ureigene Aufgabe vergessen zu haben, nur um uns zuzusehen. Den Atem anzuhalten und zu beobachten, was jetzt passiert. Wer überlebt.

      Und dann entdecke ich die erhoffte Lücke, die einzige Möglichkeit, den Kampf jetzt zu entscheiden. Ich stoße mich wieder vom Boden ab, werfe mich schnell und langsam zugleich, absurd und trotzdem anmutig in die Luft, hechte unter den Körper der Bestie und nur knapp verfehlen mich ihre Fänge. Die Klauen greifen ins Nichts und dann bin ich da, direkt unter ihr.

      Ich drehe mich im Flug, weiß, dass ich hart auf dem Rücken aufschlagen werde und dann reiße ich meine Klinge hoch.

      Wie leicht es geht, schießt es mir durch den Kopf, als ich die Bauchdecke durchstoße und mein Schwert ins Herz der Bestie ramme. Dann, einen Atemzug zwischen zwei Ewigkeiten, krache ich mit der Seite auf den Asphalt. Der Schmerz in meiner Schulter überfordert meine Sinne.

      Ich muss mich darauf konzentrieren, meinen Körper an seine Pflicht zu atmen zu erinnern. Irgendwie versuche ich, mich weg zu rollen, aber es gelingt mir nicht sonderlich gut.

      So schnell ich noch kann, richte ich mich auf. Mein linker Arm hängt schlaff an meiner Seite herunter.

      Meine Schulter?

      Explodiert.

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