Sprit bitte - vollgetankt habe ich schon.. Maik Ottleben
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sprit bitte - vollgetankt habe ich schon. - Maik Ottleben страница 1
Maik Ottleben
Sprit bitte - vollgetankt habe ich schon.
Anekdoten von der Tankstelle
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Gott weiß alles - Kunden wissen alles besser
Eine ganz normale Freitagnacht
Nichtmonetäre Eigentumsübertragung
Ruf mich bitte nicht mehr an, Baby
Vorwort
Seit einigen Jahren arbeite ich in Vollzeit an einer 24-Stunden-Tankstelle.
Gelegen ist diese an einer der großen Einfallsstraßen im schönen Kassel, mitten im nordhessischen Land.
Nachdem ich die ersten Jahre hinter mich gebracht und mich langsam an die Arbeit und die damit verbundenen Kunden gewöhnt hatte, wurde es größtenteils alles zur Routine - aber eben nur größtenteils.
Jene kleinen Momente außer der Reihe sind es, die ich als Anekdoten meinen Freunden erzählen kann und die mit schöner Regelmäßigkeit für Erstaunen, Verwunderung oder schlichtweg pure Heiterkeit sorgen.
Vor einiger Zeit nun saßen wir Abends bei einem Bier zusammen, als einer von ihnen meinte, dass ich doch inzwischen genug erlebt hätte, um damit ein ganzes Buch füllen zu können.
Die Idee war geboren und als ich meinem Chef die Idee mit samt der Einleitung und dem Anfang des ersten Kapitels gab, fand alles seine volle Zustimmung - zusammen mit der Anweisung, dringend weiter zu schreiben, dies aber natürlich nicht während der Arbeit.
Manche Ideen sollte man vielleicht doch nicht bei einem Bier austüfteln...
Alles, was ich hier niedergeschrieben habe, hat sich wirklich so zugetragen.
Keine der Geschichten ist erfunden oder wurde verfälscht.
Der Dank für dieses Buch gebührt demnach auch größtenteils meinen Kunden, die mich stetig mit neuem Material versorgen und meinem Chef, der mir den Umgang mit diesen unerschöpflichen Informationsquellen auch noch bezahlt.
Einleitung
Es ist Samstag, 21:30 Uhr.
Zeit, sich dem ganz normalen Wahnsinn am Wochenende zu stellen.
Zeit für mich, an die Arbeit zu gehen.
Ich bin Kassierer an einer Tankstelle.
Das Viertel in dem diese liegt, würde man politisch korrekt als sozialen Brennpunkt beschreiben - altmodisch wäre es einfach ein Ghetto.
Hier herrschen bei einem geschätzten Anteil an Mitbürgern mit Migrationshintergrund (seit Thilo Sarazin wissen wir schließlich, dass man nicht mehr Ausländer sagen darf) von rund 75% und einer Arbeitslosigkeit von rund 35% mitunter spannende Verhältnisse. Deutsch wird inzwischen oft eher zur Fremdsprache, wobei es egal ist, ob in nüchternen oder betrunkenen Zustand.
Die Tankstelle steht hier seit Jahrzehnten und ist seit ihrer Gründung fest im Familienbesitz, was sie für viele Kunden und Anwohner schon zu einem integralen Bestandteil ihres Lebens gemacht hat. Für viele andere ist sie schlichtweg eine einfache Möglichkeit, nachts an Bier und Zigaretten zu kommen.
Meine Schicht beginnt um 22 Uhr und endet erst in den frühen Morgenstunden. Es liegen elf Stunden mit dem ganz normalen Wahnsinn an der Tankstelle vor mir.
Natürlich gibt es sie - die normalen Kunden.
Langweilige Menschen, die nur ihr Auto betanken, Zigaretten und das Boulevardblatt mit den vier großen Buchstaben kaufen, bezahlen und wieder verschwunden sind.
Die Stammkunden, die ich am Auto oder sogar schon an ihrem Gang erkenne. Die, von denen ich die Lieblingszigaretten-Marke weiß und für die ich schon ihr alltägliches Croissant eingepackt habe, bevor sie überhaupt vorgefahren sind.