Professor Dr. Ingo Quantenstein und das Geheimnis des silbernen Mondlichts. Ingrid Neufeld
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Ingrid Neufeld
Professor Dr. Ingo Quantenstein und das Geheimnis des silbernen Mondlichts
Das rätselhafte Sternenkind
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Inhaltsverzeichnis
Professor Dr. Ingo Quantenstein kriegt einen Schreck!
Zwei Außerirdische in der Schule
Ein völlig unglaublicher Fund
Ein völlig unglaublicher Fund
Prof. Dr. Ingo Quantenstein sah entnervt auf die lange Autoschlange vor sich. Das Licht der untergehenden Sonne spiegelte sich auf blank geputzten Chromteilen. Die lange Wagenreihe erinnerte an eine silbern schimmernde Riesenschlange.
Wieso fuhren die Leute nicht wie üblich auf der Autobahn, sondern auf dieser sonst eigentlich wenig befahrenen Landstraße? Hätte der Professor das Radio eingeschaltet, wüsste er es. Denn die Leute vom Regionalradio berichteten schon seit über einer Stunde von rätselhaften Lichtblitzen, von einem unbekannten Flugobjekt oder einem abgespalteten Meteoritenteilchen, das – glücklicherweise auf einem freien Feld - bei Nürnberg eingeschlagen wäre. Aber so hatte er keine Ahnung. Als die Autos endgültig stoppten, stiegen einige Autofahrer aus und begannen miteinander zu diskutieren. Prof. Dr. Ingo Quantenstein überlegte, ob er auch aussteigen sollte. Sicherlich wäre das kein Fehler, überlegte er, schnallte sich ab und kletterte aus dem Auto. Er schloss die Tür und sah sich nach den anderen Autofahrern um. „Wissen Sie, wie lange der Stau ist?“, fragte er den Nächstbesten. „Noch ungefähr zwei Kilometer.“, antwortete der Leidensgenosse. Er sah ganz sympathisch aus und eigentlich gar nicht leidend, eher so, als ob er den Stau als willkommene Abwechslung in seinem Leben empfinden würde. „Wir haben ja noch Glück, hinter uns ist der Stau noch 80 Kilometer.“, erklärte er gut gelaunt.
„Wie bitte?“ Der Professor schaute sein Gegenüber völlig fassungslos an. Er schwitzte in seinem langärmeligen Hemd. Nervös fummelte er jetzt an seiner Krawatte und lockerte mit schweißigen Fingern den Knoten.
„Ja klar, alle wollen unbedingt hin.“
„Wo hin?“, Quantenstein nahm seine Brille ab und putzte sie umständlich.
Der auskunftsbereite Autofahrer schaute ihn ungläubig an.
„Ja wissen Sie es nicht? Wir fahren doch alle dorthin, wo dieses unbekannte Flugobjekt abgestürzt ist.“
„Ufos?“ Der Professor glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
Der andere zuckte die Achseln. „Was Genaues weiß man nicht. Aber es ist irgendetwas auf die Erde gefallen und jetzt wollen natürlich alle dabei sein, wenn man dieses „irgendetwas“ birgt.“
Quantenstein schwitzte immer mehr. Was für ein Unsinn! Nur, weil einige Unbelehrbare an Ufos und dergleichen Unsinn glaubten, stand er jetzt im Stau! Er selbst war Rationalist und glaubte nur an das was man sehen und beweisen konnte. Nicht umsonst war er Leiter eines Forschungsteams.
Der Professor war ein Mann in mittleren Jahren. Noch immer sah er sehr gut aus, hatte ein gut geschnittenes, männliches Gesicht, eine gerade Nase und braune Augen. Durch das dunkle Haar zogen sich schon ein paar Silberfäden. Er wirkte ein wenig streng, aber nicht unsympathisch.
Er sah ein, dass er keine andere Wahl hatte, als das Stauende abzuwarten.
Als die Autos plötzlich wieder weiterfuhren, stieg er schnell ein und startete den Motor. Die Autoschlange bewegte sich Meter um Meter mit der Geschwindigkeit einer Schnecke. Zu Fuß wäre er nicht langsamer vorwärts gekommen. Nach zwei Kilometern und einer sehr langen Stunde, kam er dann dorthin, wo sie alle hinwollten.
Es handelte sich um einen Riesenkrater, der ihm und allen anderen Autofahrern den Weg versperrte. Deshalb beschloss er auszusteigen und nachzuschauen, was ihm den Feierabend vermieste. Außerdem war jetzt auch er ein wenig neugierig geworden. Ufos interessierten ihn wenig, aber so wie dieser Krater aussah konnte es sich durchaus um den Bruchteil eines Meteoriten handeln.
Als erstes stellte er fest, dass das Fernsehen bereits vor Ort war. Überall wimmelte es vor Kamerateams. Da hörte er eine Sirene. Die Feuerwehr bahnte sich einen Weg durch das Autoknäuel und näherte sich dem Krater. Die Feuerwehrleute sprangen vom Einsatzwagen und versuchten das „irgendetwas“ zu bergen, während die Polizei die Menschenmenge vom Einschlagloch zurückdrängte. Ungezählte Schaulustige brannten darauf, einen Blick auf das Ufo, oder was auch immer zu werfen.
Quantenstein hatte keine Chance, näher an den Krater heranzukommen. Eingekeilt zwischen schubsenden und schiebenden Menschen bekam er plötzlich Platzangst. Die Luft zum Atmen wurde ihm knapp und er hustete und räusperte sich nervös. Gereizt versuchte er sich wieder aus der Menge herauszuwühlen. Wahrscheinlich war es besser, sich im Fernsehen über das zu informieren, was da genau eingeschlagen war, gemütlich auf dem Sofa zu Hause. Jetzt war er einfach müde. Er hatte einen langen, arbeitsreichen Tag hinter sich und sehnte sich nach einem heißen Bad.
Quantenstein