Kochen im Altenheim. Hans Pürstner

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Kochen im Altenheim - Hans Pürstner

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und ab nun auch noch der Allergene herumkommt, empfiehlt sich die Kennzeichnung per hochgestellter Zahlen mit einer Legende am Fuß des Speiseplans.

      Für die Legende Zahlen hochstellen, z.B. Rote Grütze3

      Zahl markieren ->rechte Maustaste-> dann Schriftart und unter der Karteikarte Schrift hochgestellt anklicken (Word), für Excel Zahl markieren, rechte Maustaste >Zellen formatieren>hochgestellt>o.k.

      Das verwirrt noch am wenigsten und die Legende mit den Nährwerten kann man dann ja separat ausdrucken.

      Es empfiehlt sich, auf dem Schaukasten etwas Platz freizulassen, wo man manchmal unvermeidbare aktuelle Änderungen des Angebots rechtzeitig vor der Mahlzeit mitteilen kann. Dies vermeidet Enttäuschungen bei so manchen Bewohnern, die sich auf ein Gericht besonders eingestellt bzw. gefreut haben.

      Gedanken zum Küchenbudget

      €3,50, €4,20, €4,80. Das könnten zum Beispiel Beträge sein, die Angestellte beim Besuch eines firmeneigenen Betriebsrestaurants für ihr (subventioniertes) Mittagessen bezahlen.

      Doch es sind die Beträge, die wir Küchenleiter in Altenheimen pro Tag(!) zur Verfügung haben, um einen Bewohner mit Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie Abendbrot zu versorgen.

      Inklusive Getränke, hochkalorische Zusatznahrung usw.!

      Zwischen 80 und 100 Euro liegen meist die gesamten Tagessätze pro Bewohner, für das Highlight, das Essen, bleiben also gerade mal etwa 5%

      Doch wenn es dann um das Stellen von Ansprüchen geht, sind sie alle da. Weiß Gott nicht nur ein paar quengelige Bewohner, viel öfter schon kritische Pflegemitarbeiter („könnt ihr denn nicht mal wieder das….kochen?“), Ärzte („Frau Meier hat so abgenommen, was kocht ihr da eigentlich?“), Angehörige („Hoffentlich komm ich nie ins Heim, wie das Essen heute wieder aussieht“).

      Auch die lieben Diätassistent/innen bei der Fortbildung („Ihr müsst den BW mehr Vitamine geben, mehr frisches Gemüse und Obst….“)

      Da sind sie alle schnell zur Stelle, wenn es darum geht, von uns mehr Leistung zu fordern. Doch das Budget ist natürlich heilig, das darf unter gar keinen Umständen überschritten werden.

      Da gibt es Besprechungen, interne Fortbildungen, Ein-ladungen an freiwillige Helfer und an Angehörige beim Sommerfest. Alle möchten natürlich gerne einen Schluck Kaffee trinken, ein Schnittchen essen oder was auch immer. Doch wovon wird das alles bezahlt? Vom Budget der Küche.

      Nicht wenige Heime kaufen sogar ihre neue Kaffeemaschine über den Kaffeelieferanten.

      „Toll, die Maschine war umsonst“.

      Ja, von wegen „umsonst“, sie wird ja über den höheren Kaffeepreis abbezahlt. Also fehlt dieses Geld dann wieder im Küchenbudget.

      Gibt dann der eine oder andere einen kleinen Obolus für Bewirtung oder überweist der Lieferant einmal jährlich eine Rückvergütung, so wird dies gerne angenommen, das Geld verschwindet aber unter dem Posten „Sonstige Einnahmen“ o.ä. im Nirwana des Gesamtbudgets. Der Küche „kann das nicht wieder gutgeschrieben werden“, weil es für so was angeblich „keinen Budgetposten gibt“

      Da wird der Küchenleiter zur Heimleitung zitiert und auf die „Überschreitung des Budgets“ hingewiesen, natürlich nicht ohne die strenge Ermahnung, dies so schnell wie möglich wieder zu korrigieren.

      Danach setzt man sich zur Leitungsrunde zusammen, um z.B. das Leitbild der Einrichtung neu zu formulieren, in dem selbstverständlich „der Bewohner immer im Mittelpunkt steht“ oder ähnliches.

      Zu guter Letzt trifft man sich zum verdienten Feierabendschmaus beim Italiener, wo man allein für den doppelten Espresso beinahe schon so viel bezahlt, wie man seinem Bewohner (das ist der, der im Mittelpunkt steht!) für den gesamten Tag als Wareneinsatz zugesteht.

      Was bleibt uns zu tun, um gegen diese unerfreulichen Dinge anzukämpfen?

      Man sollte mit Lieferanten statt Rückvergütung lieber längerfristige Preissenkungen vereinbaren. Für die Ausstattung von Festen etc. mit Lebensmitteln „Rechnungen“ an die Heimleitung schreiben (hilft nicht viel, aber zumindest hat es der Heimleiter Schwarz auf Weiß, wo das Geld geblieben ist), Auch Lieferanten sind oft bereit, sich mit Lebensmittelspenden an Festen etc. zu beteiligen.

      Den „Obolus“ von Gästen oder Angehörigen direkt kassieren und dafür Lebensmittel wie z.B. Kaffee kaufen und dadurch wieder direkt ins Budget rückfließen lassen.

      Tägliche Routinelieferungen an die Pflege wie Kaffee, Obstkörbe etc. immer mal wieder auf die notwendige Menge überprüfen lassen. Auch die Mengenvorgaben für Frühstück und Aufschnitt zum Beispiel sollten so oft wie möglich an die tatsächlichen Anforderungen angepasst werden.

      Persönliche Gespräche auf dem kleinen Dienstweg bewirken da oft Wunder!

      Aber was auch immer ihr tut, denkt daran, der Bewohner kann am wenigsten dafür.

      Also niemals den Mut verlieren!

      Convenience in der Altenheimküche Fluch oder Segen?

      Weder, noch, könnte die kurze und treffende Antwort lauten.

      Aber gerade bei diesem Thema scheiden sich die Geister.

      Nun mag es ja sein, dass die Hauswirtschafterin eines kleinen 25Bewohner Pflegeheims im idyllischen Örtchen Sankt Irgendwo sich nach dem Frühstück hinsetzt und Kartoffeln schält, Rouladen wickelt und zusammen mit Rotkohl auf dem kleinen Herd vor sich hin köcheln lässt, während sie den Nachtisch vorbereitet. Vielleicht sogar vorher noch einkaufen geht und frisches Gemüse beim nahen Bauernhof abholt.

      Doch der Küchenleiter im 150 Betten Seniorenheim, der, gebeutelt von 4 Euro Tagessatz, Vorgaben der Ärzte und Wünsche des Heimbeirats morgens mit seinen Leuten seine Küchengeräte anwirft, um die zwei Auswahlessen, diverse Diätgerichte, die 60 kindgerechten Mahlzeiten für die nahe Kita und auch noch 20 Gerichte für das Essen auf Rädern rechtzeitig fertigzukriegen, wird darüber wohl schon etwas anders denken.

      Zumal er die letztgenannten ja schon um halb elf Uhr transportgerecht verpackt bereitstellen muss, damit der Hausmeister diese rechtzeitig zur Mittagszeit ausliefern kann.

      Die Küche mit einer Personalausstattung, die dann noch alles frisch herstellen kann ohne Halb(!)fertigprodukte, die wird es, außer vielleicht in sündhaft teuren Seniorenresidenzen, wohl kaum noch geben.

      Sie ist auch nicht nötig, wage ich mal zu behaupten, auch wenn ich schon jetzt den einen oder anderen empörten Kommentar zu hören glaube.

      Weder Pflege, noch Angehörige, auch nicht unsere lieben Diätassistentinnen in der Fortbildung haben dies zu bestimmen, sondern ausschließlich die Bewohner.

      Wenn denen das Essen schmeckt, sie es auch trotz aller gesundheitlichen Einschränkungen gut essen können und wenn die notwendigen(!) Nährwerte vorhanden sind, dann ist auch alles in Ordnung.

      Die vielgepriesenen Vitamine müssen ja schließlich auch im fertigen Essen ankommen.

      Darüber machen sich die „Ernährungsfachleute“

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