Für immer Shane ~2~. Simone Lilly

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Für immer Shane ~2~ - Simone Lilly

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lachte. „Ja das mach ich. Danke Mom.“

      „Hört jetzt auf zu schreien! Ich will das hören!“

      „Ja, Dad.“

      „Schlaf gut, Shane.“

      „Danke Dad.“

      Dann war im Hause Ó‘ Brannagh wieder Ruhe eingekehrt. Müde aber doch aufgekratzt ließ er sich aufs Bett fallen. Noch eine Weile lang drang die tiefe Stimme Lettermans zu ihm hinauf, durch die geschlossene Tür hindurch. Britney hatte ihm beinahe den ganzen Tag nicht geschrieben. Was tat sie?

      Aufgewühlt schaltete er das matte Licht über seinem Bett aus und machte es sich in der Dunkelheit bequem. Egal was es war. Schon morgen würden sie es gemeinsam tun.

      „Hast du alles?“

      „Ja mom.“

      „Deinen Pass?“

      Zum gefühlten tausendstem Mal griff sie ihm in die Seitentasche seiner Jacke, zog den Reisepass heraus und musterte ihn. Genau beobachtete sie sich selbst, dass sie ihn ja wieder an die gleiche Stelle zurücksteckte.

      „ich hab‘ alles mom.“

      Mit Tränen in den Augen brachte sie ihn zum Auto und umarmte ihn innig. „Pass‘ auf dich auf, Shane.“

      Er nickte.

      Sein Vater war früh am morgen zu ihm gekommen, hatte ihn geweckt und sich von ihm verabschiedet. Das musste er tun, da er früh in die Arbeit musste. Seine Schwestern waren nicht anders. Sie wollten einfach lange schlafen, es war ein Samstag morgen. Sie hatten alle das Recht dazu. Aber Shane wusste auch so, ohne dass sie ihm lebwohl sagten, dass sie ihn liebten und ihn vermissen würden.

      „Bye, Mom.“

      Sie winkte zum Abschied, sah ihm lange hinterher, wie er in den Wagen stieg, sich anschnallte und die Straße langsam verließ.

      „Bist du aufgeregt?“, fragte sein Onkel und rückte den Innenspiegel zurecht.

      Richard war sein Großonkel. Sie alle nannten ihn „Onkel Richie.“ Er war zweiundsechzig Jahre alt und Pfarrer. Früher, vor vier Jahren hatte er in Malahide, einem Vorort von Dublin gewohnt und gearbeitet. Hatte es bei den „reichen Pinkeln“, wie er es sagte, nicht mehr ausgehalten und war zu ihnen zurückgekehrt. Shane mochte ihn jedoch nicht sonderlich. Er war klein und rundlich. Erinnerte sogar an den Papst. Eine Ähnlichkeit, die Shane nicht gerade als Kompliment erachtete.

      „Ja …“

      Sie bogen auf die Autobahn. Schon nach wenigen Kilometern konnte Shane schon die Anschrift zum Flughafen erkennen.

      „Und wie aufgeregt ich bin. Ich könnte platzen. So lange geflogen bin ich noch nie.“

      „Hast du Platzangst?“

      Shane schüttelte verblüfft den Kopf. Platzangst? Um ehrlich zu sein wusste er es nicht genau. Wann hätte er es testen sollen? Nach Amerika flog man schließlich nicht alle Tage.

      „Danke, dass du mich hinfährst.“, sagte er statt einer Antwort und blickte rasch wieder auf vorbeifahrende Autos.

      „Gern geschehen.“

      Dann war auch schon wieder Ruhe. Bis auf ein paar wilde Flüche seines Onkels, ein paar prüfende Blicke zu ihm auf den Rücksitz und lautes Gehupe blieb es bei den wenigen Sätzen. Was Shane durchaus recht war.

      „So, hier sind wir.“, erklärte Richard und wies auf den Haupteingang. „Soll ich noch mitkommen, oder kann ich weiterfahren?“

      Zwischen ihnen bestand keine feste Bindung, sie kannten sich nicht wirklich. „Ist nicht nötig, aber danke.“

      „Bitte, viel Spaß, Junge. Erzähl mir nachher davon.“

      „Mach‘ ich. Bye.“

      „Bye.“

      Den Kofferraum öffnete er noch, als Shane seinen Koffer an sich genommen hatte, winkte er ihm noch einmal und fuhr dann wieder zurück, Richtung Wicklow.

      „Gate 5.“

      Ratlos hatte er den Koffer schon abgegeben und stand nun inmitten vieler herumirrender Leute hinter den Sicherheitskontrollen. Dreimal hatte er sich durchsuchen, abtasten, offenbaren und sonstigen Fragen stellen müssen, doch nun war er fertig und konnte sich eigentlich auf einen ruhigen Flug freuen. Eigentlich, wenn er ihn fand.

      Shane flog zum ersten Mal, vielleicht spielte auch das eine Rolle. Das erste Mal und dann auch noch ganz auf sich gestellt.

      „Ó‘ Brannagh bitte zum Gate 5, letzer Aufruf.“

      Das war er. Oh Gott! Alle warteten auf ihn! In Eile wollte er unkoordiniert nach vorne hechten, als er der Stimme, die ihn ausgerufen hatte, folgte. Die Frau lächelte einer Gruppe anderer Menschen zu, doch sie hatte es gesagt. Über ihrem Kopf war ein Schild. „Gate 5“

      Peinlich berührt rannte er, als ginge es um sein Leben. Zeigte seine Bordkarte und huschte in die Maschine, auf seinen Platz. Wie peinlich musste es sein, dass er die ganze Zeit davor gestanden hatte und doch ausgerufen werden musste!

      Viel Platz war nicht, zwischen ihren Sitzreihen. Vor und hinter ihm sowieso nicht. Shane konnte kaum seine Füße ausstrecken. Aber zurücklehnen, das konnte er. Obwohl er nicht in der Stimmung war zu Schlafen, lehnte er sich nach dem angenehmen und aufregendem Start zurück, legte die Beine aufeinander und starrte an die Decke. Die Frau neben ihm trug einen dicken Nerz, den sie auch im Flugzeug nicht ablegte. Sie hatte graue Haare und wirkte auf ihn, als wäre ihr Mann erst kürzlich verstorben. Shane konnte nicht sagen wieso, aber sie wirkte traurig.

      Seine Ohren dröhnten und er konnte alles nur noch dumpf hören. Doch hören musste er nichts. Er bestellte sich einen Orangensaft, obwohl er, was ihn verwunderte, auch Whisky an Bord erhalten konnte.

      „Life’s Apart“ interessiert nahm er die Zeitschrift aus ihrer Halterung und musterte sie skeptisch. Von ihr hatte er noch nie gehört. War sie aus Amerika? Eine halbnackte Frau zierte das Bild und Shane machte eine schnelle Handbewegung, um sie vor dem Kind das hinter ihm saß zu verbergen. Schwachsinnig, denn es und seine Mutter hatten dieselben Hefte an ihren Sitzen.

      „Die moderne Hausfrau.“ Er musste lachen und erhaschte zugleich einen strafenden Blick der Frau neben ihm. Sie war anscheinend keine moderne Hausfrau.

      War die Zeitschrift nun amerikanisch? Das wäre interessant, Shane fand es spannend das amerikanische Bild einer Frau kennenzulernen. Immerhin war er mit einer zusammen.

      „Eine Frau sollte bereit sein für ihren Mann zurückzustecken, ihn zu achten und …“

      Weiter kam er nicht. Schockiert entschied er sich umzublättern. Hoffentlich gab es keinen Mann, keine Frau, die diesen Schrott glaubten. Nicht nur die Frau, sondern auch der Mann sollten bereit sein für den anderen zurückzustecken. Fand er.

      Als nichts weiteres kam als nur der Wetterbericht, langweilige Mode und noch mehr gefasel und interviews unbekannter Fernseköche, legte er die Zeitschrift wieder zurück und ließ den Kopf nach hinten kippen. Das monotone Surren der Maschinen

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