Einmal noch nach New York. Rüdiger Kaufmann

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Einmal noch nach New York - Rüdiger Kaufmann

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üblichen Sicherheitskontrollen hinter sich gebracht hatte, befand er sich jetzt in der Wartehalle. Er setzte sich auf einen der Sessel und schaute aus dem Fenster. Dort konnte er die startenden und landenden Flugzeuge beobachten.

      Was hatte Steve eigentlich gesehen, das ihn dazu bewog, so kurzfristig abzureisen?

      Das Bild seiner Frau lag genau neben einem Artikel in der Tageszeitung. Die Überschrift lautete wie folgt. »New York ist eine Reise wert. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit …« War es ein Wink des Schicksals oder nur reiner Zufall? Eigentlich war es egal. Steve wusste, was er zu tun hatte.

      Knapp 2 Stunden später …

      Endlich konnte Steve an Bord der Maschine steigen. Schnell erreichte er seinen Platz und setzte sich hin.

      »Dass so viele während der Weihnachtszeit verreisen«, dachte sich Steve.

      Aber das kümmerte ihn nicht weiter. Kurze Zeit später rollte die Maschine schon zur Startbahn und hob planmäßig ab. Damit ihm die Flugzeit nicht zu lang wurde, kaufte er von der Stewardess ein Paar Kopfhörer. So konnte er sich wenigstens die Filme auch anhören, die den Flug über gebracht wurden.

      Seinem Chef daheim hatte er reinen Wein eingeschenkt. Steve erzählte ihm von seiner Erkrankung, den Aussichten dies zu überleben und seinem Entschluss nach New York zu fliegen. Es gab keine Probleme und sein Chef gab ihm unbefristet Urlaub.

      Während des Fluges dachte Steve über vieles nach. Darüber, ob sein Entschluss die richtige Entscheidung gewesen war. Ob er doch etwas hätte ändern können. Nein … diese Gedanken waren absurd. Die Zeitung, das Bild seiner Frau. Er sollte es tun und tat es auch. Einige Stunden und ein Nickerchen später befanden sie sich bereits im Landeanflug auf den John F. Kennedy International Airport. Ein imposanter Anblick, diese Wolkenkratzer. Mit jeder Minute, der sie sich dem Flughafen näherten, wurde Steve nervöser. Gleich sollte er in New York landen. Dem Ort, den er schon immer einmal besuchen wollte. Leider konnte seine Frau es nicht mehr miterleben.

      Ein Rumpeln und Quietschen war zu hören. Sie hatten es geschafft. Der Flieger setzte sicher auf der Landebahn auf. Etliche Sicherheitskontrollen später stand Steve vor dem Flughafengelände.

      Was sollte er nun zuerst machen? Ein Hotel suchen oder doch lieber die schöne Stadt bewundern? Nein, er wollte erst mal auf das Empire State Building bevor er sich ein Hotel suchte. In das erste Taxi, das hielt stieg Steve ein.

      »Bitte zum Empire State Building.«

      »No Problem, Sir.«

      Schon ging es los …

      Auch in New York lag dieses Jahr kein Schnee, obwohl es hier ebenso bitterkalt war. Überall war es weihnachtlich geschmückt. Fenster, Türen, Bäume und Geschäfte. Von einem Stau in den nächsten fuhr das Taxi in Richtung des Wolkenkratzers.

      »Das ist normal hier in New York. Aber gerade jetzt in der Weihnachtszeit ist es noch schlimmer. Machen sie Urlaub?«, fragte der Taxifahrer.

      »Na ja, so was in der Art«, antworte Steve während er aus dem Fenster schaute.

      »Sind sie zum ersten Mal hier?«

      »Ja.«

      »Ich bin schon 20 Jahre Taxifahrer. Hab schon viele Touristen gefahren. Hier, das hier sind meine Frau und meine 2 Kinder.«

      Der Taxifahrer zeigte auf ein Bild, welches vorn am Armaturenbrett klebte.

      »Sind die Kleinen nicht süß? Haben sie auch Kinder?«

      »Nein. Das Glück hatte ich nicht.«

      »Wollen sie und ihre Frau denn keine Kinder haben?«

      »Wie kommen sie darauf, dass ich verheiratet bin?«

      »Der Ring an ihrem Finger.«

      »Oh …« Steve schaute auf den goldenen Ring an seiner Hand, den er seit dem Tod seiner Frau nicht abgemacht hatte.

      »Nein, meine Frau ist vor 3 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«

      »Sorry, das wusste ich nicht. Ich hoffe ich war nicht pietätlos.«

      »Nein, ist schon gut …«

      Etliche Gespräche und 2 Stunden später hielt das Taxi vor dem Empire State Building.

      »Was macht das?«, fragte Steve den Taxifahrer.

      »Genau 24 Dollar Sir.«

      »Hier haben sie 40 Dollar. Der Rest ist für sie. Vielleicht kriegen sie ja eine Kleinigkeit für ihre Kinder.«

      »Oh boy, thanks! Werde ich machen. Und wenn sie mal wieder ein Taxi brauchen, hier ist meine Karte. Einfach die Telefonnummer anrufen und nach John fragen. Wenn ich frei bin, komme ich.«

      John gab Steve eine kleine Gelbe Karte mit einer langen Nummer darauf.

      »Geht klar, John. Noch mal danke.«

      »OK. Bye.«

      »Bye.«

      Steve schloss die Tür und das Taxi fädelte sich wieder in den New Yorker Verkehr ein.

      Staunend schaute er sich um. Überall tummelten sich Menschen und der Anblick der riesigen Gebäude war wirklich beeindruckend. Steve nahm seinen Koffer und ging in das Empire State Building. Überwältigt von den Eindrücken stieg Steve in den Fahrstuhl und fuhr zur Plattform hoch. Auch hier oben waren nicht weniger Menschen als unten. Touristen, die New York von oben sehen wollten. Steve stellte sich an ein Gitter und betrachtete die Schönheit New Yorks.

      Es war so kalt, dass man seinen Atem sehen konnte.

      »Einfach wunderschön …«, fuhr es vor Begeisterung aus ihm heraus.

      »Nicht wahr … das finde ich auch«, erklang eine junge, helle Stimme hinter ihm.

      Unwillkürlich drehte Steve sich um und erblickte eine wunderschöne junge Dame zierlich an Gestalt. Sie war ungefähr 170 cm groß, hatte rote, kurze Haare und grüne Augen. Wie versteinert schaute er sie an.

      »Hallo, geht es ihnen gut?«

      Wieder zurück in der Gegenwart.

      »Äh, ja Entschuldigung.«

      Das Mädchen lächelte, »Na, dann bin ich aber beruhigt. Dem Akzent nach stammen sie aber nicht aus New York. Ich würde sagen sie kommen aus good old Germany.«

      »Wow, genau. Woher haben sie das denn gewusst?«

      Steve war wirklich überrascht.

      »Ich kann hellsehen … nein, nicht wirklich?«

      Das Mädchen schmunzelte und sagte, »Nein, ich habe das Adressschild auf ihrem Koffer gelesen. Aber trotzdem, mein Vater ist auch deutscher Abstammung. Er ist vor 30 Jahren ausgewandert und hat meine Mutter hier oben kennengelernt. Später haben sie dann geheiratet. Machen sie gerade Urlaub?«

      »Na ja, so was in der Art.«

      »Und

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