Patanjali Update. Birgit Feliz Carrasco

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Patanjali Update - Birgit Feliz Carrasco

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Vibrationen und Klang kann man nicht stoppen, jedoch mit bewusster, erwachter Geisteshaltung stetig verstärken.

       Geist und Körper in prickelnder Stille vereinen

      Patanjali spricht immer wieder darüber – wohlwissend, wie die Menschen sind, wie schnell man ins Zweifeln kommt, wie leicht Angelegenheiten und Gedanken uns aus der Bahn werfen. Patanjali ermutigt seine Zuhörer (damals) sowie seine Leser heute, sich selbst zu veredeln, ethische Regeln einzuhalten und immer und immer wieder zu meditieren. Alle Praxis des körperlichen Yoga und alle Formen von Asanas, die heutzutage in allerlei bunten Stilen mit allerlei illustren Namen angeboten werden, sind lediglich eine Vorbereitung auf die Fähigkeit, das Meditieren zu erlernen und dauerhaft zu praktizieren, denn Yoga ist ein spiritueller (jedoch nicht religiöser Weg), um die Schöpfung zu verstehen, besser gesagt zu erfahren, also zu erfühlen statt zu erdenken in der Schwere und Behäbigkeit unseres Verstandes. Fühlen statt Denken.

      Die Leiter des Yoga hinauf zu steigen lohnt sich ganz klar, weil mit wachsender Bewusstheit das irdische Leben mit all seinen Herausforderungen für dich aus höherer Perspektive leichter und reichhaltiger wird. Ein bisschen Disziplin braucht es natürlich schon und auch die Praxis von Asanas dient immens dazu, allein die Physis des Körpers energetisch anzureichern und gesund zu erhalten. Der bezaubernde und prickelnde Effekt des Körperyoga ist zudem der zeitweilige Stillstand des ansonsten ständig denkenden, abwägenden, sorgenden Verstandes. Das Gehirn muss während der Praxis von Asanas sich voll und ganz auf die Haltung und Atmung konzentrieren, sodass es zumindest Sequenzweise keine hypothetischen Szenarien kreiert, keine To-Do-Listen sortiert und keine Ängste produziert. Das ist bereits ein ganze Menge Benefit und Befreiung vom Üblichen … mit Kombination zum philosophischen Background des Yoga wird es noch toller, so dieser verständlich aufbereitet daherkommt.

      Und das ist das Angebot dieses Buches: Dir Patanjalis weise Empfehlungen verständlich und für deinen gegenwärtigen Lebensstil nachvollziehbar und inspirierend darzustellen.

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      Patanjali Update – warum?

      Seit zwei Jahrzehnten bin ich dem Konzept des Yoga verbunden, beschäftige mich ebenso lange mit den yogischen Lehren Patanjalis und gebe sie im Yogaunterricht, in Seminaren und an Ratsuchende weiter. In meinem Buch »Patanjalis 10 Gebote des Lebensfreude«, das freundlicherweise vom GU Verlag Gräfe und Unzer erfolgreich publiziert wurde, erläutere ich die zehn ethischen Grundempfehlungen des »Yama« und »Niyama«, die Patanjali den Yoginis und Yogis für alle Zeit überliefert hat.

      Es gibt einige Bücher in deutschen Übersetzungen des »Yoga Sutra«. Wenn du diese Bücher nebeneinander legst und die 195 Lehrsätze miteinander vergleichst, erkennst du sehr schnell, wie unterschiedlich die Übersetzungen und die daraus folgenden Interpretationen je nach Autor sind. Ok, Sanskrit ist eine sehr komplexe Sprache, die weder inhaltlich noch grammatikalisch leicht zu transformieren ist, weil es keine Sprache ist, die Dingen ein eindeutiges Etikett gibt. Sanskritworte und -namen für Sachen und Zusammenhänge umfassen Gegenständliches und Feinstoffliches.

      Beispielweise steht das Sanskritwort »Padma« für Lotusblüte, also eine Sache, eine Blume. Es steht jedoch auch für den energetischen Zustand der Reinheit, Klarheit, Purismus. So wird mit dem Wort »Padma« auch die Bedingungslosigkeit und die feinstoffliche Kraft dessen verehrt, wie eine Pflanze sich aus dem dunklem Schlamm eines Teiches zur Wasseroberfläche kämpft, um sich dem Licht zu nähern und im Sonnenlicht zu erblühen. »Padma« ist als Pflanze sowie als Sanskrit-Begriff ein exemplarisches Synonym für Erleuchtung oder Verlichtung. Jedes Sanskritwort umschreibt neben dem grobstofflich Sichtbaren auch das feinstoffliche Energiefeld, das mit einer Sache, z.B. einem Stuhl oder einem Sachverhalt, verbunden ist. Unsere heutige Sprache ist dagegen dinghaft.

      Aus diesem Grunde kann man Sanskrit-Sätze aus jahrtausendealten Schriften nicht in ein Übersetzungsprogramm (digital oder im Kopf eines gelehrten Menschen) eingeben und eine für immer gültige Eins-zu-Eins-Übersetzung erwarten. Ich verzichte in diesem Buch bewusst darauf, die Sutras in Sanskrit plus einer deutschen Übersetzung zu schreiben. Ich habe mich schon vor langer Zeit dafür entschieden, das zu tun, was Patanjali empfiehlt: Meditieren und mit dem heiligen Herzen erfühlen, um was es geht. Auf diese Weise lasse ich mich von Patanjali inspirieren und so ist dieses Buch entstanden.

      Patanjali und ich Patanjali und sein »Yoga Sutra« sind meine Lebensbegleiter. Ich benannte meine Yogaschule nach ihm, um ihm zu danken und ihm zu Ehren. Und auch wenn ich mit einigen Grundkenntnissen des Sanskrit keine Sanskrit-Expertin bin, kann ich dennoch fühlen, kann ich empfinden, was Patanjali mit seinem »Yoga Sutra« den Menschen mitgeben und empfehlen möchte. Die feinstofflichen Energiefelder seiner Sätze sind spürbar, gerade weil die Annäherung über Meditation (und nicht über den Intellekt) Inhalt seiner yogischen Lehre ist. Yoga bedeutet, die Sinne nach innen zu richten, sich vom Wissen des Geistes frei und das Gefäß des Körpers leer zu machen, damit höheres, heiliges Wissen um die schöpferischen und existenziellen Zusammenhänge hineinfließen kann. Ist es nicht so, dass unser heutiges permanentes Denken bei vielem und auch beim Begreifen dessen, was Patanjali schreibt und lehrt, eher stört?

      Sprache und Ausdrucksweise sind mir wichtig als Autorin und manchmal ist es eine kleine Geduldsprobe für meine Gesprächspartner, weil ich oft lange überlege, um die passende Formulierung, das ideale Wort für eine Äußerung zu finden. Die Sprache des Menschen ist ein unermesslicher Schatz, unsere Gespür für Wahrhaftigkeit ebenso. Verstehen können Menschen mit dem Verstand, wahrhaftig Begreifen tun wir mit dem Herzen … und so möchte ich dieses Buch dir als LeserIn ans Herz legen.

      Patanjali Update und du In Patanjalis Buch gibt es vier Kapitel, die allerdings nicht so aufbereitet sind, wie es heute ein kritischer Lektor tut, dem ein Manuskript vorgelegt wird. Die Inhalte des »Yoga Sutra« sind vermutlich im Dialog zu Zuhörern entstanden und daher nicht in nacheinander aufbauende Lektionen unterteilt. Bücher lesen war zu Zeiten Patanjalis gar nicht üblich – man lernte durch Zuhören … eine Fähigkeit, die heute fast in Vergessenheit geraten ist, ebenso wie die Fähigkeit, eine Zeitlang still zu sitzen, nichts Aktives zu tun, sondern Stille zu spüren. Stille bewusst erleben und Meditation sind inspirierende, schöpferische Zustände zwischen aktivem, wahrnehmendem Wachbewusstsein und nahezu bewusstlosem Schlaf.

       So ist es leicht für dich, kurz oder lange zu meditieren

       Sorge möglichst für störungsfreie Ruhe ohne Handy, Uhr oder sonstige Elektronik.

       Setze dich aufrecht im individuellen Stil deiner Meditationshaltung oder lege dich mit aufgestellten Füßen hin (so merkst du durch Wegkippen der angewinkelten Beine, dass du einschläfst statt zu meditieren).

       Konzentriere dich auf deine Atmung – das ist die einfachste Form der Meditation.

       Fühle, wie lebensspendende Atmung in deinen Körper hineinfließt.

       Fühle, wie das, was du nicht mehr im Inneren benötigst (Atem, Gedanken, gasförmige Stoffwechselprodukte), aus dir hinausfließt.

       Du musst nichts dazu tun, denn die Atmung kommt und geht auf natürliche Weise.

       Spüre deine Lebendigkeit.

       Spüre die Erde, die dich trägt.

       Spüre den Himmel, der dich beatmet.

       Mehr ist nicht tun, als nichts zu tun.

       Verweile,

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