"Erdenstaub und Sternenglitzer". Monika Starzengruber
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу "Erdenstaub und Sternenglitzer" - Monika Starzengruber страница 3
Den ganzen Frühling über konnte das Apfelbäumchen sich aus seiner Traurigkeit nicht mehr erholen, nun doch anders zu sein, als alle anderen.
Erst als die umherstehenden Bäume ihre Blüten verloren hatten und das kleine Bäumchen sich nicht mehr groß von den anderen unterschied, ging es ihm besser. Schlimmer wurde sein Gemütszustand erst wieder, als es mit ansehen musste, wie alle Baumgenossen auf ihren Ästen Früchte ansetzten und einen saftigen Apfel nach dem anderen hervorbrachten. Daneben selbst so gar nichts machend, kam sich das kleine Apfelbäumchen nutzlos vor. Nicht nur, dass es keine Insekten mit Blütenstaub ernähren konnte, noch weniger war es in der Lage Würmer mit Früchten zu sättigen, geschweige denn Menschen.
„Warum muss gerade mir das passieren“, jammerte das Bäumchen wieder verzweifelt.
Und als der Bauer mit seinen Gehilfen vorbeikam, um ihn auf seinen Gesundheitszustand zu inspizieren, wünschte es, dass er die Säge nehmen würde und ihn umsägte.
Zauberfee Line schnürte es ins Herz den kleinen Baum so leiden zu sehen. Sie machte alles was in ihrer Macht stand, um ihn zu ermutigen. Noch im Spät-herbst, als alle Bäume ihre Blätter verloren hatten, weil der Winter vor der Tür stand, tröstete sie: „Du musst Geduld haben. Nächsten Frühling werden auch dir Blüten wachsen.“
"Es wird sich zeigen", sagte das Bäumchen traurig.
Der Winter
Langsam aber allmählich richtete es sich ernsthaft auf den langen Winterschlaf ein. Der kam gerade recht. Im Schlaf musste es wenigstens nicht traurig sein.
Zauberfee Line sang den Baum besänftigend in seine winterliche Erstarrung. Dann machte sie sich auf, das Reich der Feen heimzusuchen, wo ihre Schwestern lebten. Aber nicht ohne den Vorsatz nächsten Frühling nach dem Bäumchen sehen zu wollen.
Der Winter ließ sich diesmal
Zauberfee Line stand zu seinen Wurzeln und lachte übermütig.
"Was soll ich wozu sagen?", fragte das Bäumchen, da es durch seinen langen Schlaf noch nicht richtig denken konnte.
"Wir brauchen nicht mehr zu zaubern, du hast deine Blüten ganz von allein bekommen."
Da sah das Bäumchen an sich hinab, konnte es kaum glauben, sah fort, wieder an sich hinab, schließlich begriff es dass es doch stimmte.
Es war über und über voll mit gut duftenden Blüten bewachsen. Eine Zeit lang war es sprachlos vor Überraschung, bis es endlich stammelte: „Ist es … nein … wirklich ohne Zauberei?“
Line lachte.
"Ich hab dir doch gesagt, dass alles seinen Sinn hat. Du warst für Blüten einfach noch zu jung."
"... und ... ich kann die Blüten wirklich behalten? Sie verschwinden nicht wieder?"
„Keine Spur von verschwinden, du wirst es erleben. Aber wenn du willst, kann ich die schönen Blüten ja wegzaubern.“
Das Bäumchen erschrak. „Unterstehe dich! Wo ich doch so überglücklich bin endlich echte zu haben.“
Line lachte wieder und sagte: „Ja, irgendwann kommt für jeden der richtige Zeitpunkt. Man muss eben Geduld haben. Zauberei ist dann völlig überflüssig. Eigentlich schade, wo ich so gerne zaubere.“
Elfenzeiten
Große Aufregung herrschte unter den Elfenkindern. Seltsames war passiert und es hatte sich herumgesprochen, wie ein Lauffeuer. Der ansässige Zweibeiner, der sich meistens im Steinbau mit den durchsichtigen Löchern aufhielt, der umrandet von Buchsbaum war, rettete einer sich im Bau verirrten Spinne das Leben, indem er sie eingefangen und nach draußen in die Wiese gesetzt hatte. Und das, obwohl er bisher jedes krabbelnde Tier erbarmungslos zertreten hatte, das vor seine Augen gekommen war. Was war geschehen? Was der Auslöser für diese unfassbare Tat?
Die Elfen hockten unter dem Buchsbaum und behielten die durchsichtigen Löcher des Steinbaus im Auge, wo der Zweibeiner jeden Moment wieder auftauchen konnte.
"Das kann nur ein Versehen
"Das glaub ich nicht", entgegnete Lela, die ewig Zweifelnde, worauf ihr alle anderen ausnahmsweise einmal zustimmten.
Wie auf der Flucht, scheinbar desorientiert, krabbelte eine Assel heran. Dabei stöhnte sie mehrmals: „Glück gehabt.“ Das ließ die Elfen aufhorchen und in ihre Richtung blicken. Da die Assel aus der Richtung gekrabbelt kam, wo der Steinbau des Zweibeiners stand, und das der immer logisch denkenden Lale aufgefallen war, fragte diese: „Bist du etwa auch dem Zweibeiner begegnet?“
Die Assel hielt inne und verschnaufte. Bei dem Gedanken an das gruselig Erlebte schüttelte sie sich kräftig. Dann antwortete sie: „Ich denke an nichts Böses, tue mich genüsslich am feuchten Stein, als sich plötzlich ein Schatten über mich beugt. Und ehe ich mich versehe werde ich geschnappt und in irgendetwas eingerollt. Schon denke ich, dass mein Asselleben hinüber ist, stattdessen finde ich mich mitten in der Wiese wieder.“
Den Elfen war klar: auch ihr hatte der Zweibeiner das Leben gerettet. Aber warum diese plötzliche Wandlung? Warum plötzlich diese Fürsorglichkeit?
Luna, die Kleinste der Elfen hatte die durchsichtigen Löcher des Steinbaus im Blickfeld beibehalten und bemerkte, wie sich ein durchsichtiges Loch nun öffnete. Ein Ruck durchfuhr sie. Pfeilschnell schoss ihr Zeigefinger nach vor und sie rief: „Seht dort!“
Was nun abfolgte ließ alle Elfenaugen sehr groß und sehr rund werden vor Staunen, weil sie es einfach nicht glauben konnten.
Der