Heidesumpf. Herbert Weyand

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Heidesumpf - Herbert Weyand KHK Claudia Plum

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nichts schief.«

      *

      Sechzehn

      »Mein Nachfolger?«, fragte Heinz, als sie im Auto saßen.

      »Möglich. Ich möchte einige testen. Ich hab da noch zwei Kolleginnen und einen Kollegen im Auge. Horn ist neu und mir vorher nie aufgefallen. Mensch Heinz.« Sie musterte ihn mit einem kurzen wehmütigen Blick von der Seite. »Warum musst du so alt sein. Die drei Jahre in unserer Truppe sind die schönste Zeit, die ich bisher hatte.«

      »So lange bist du noch nicht auf der Welt«, brummte er gerührt. »Wohin fahren wir eigentlich?«

      »Stadtmitte. Wir treffen uns mit einigen Frauen. Hoffentlich sind die nicht sauer, dass ich dich mitbringe.«

      »Suffragetten?«

      »Wie gut, dass ich dich kenne. Kein Schwein weiß heute mehr, was Suffragetten sind.«

      Er seufzte. »Frauenrechtlerinnen?«

      »Na ja. Halbwegs. Nein. Ich würde sie als Opfer bezeichnen.«

      »Sag bloß, du hast eine Spur, von der ich nichts weiß?«

      Sie nickte.

      »Mensch lass dir die Würmer nicht aus der Nase ziehen.«

      »Später. Wenn die Mädels damit einverstanden sind, wirst du alles erfahren.«

      Er lehnte sich zurück. Keineswegs sauer. So war sie eben. Immer einen Schritt voraus.

      »Ich habe Kriminalkommissar Heinz Bauer mitgebracht. Er ist einer meiner nächsten Vertrauten, den ich einweihen möchte. So lautete unsere Abmachung. Doch ich möchte mich noch einmal versichern.« Sie saßen in dem bekannten Raum, von dem aus die Frauen ihre Recherchen betrieben.

      »Danke für Ihre Rücksicht.« Susanne Treber sah in die Runde und registrierte das Nicken der Leidensgenossinen. »Ist er eingeweiht?«

      »Damit wollte ich warten, bis ich das o. k. habe. Ich werde Herrn Bauer später informieren.«

      »Hallo Professor.« Das Mädchen, das ihn mit seinem Spitznamen ansprach, reichte ihm die Hand und machte einen Knicks.

      »Warte. Sag nichts.« Er schmunzelte und Hunderte Fältchen erschien in seinen Augenwinkeln. »Du bist Gerlinde. Richtig?«

      Sie strahlte ihn an. »Richtig.«

      »Was hast du mit unserem Fall zu tun? Wissen deine Eltern, wo du dich herumtreibst?«

      »Mensch Professor. Aus Kindern werden Leute. Noch ein Semester und ich habe meinen Bachelor in der Tasche.«

      »Und der Fall? Ich weiß nur, dass meine Chefin eine Spur hat. Hast du auch damit zu tun?«

      Ein Schleier zog über die Augen der jungen Frau und das Gesicht wurde düster. Eine Ahnung zog in Heinz hoch, als er die Opfer vor seinem inneren Auge aufziehen ließ. »Mein Gott.« Er zog Gerlinde in die Arme, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt und streichelte ihren Rücken. Dabei kullerte eine Träne die Wange herunter. »Mensch Mädchen. Wir kriegen das Schwein. Das verspreche ich dir.«

      Die anderen beobachteten die Szene gerührt und wischten mit den Handrücken in den Augenwinkeln.

      »Nicht nur ein Schwein«, warf Susanne bitter ein.

      »Ich werde das später mit Heinz klären.« Claudia hob die Hand und forderte damit Aufmerksamkeit ein. »Wir haben eine vielversprechende Spur. Dafür bin ich heute in der Hauptsache hier. Ein Kollege von uns war bei Germanicus. Keine Angst«, sie reagierte auf das erschrockene Einatmen der Frauen. »Vor der letzten Prüfung ist er abgesprungen und hat deshalb von dem Schweinkram keine Ahnung. Er arbeitet gerade mit unserer Kollegin Maria Römer zusammen und nennt Namen. Namen, die wir schnell recherchieren müssen. Ich habe ein ungutes Gefühl, das mit unserem Präsidium zu tun. Deshalb brauche ich Ihre Hilfe.«

      »Du weißt, was du tust?«, fragte Heinz dazwischen.

      »Ja. Und zwar ganz genau. Dazu später mehr.«

      »Dann werde ich mit Ihnen arbeiten«, sagte Heinz zu den Frauen gewandt. »Natürlich nur, falls Sie das wünschen.«

      »Klar«, Gerlinde sprach auch für die anderen, die zustimmend nickten.

      *

      »Ich mache Feierabend. Fährst du mit? Ich hole dich morgen früh bei dir zu Hause ab.« Heinz wohnte in Windhausen, einem Nachbarort.

      Heinz nickte. »Weiß Maria Bescheid?«

      »Ich habe es ihr heute Nachmittag gesagt. Ich muss mit dir sprechen.« Sie legte den Gang ein und fuhr los.

      »Ich weiß. Du hast mich nicht umsonst ins Auto gepackt. Das mit den Frauen hättest du alleine regeln können.« Er suchte eine bequeme Stellung und harrte dem, was wohl kam.

      »Ich bekam, bevor wir mit Horn sprachen, einen Anruf. Jemand im Präsidium oder in einer höheren Dienststelle ist ein Führungsmitglied bei Germanicus. Für die nächste Bumsrunde wollen die mich kidnappen. Ich habe Angst.«

      »Du hast sie nicht alle.« Heinz schnappte nach Luft.

      »Das habe ich auch gedacht. Doch wenn ich es recht überlege, ist es mehr als folgerichtig, dass die mich aus dem Verkehr ziehen wollen.« Sie zog eine nachdenkliche Schnute.

      »Und das erzählst du mir nebenbei im Auto. Du hast sie wirklich nicht alle.« Er hieb die Faust wütend auf die Armatur. »Wir müssen dich aus dem Verkehr ziehen. Das ist klar.«

      »So klar nicht. Ich möchte nicht, dass die aufmerksamer werden, als sie es schon sind. Wir müssen eine andere Alternative finden.« Sie trat wütend auf das Gaspedal, sodass der Wagen einen Satz machte.

      »Auch eine Alternative«, meinte Heinz gelassen, »du fährst gegen den nächsten Baum, dann bist aus dem Schneider.«

      Claudia nahm sofort den Fuß vom Pedal.

      »Weiß Maria Bescheid?«

      »Nein. Noch nicht.«

      »Dann lass das mal. Die dreht ab, wenn ihr Küken in Gefahr ist. Dann ist sie keine Hilfe mehr.« Er hieb wieder mit der Faust auf die Armatur. »Dir ist klar, dass ich dich keinen Augenblick mehr aus den Augen lasse.«

      »Damit habe ich gerechnet. Ich brauche dich jetzt für die Ermittlungen. Wir müssen das anders regeln.«

      »Hast du sonst nichts auf der Pfanne?« Er rutschte wütend nach vorn, bis der Kopf fast gegen die Windschutzscheibe stieß. Von dort funkelte er sie wütend an. »Taktieren ist vorbei. Wir müssen alle Fakten auf den Tisch legen.«

      »Mag sein.« Sie winkte ab. »Damit kommen wir nicht an die Drahtzieher. Lass mich die Sache überschlafen. Vielleicht fällt mir etwas ein.«

      *

      Siebzehn

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