Ab heute ohne mich. Tina Engel

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Ab heute ohne mich - Tina Engel

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Sie warf sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein.

       Als Dennis ins Wohnzimmer kam, tat sie, als würde sie sich brennend für das Fernsehprogramm interessieren.

       Geht es dir wieder besser?“ fragte er, als er sich im Sessel niederließ.

       Sie nickte nur.

       Er schien sie eine ganze Weile zu beobachten, ehe er sich dazu durchrang, sie zu fragen: „Was ist los?“

       Lisa hob nur die Schultern. Nein, sie wollte nicht mit ihm reden. Sie wollte ihre Gedanken nicht mehr mit ihm teilen, hatte ihn einfach nur noch satt.

       Dann eben nicht.“ Er hakte nicht weiter nach, sondern erhob sich und zog sich in sein Arbeitszimmer zurück, um dort am PC noch einiges auf den Stand zu bringen. Vielleicht zockte er auch. Lisa war es egal.

      Und tschüss

       Kaum war Dennis am nächsten Morgen aus dem Haus, rief Lisa in der Anwaltskanzlei an, in der sie tätig war, und bat kurzfristig um Urlaub. Sie gab dringende persönliche Gründe vor. Als der Anruf erledigt war, rief sie auf dem nächsten Flughafen an. Danach klingelte sie ihre beste Freundin telefonisch aus dem Bett und bat sie, umgehend vorbeizukommen. Nebenbei begann sie, ihre Sachen und persönlichen Dinge einzupacken. Gut, dass sie erst vor kurzem gründlich ausgemistet hatte. Als hätte sie da bereits eine leise Vorahnung gehabt…

       Knapp und ohne Umschweife erklärte sie wenig später ihrer Freundin Silvia, was sie vorhatte. Dass sie hier mal für einige Zeit raus musste, damit sie wieder klar wurde im Kopf. Schließlich bat sie um Silvias Hilfe.

       Wie kann ich dir denn helfen?“

       Ich müsste ein paar von meinen Sachen bei dir unterstellen, geht das?“ fragte Lisa.

       Silvia nickte. „Also machst du jetzt ernst und schießt ihn wirklich ab?“ Sie pfiff anerkennend. „Da gehört echt Mut zu…“ Aber sie merkte, dass das noch nicht alles war. „Und was hast du noch auf dem Herzen?“

       Kannst du mich gleich zum Flughafen bringen und anschließend mein Auto hierher zurückfahren und den Schlüssel in den Briefkasten werfen?“

       Auch das, wenn’s sein muss“, seufzte Silvia. Sie war nicht gerade begeistert davon, dass Lisa sich einfach aus dem Staub machen wollte. Aber wer weiß, vielleicht war sie ja bald wieder da, weil sie es in der Fremde nicht lange ohne ihre Freunde aushielt.

       Lisa brauchte noch eine Stunde, dann war sie fertig mit der Packerei. Schnell holte sie noch den Brief aus ihrer Nachttischschublade und legte ihn auf Dennis' Kopfkissen.

       Okay, dann lass uns gehen.“ Nun wollte sie keine Zeit mehr verlieren.

       Wenn alles gut ging, saß sie in zwei Stunden im Flieger.

       Silvia fuhr ihre Freundin zum Flughafen. Auf dem Weg dorthin nahm Lisa einmal ihr Handy und schrieb eine Kurznachricht: „Ich steige aus und lebe meinen Traum.“

       Kurze Zeit später erhielt sie eine SMS zurück: „Ich komme mit.“ Ihr Herz schlug schneller. Sie tippte einen Doppelpunkt, einen Bindestrich und drei „Klammer-zu“-Zeichen ins Display und schickte es ab. Einen Smiley, der sich besonders freute.

       Dann schaltete sie ihr Handy aus.

       Am Flughafen ging alles ziemlich schnell. Lisa holte ihr reserviertes Ticket ab und verabschiedete sich mit einer nicht enden wollenden Umarmung von Silvia. Dann checkte sie schließlich ein. Wenig später saß sie im Flugzeug und sah bald aus dem Fenster auf die immer kleiner werdende Welt hinab.

       Etwa zweieinhalb Stunden später stieg sie die Gangway des Flugzeugs hinunter und atmete dabei tief durch. Griechische Inselluft. Sommer. Sonne. Wolkenloser Himmel. Ein herrliches Gefühl durchströmte Lisa.

       Sie ließ sich nun viel Zeit, suchte in aller Ruhe ihr Gepäck zusammen und verließ dann den Flughafen. Ein Taxi brachte sie in den Ort, in welchem sie schon drei Mal für jeweils drei Wochen Urlaub gemacht hatte. Sie hatte sich schon damals für die Hotels und Pensionen dieses Ortes interessiert, mit dem Vorhaben, hier einmal ohne Reiseveranstalter Urlaub zu machen. In einer Pension am Ortsrand war tatsächlich noch ein Zimmer frei. Lisa buchte sich dort erst mal ein.

       Das Zimmer befand sich in der ersten Etage auf der Rückseite des Gebäudes, mit einem kleinen Balkon, von welchem man einen Ausblick auf die Berge hatte. Hier hinten war es schön ruhig, kaum Straßenlärm.

       Lisa ließ ihre Taschen fallen und sank der Länge nach auf das frisch bezogene Bett. Erschöpft schloss sie die Augen.

       Sie konnte es noch gar nicht fassen, dass sie es wirklich getan hatte. Von den ersten Fesseln ihres alten Lebens hatte sie sich losgesagt.

       Nun war sie frei.

       Wenig später erhob sie sich, erfrischte sich kurz im Bad und verließ dann das Zimmer. Sie machte einen langen Spaziergang durch die kleine Stadt, die direkt am Meer lag.

       An den Strand wollte sie später auch noch, aber zuerst einmal holte sie sich noch aus einem Supermarkt eine Kleinigkeit zu essen. Der Verkäufer war sehr nett und fragte in gebrochenem Deutsch, ob sie auf Urlaub hier sei.

       Sie hob die Schultern und lächelte. „Mal sehen, wie es mir hier gefällt.“ Plötzlich stellte der Verkäufer fest, dass er Lisa schon mal gesehen hatte. Sie erzählte ihm, dass sie tatsächlich schon ein paar Mal hier gewesen sei. So wechselten sie noch das eine oder andere Wort, ehe sie den Laden wieder verließ.

       Das war das Schöne an diesem Land, die Menschen waren nicht so zugeknöpft wie daheim in Deutschland. Die Sonne schien hier nicht nur am Himmel, sondern auch in den Herzen der Menschen. Zumindest hatte sie es auf ihren letzten Urlaubsreisen so erlebt.

       Sie spazierte an den Strand. Im Urlaub hatte sie hier schon öfter den ganzen Tag faul im Sand gelegen und sich vom Alltagsstress erholt.

       An einer Stelle lagen größere Steine herum, auf einem davon ließ Lisa sich nun nieder. Ihr Blick glitt über den Strand und versank schließlich im Meer. Rauschend bahnte sich das Wasser immer wieder einen Weg durch den Sand, klatschend prallte es auf die Steine und umspülte sie, um sich im nächsten Moment wieder rasch zurückzuziehen.

       Wehmut erfasste Lisa.

       War es wirklich richtig, allem den Rücken zu kehren und so weit weg zu flüchten?

       Dennis hatte ihren Brief sicher längst gefunden. Ob er tobte? Oder ob er es schlichtweg als gegeben hinnahm und wie so oft in seinem Arbeitszimmer

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