Mord um Drei. Bärbel Junker

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Mord um Drei - Bärbel Junker

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doch ein neuer Fall“, seufzte der Kommissar.

      „Aber falls es Mord war, dann bestimmt kein Raubmord“, meinte Kommissar Jansen. „Beraubt wurde sie nämlich ganz offensichtlich nicht. Die Rolex an ihrem Handgelenk ist mindestens sechzigtausend Euro wert, wenn nicht noch mehr. Ich frage mich nur, wieso eine so kostspielige Uhr einfach stehenbleibt.“

      „Wieso? Was meinst du damit?“, fragte Heckert verwundert.

      „Die Uhr ist um Punkt drei Uhr stehengeblieben, aber wieso?“

      „Vielleicht hat jemand die Batterie herausgenommen“, meinte der Kommissar mehr im Scherz.

      Markus Jansen sah seinen Chef nachdenklich an. „Das lasse ich überprüfen“, sagte er und eilte davon.

      Kommissar Heckert sah ihm kopfschüttelnd hinterher.

      „Du hattest recht, Felix“, rief Kommissar Jansen schon von weitem, als er wieder zurückkam. „In der Uhr fehlt tatsächlich die Batterie.“

      „Aber was soll das? Wer trägt am Handgelenk eine Uhr, die nicht funktioniert? Noch dazu eine so kostspielige?“, fragte Heckert verblüfft.

      „Vielleicht hat ja der Täter die Batterie entfernt“, dachte Jansen laut. „Aber warum?“

      „Vielleicht, um uns auf genau diese Uhrzeit aufmerksam zu machen“, meinte der Hauptkommissar nachdenklich.

      „Du meinst, Mord! Punkt drei Uhr?“

      „Ja, das meine ich. Und ich hoffe, dass es nur bei diesem einen Mord bleibt“, erwiderte Heckert. „Denn das mit dieser Uhr gefällt mir überhaupt nicht.“

      „Hoffentlich artet das nicht wieder zu einem dieser kniffligen Fälle aus, Felix. Das wird nicht einfach“, seufzte Markus Jansen.

      „Das ist es doch fast nie, Markus“, winkte Heckert ab.

      „Ja, aber wenn es um die Wohlhabenderen in unserer Gesellschaft geht, ist es manchmal ganz besonders kompliziert.“

      Nach den Befragungen einiger Gäste wurde klar, dass diese von dem, was in dem Arbeitszimmer der Hausherrin passiert war, das zudem entfernt im anderen Trakt des Gebäudes lag, nichts mitbekommen hatten. Und das sich unter ihnen der Täter aufhielt, so es sich denn wirklich um einen Mord handelte, hielt Kommissar Heckert für nicht sehr wahrscheinlich.

      Also beschloss er, sich auf den Sohn und die Tochter der Verstorbenen zu konzentrieren.

      Mit ernsten Gesichtern betraten Isabella und Matthias von Arlsberg das Zimmer. Isabella, optisch gesehen das genaue Gegenteil von ihrer blonden, eleganten Mutter mit ihren dunklen Haaren und den braunen Augen, wirkte sehr gefasst. Aber vielleicht war das Zeigen von Gefühlen vor Fremden in diesen Kreisen ja verpönt.

      Matthias von Arlsberg, ein hochgewachsener, fast schon hagerer Mann, mit sehr kurzen, schwarzen Haaren, einem markanten Gesicht und rehbraunen Augen, gab sich sehr reserviert.

      Beatrices Kinder kamen vom Aussehen her nach der Familie väterlicherseits, die alle dunkelhaarig gewesen waren.

      Die Mutter dieser beiden Menschen war gerade unter noch nicht geklärten Umständen aus dem Leben geschieden, aber den Geschwistern merkte man keinerlei Gefühlsregungen an.

      Da sind mir Hinterbliebene die weinen oder meinetwegen auch vor Schmerz schreien, allemal lieber, als diese beherrschten Angehörigen, ging es dem Hauptkommissar durch den Kopf, der selber großes Leid hatte erfahren müssen.

       Es waren einige kleine tödliche Kugeln, verschossen in einer Bank, die seine Frau Iris zusammen mit seinen Eltern aufgesucht hatte, die seine Liebsten töteten und sein Lebensglück innerhalb weniger Sekunden zerstörten.

       Alle, die sich in der Bank befanden, starben an diesem grauenvollen Tag vor knapp vier Jahren. Alle, bis auf die Bankräuber, die das Massaker angerichtet hatten. Und alles nur deshalb, weil eine der Geiseln den Mund nicht halten konnte, als sie den Anführer der Bande zufällig erkannte und beim Namen nannte.

       Eine völlig sinnlose Tat, denn die Täter wurden alle zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Doch er würde diesen schrecklichen Verlust niemals verwinden, denn er liebte seine Frau noch genauso wie am ersten Tag!

      „Herr von Arlsberg, würden Sie mir bitte berichten, wie Sie das Zimmer und Ihre Mutter vorgefunden haben“, bat Kommissar Heckert, sich auf die Befragung konzentrierend.

      „Da gibt es nicht viel zu erzählen, Herr Kommissar. Ich ging durch den Garten zu dem Arbeitszimmer, welches einen Zugang nach draußen hat. Die Tür war weit geöffnet.

      Meine Mutter saß in einem Sessel. Ich nahm an, sie sei eingeschlafen. Ich ging zu ihr und sprach sie an. Als sie nicht reagierte, beugte ich mich zu ihr runter und berührte sie an der Schulter. Dabei bemerkte ich, dass sie nicht mehr atmete“, erklärte er mit rauer Stimme.

      „Und dann? Was taten Sie dann?“, wollte Kommissar Jansen wissen.

      „Ich begab mich zur Zimmertür und schloss auf, um meine Schwester hereinzulassen. Danach rief ich die Polizei.“

      „Aber wieso riefen Sie sofort die Polizei und nicht zuerst einen Rettungswagen?“, fragte Heckert befremdet.

      „Sie atmete nicht mehr. Um zu begreifen, was das bedeutete, benötigte ich keinen Arzt“, erwiderte Matthias von Arlsberg.

      „Können Sie uns auch noch etwas dazu sagen, Frau von Ayschhofen?“, fragte der Hauptkommissar.

      „Nein. Ich sah Beatrice im Sessel sitzen. Aber da wusste ich ja schon von meinem Bruder, dass sie nicht mehr lebte“, sagte sie leise. „Und da sie ein absolut gesunder Mensch gewesen ist, wurde mir klar, dass ihr plötzliches Ableben nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Deshalb wandten wir uns sofort an die Polizei.“

      „Wie wurde sie getötet?“, fragte Matthias leise.

      „Das wissen wir noch nicht. Näheres können wir erst nach der Obduktion sagen“, erwiderte Heckert.

      Später, nachdem sämtliche Gäste und auch die Polizei verschwunden waren, saßen die Geschwister noch beieinander. Obwohl sie ihre Gefühle vor Fremden verborgen hatten, waren sie traurig und geschockt über das so jähe Ableben ihrer Mutter. Nichts hatte sie darauf vorbereitet, dass so etwas plötzlich passieren könnte.

      Und doch war es geschehen.

      „Und was soll jetzt werden, Matthias?“, fragte Isabella verzagt.

      „Du meinst mit der Firma und dem übrigen Besitz?“

      „Ja, das meine ich. Ich mache mir Sorgen, dass diese Verantwortung für uns zu groß sein könnte“, sagte Isabella bedrückt.

      „Das glaube ich nicht. Wir kennen die Materie. Wir führen das Unternehmen gemeinsam weiter, jeder auf dem Gebiet, welches ihm am meisten liegt. Aber warten wir doch erst einmal die Testamentseröffnung ab. Wer weiß, vielleicht hat Beatrice schon lange im Voraus etwas geplant, von dem wir jetzt noch gar nichts wissen“, erwiderte Matthias.

      Isabella sah nachdenklich vor sich hin. „Ich begreife das einfach

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