Mord um Drei. Bärbel Junker

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Mord um Drei - Bärbel Junker

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als sie plötzlich aufschrie.

      „Ein Stich!

      Mich hat gerade eben etwas in den Hals gestochen, Eberhard“, kreischte sie.

      Ihr Mann starrte sie verständnislos an.

      „So hilf mir doch, Eberhard. Mir wird ganz schlecht“, keuchte sie.

      „Ja, und was soll ich dabei tun?“, fragte ihr Mann unfreundlich.

      Anna lallte etwas vor sich hin.

      Bei dem Krach, den der Fernseher machte, bemerkte Eberhard ebenso wenig wie es seine Frau bemerkt hatte, den Schatten, der unversehens hinter ihm auftauchte. Er spürte nur einen kleinen Schnitt am Hals.

      „Jetzt hat mich auch ein Insekt gestochen“, sagte Eberhard und schlug nach dem nicht vorhandenen Übeltäter.

      Anna wand sich in Krämpfen. Sie keuchte vor Schmerz.

      „Was ist denn plötzlich hier los?“, keuchte Eberhard, dessen Herzschlag plötzlich stolperte. „Woher kommt plötzlich dieses Insekt?“

      „Das war kein Insekt“, sagte der Eindringling und richtete sich hinter Eberhards Sessel auf.

      „Das war ich. Ich bringe euch den verdienten Tod!“

      Annas Herz machte nicht mehr mit. Sie stöhnte ein letztes Mal. Ihr Kopf sank gegen die Rückenlehne.

      Sie war tot.

      „Wie … wieso?“, keuchte Eberhard, dessen Herz immer häufiger aussetzte.

      „Weil ihr es euer Leben lang durch eure schlimmen Taten herausgefordert habt. Erinnert euch nur an die euch anvertrauten Kinder“, erwiderte der ungebetene Besucher.

      „Vielleicht hättest du den Jungen nicht anbinden und deine Frau Anna ihn nicht tagelang in den Keller sperren sollen“, sagte er hart.

      „Du? Du bist das?“, stöhnte Eberhard Münster.

      „Ja, ich bin das“, erwiderte der Besucher.

      Lächelnd beobachtete er Eberhards Todeskampf, der länger währte, als der seiner Frau, seine Qualen und dann sein Ende, als sein Herz aufgab und seine Tätigkeit für immer einstellte.

      Nachdem er sich an den beiden Armbanduhren der Toten zu schaffen gemacht hatte, ging er zur Tür.

      Er warf noch einen letzten Blick auf die beiden Toten, bevor er zur Hintertür des Einfamilienhauses ging, durch die er auch eingedrungen war.

      Er zog die Tür hinter sich zu und verschwand ohne eine Spur zu hinterlassen, im Dunkel der Nacht.

      NOCH ZWEI TOTE

      Als Hauptkommissar Heckert zwei Tage nach dem Ableben Beatrice von Arlsbergs sein Büro im Bundeskriminalamt betrat, lag ihm der Befund des Rechtsmediziners bereits vor.

      Er holte sich einen Becher Kaffee aus dem Automaten und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Den Bericht legte er vor sich auf die Schreibtischplatte. Er war sehr gespannt, was Eugen Roth herausgefunden hatte.

      Mordfall? Oder doch natürliches Ableben?

      Er nahm den Bericht aus dem DINA4-Umschlag und begann zu lesen. Durch das Fenster fiel ein Sonnenstrahl auf den Tisch. Es schien ein schöner Tag zu werden. Doch davon bekam der Kommissar im Moment nichts mit.

      „Das gibt’s doch nicht“, murmelte er nach einer Weile.

      „Also doch kein normales Ableben, sondern Mord!“

      Es klopfte. Kommissar Benno Schuster war es, der seinen Kopf durch den Türspalt steckte.

      „Hallo, Chef. Wir haben zwei neue Mordfälle“, verkündete er gut gelaunt wie immer. „Diesmal nicht in einer ganz so feinen Gegend. Es ist in Wilhelmsburg passiert.“

      „Sie begleiten mich, Benno. Haben Sie das Team bereits informiert?“

      „Die sind schon unterwegs, Chef.“

      „Also gut, dann mal los. Sie fahren“, sagte Heckert.

      Vor dem Einfamilienhaus des Ehepaars Münster, hatten sich bereits zahlreiche neugierige Nachbarn eingefunden. Doch die Polizei hatte den Tatort so großflächig abgesperrt, dass die sensationslüsterne Meute nicht dicht herankam.

      Felix Heckert und Benno Schuster zeigten ihre Ausweise und wurden anstandslos vorbeigelassen, zum Ärger der nach Sensationen gierenden Zuschauermenge.

      Die beiden Kommissare betraten das Haus und gingen hinüber in das Wohnzimmer, in dem die beiden Getöteten noch in den Fernsehsesseln saßen.

      „Ihre Uhren sind auch um Punkt drei Uhr stehen geblieben, genau wie bei der ersten Toten“, stellte Heckert fest.

      „Ja, und beide haben auch die winzigen Schnitte am Hals“, sagte Dr. Roth, der unbemerkt hinzugekommen war.

      „Also ein und derselbe Täter“, stellte Benno Schuster fest.

      „Höchstwahrscheinlich.“

      „In dem Bericht steht, dass Sie bereits ein toxikologisches Ergebnis haben. Können Sie uns etwas Näheres dazu sagen, Eugen?“, fragte Heckert.

      „Ja, das kann ich, Felix. Bei dem Gift handelt es sich um ein Pfeilgift, so bezeichnet, weil es einige indigene Völker Südamerikas für die Pfeile ihrer Blasrohre benutzen. Allerdings stammt das Gift, welches diese drei Menschen tötete, von dem giftigsten Frosch der Welt, dem sogenannten Schrecklichen Pfeilgiftfrosch. Es ist ein etwa fünf Zentimeter großer, gelber Frosch, der nahe der Pazifikküste Kolumbiens im Department Cauca lebt.

      Die Heimat der Frösche ist dort der Regenwald. Hier leben sie auf dem Waldboden und in Flussnähe. Das Gift der Frösche entsteht aus Substanzen, die sie mit ihrer Beute aufnehmen“, erklärte der Rechtsmediziner.

      „Wie wirkt es bei einem Menschen?“, wollte Heckert wissen.

      „Absolut tödlich. Es handelt sich um ein ziemlich schnell wirkendes Nervengift, welches zu Krämpfen, Atemlähmung, Herzrhythmusstörungen und dann letztendlich zum Herzstillstand führt. Das Gift eines einzigen Frosches reicht aus, um mehr als 10.000 Mäuse oder zehn bis zwölf Menschen zu töten.

      Und wie bereits erwähnt, gibt es bislang kein Gegenmittel.“

      „Und wie gelangt man an das Gift?“, fragte Benno Schuster.

      „Die Frösche scheiden es durch die Haut aus.“

      „Aber wie kommt jemand an ein so gefährliches Gift heran, Dr. Roth?“, fragte Benno Schuster schockiert.

      „Einfach ist es wohl nicht. Doch für eine entsprechende Summe wird sicherlich ein Händler zu finden sein, der ein solches Gift verkauft. Man braucht sich doch nur anzusehen, was alles über das Internet gehandelt wird“, erwiderte der Mediziner.

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