Skrupellos I - Ausgeweidet. Nicole Le
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Die Internationale Menschenrechtsorganisation forderte ihre sofortige Anwesenheit bei einem Aufklärungsflug in den Sinai Wüste.
Sie solle sich am Militärflughafen bei einem Mann namens Gordon Freeman melden, der die Einsatzplanung übernommen hatte. Er würde ihr einen Piloten nennen, der sie in das Gebiet fliegen würde. Einen Kameramann konnten sie in der kurzen Zeit nicht auftreiben, deshalb solle sie ihre Kamera mitbringen. Und ihre schusssichere Weste. Nur als reine Sicherheitsmaßnahme versicherte man ihr.
Sie rief Lucy an, ihr 25-jähriges Kindermädchen aus Mexiko. Sie musste die Kinder heute von der Schule abholen. Josie wusste nicht wie lange es dauern würde.
Dann war sie auch schon auf dem Weg. Sie rief ihren Mann James über die Freisprechanlage ihres Ford Compass an, einem Jeep, der durch den Allradantrieb in dieser Gegend bestens geeignet war und dennoch nichts an Komfort zu wünschen übrigließ.
James fragte sie, ob er sich Sorgen um sie machen müsste, doch sie lachte nur und sagte sie würde ja nicht in den Krieg ziehen und sei zum Abendessen wieder da.
Am Militärflughafen musste sie sich ausweisen, dann öffnete der diensthabende Beamte das Tor. Sie parkte gleich neben der Flughalle, in welcher eine Fokker stand und gerade gewartet wurde.
Sie lief die Treppe zur Flugsicherung hinauf und machte sich auf die Suche nach dem Offizier der Einsatzplanung Gordon Freeman.
Sie stießen auf dem Flur zusammen, als er gerade aus einem Zimmer kam. Er salutierte überrascht mit Hand an der Kappe, worauf hin sie sich lachend vorstellte. Doch er ging nicht auf ihr Lachen ein, sondern stellte sich nur kurz vor. Ihr wurde langsam klar, dass es sich um einen ernstzunehmenden Einsatz handeln musste, bei dem es nichts zu lachen gab.
Er sagte sie würde mit einem erfahrenen Piloten fliegen, sie müsse sich also keine Sorgen um ihre Sicherheit machen, aber sie solle auf jeden Fall die Augen nach Bodenbewegungen offenhalten und ihre Sicherheitsweste anbehalten, auch wenn es unerträglich heiß werden würde.
Er brachte sie hinunter in die Flughalle, wo sie schon die Fokker gesehen hatte und sie näherten sich einem Mann mit breitem Kreuz in Flugoverall, der gerade dabei war die Turbinen zu überprüfen. Gordon Freeman rief den Namen des Mannes, John Bearle und er drehte sich zu ihnen um.
Ihr Herz machte einen Satz und schlug danach bis zum Halse. Sie kannte den Mann. Sie hatten vor Jahren in Afghanistan mehrere Einsätze zusammen geflogen, doch nach einem Vorfall, bei welchem sie abgeschossen worden waren und in die Hände von afghanischen Freiheitskämpfern fielen, keinen weiteren Kontakt mehr gehabt. Die zwei Wochen in Gefangenschaft, mit der ständigen Bedrohung vergewaltigt und geschlagen zu werden waren unerträglich für sie gewesen. Sie hatten Glück gehabt, ihnen war nichts Ernsthaftes geschehen und man hatte sie nach 14 Tagen befreit, doch es hatte lange gedauert bis sie sich davon erholt hatte. Dann irgendwann war sie bereit, sich auf eine Beziehung mit einem Arzt einzulassen, mit dem sie jetzt zwei süße Kinder hatte. Ihr Leben war fast wieder normal, fast durchschnittlich, wenn man von ihrem Beruf einmal absah.
Sie war Journalistin aus Leidenschaft, hatte die feste Überzeugung, die Welt müsse von all den Gräueltaten in Kenntnis gesetzt werden. Deshalb war sie damals als Kriegsberichterstatterin in die Krisengebiete geflogen und hatte über die unglaublichsten und menschenunwürdigen Taten berichtet.
John kam um das Flugzeug herum und als er sie sah, stieß er einen Schrei der Überraschung aus.
„Gott, das gibt es doch nicht. Josie, was um Herrgotts Willen machst Du denn hier?“ Sie gaben sich die Hand und sahen sich verlegen in die Augen.
Sie erklärte, dass man sie gerufen hatte, um Bilder zu schießen und über den Vorfall zu berichten.
„Mann, das ist eine Überraschung. Gut siehst Du aus. Hast ein paar Pfund mehr auf den Hüften, steht Dir gut. Warst immer so ein Hungerhaken!“ sagte er lachend und rieb sich die öligen Finger mit einem dreckigen Lappen ab und rief nach Keeper.
Der kam aus einem Nebenraum und guckte verdutzt. John stellte sie ihm als alte Freundin und Kollegin vor. John war wie sie. Leidenschaftlich, ein passionierter Flieger und eine Kämpfernatur. Einer der nicht wegsah, wenn es schrecklich wurde.
Gordon Freeman gab grünes Licht für den Start und Keeper sagte: „Na dann wollen wir mal, auch, wenn das kein Spaziergang wird.“
Nach dem Start war sie natürlich neugierig zu erfahren um was für einen Einsatz es sich denn genau handeln würde. Und auch wenn sie genau wusste, dass John es hasste, wenn die Personen auf dem Rücksitz zu viele Fragen stellten, sie konnte nicht anders und die beiden Veteranen gaben geduldig Auskunft. Sie konnte fühlen, dass die Beiden auch irgendwie beunruhigt waren. Es war also nicht so ganz ungefährlich. Ein leichtes Kribbeln meldete sich in ihrer Bauchgegend und ihre Hände wurden feucht.
Kurze Zeit später vernahmen sie die lauten Turbinen einer riesigen Frachtmaschine. Sie flog in einigem Abstand über ihnen und transportierte die Fallschirmjäger, die nachher über dem Gebiet abspringen würden. Eine Landebahn gab es nicht ein Hubschrauber war angefordert, doch der brauchte noch und würde sie wieder abholen, nachdem sie alles gesichert hatten.
John würde ihnen die Stelle zeigen und dann über dem Gebiet kreisen bis der Hubschrauber kam. Er würde als Funkverbindung dienen und alles von der Luft aus koordinieren.
Bald sahen sie die Hügelkette und die Fallschirmjäger machten sich zum Absprung bereit. Alles schien ruhig und als sie näher kamen konnte man die aufgereihten Sand Erhebungen kaum noch einzeln ausmachen. Der Wind blies unaufhörlich Sand durch die Gegend und bedeckte alles unter sich, was sich ihm in den Weg stellte.
Der Zelteingang flatterte immer noch im Wind. Hier stimmte definitiv etwas nicht und ihre Aufmerksamkeit und Aufregung nahm zu. Sie sahen den Soldaten beim ausklinken ihrer Fallschirme zu. Als alle gelandet waren bewegten sie sich koordiniert auf die Zelte zu und umzingelten das Gebiet mit ihren Gewehren im Anschlag.
Der Kommandant gab ein Zeichen mit seiner Hand worauf die Soldaten die Zelte von allen Seiten gleichzeitig stürmten.
Ihnen bot sich ein Bild des Grauens, welches nur noch durch die zu erahnenden Machenschaften der Verantwortlichen hier zu überbieten war.
Etwa 20 Leiber lagen tot im Sand. Alle mit Kopfschuss hingerichtet. Auffallend war die Anordnung der Toten, sie lagen in Reih und Glied, so als wenn man sie dort abgelegt hatte, doch der Boden im Zelt wies nicht auf Schleifspuren hin und die Körper waren auch anscheinend nach dem Tod nicht mehr bewegt worden.
Eines der Zelte war wohl zu medizinischen Zwecken eingerichtet worden, auch wenn alle wichtigen Geräte anscheinend in Hast entfernt worden waren. Hinter einem Vorhang fanden sie einen Operationstisch und darauf lag ein aufgeschnittener männlicher Körper.
Der Kommandant fühlte am Hals ob noch Puls vorhanden war und tatsächlich, der Mann lebte.
Er rief nach einem Sanitäter, dann lief er nach draußen und wedelte aufgeregt mit den Armen.
Über Funk gab er John zu verstehen, dass es einen Notfall gab und er umgehend landen müsste um den Mann ins nächstgelegene Hospital zu bringen. John sagte es sei so gut wie unmöglich auf dem losen Sand Boden zu landen. Es gäbe nur eine Möglichkeit. Er müsse mit den Rädern auf einem festen Untergrund zu stehen kommen, damit er wieder starten könne.
Die einzige Idee, die ihm sofort einfiel, war, das Zelt auszubreiten, so dass er bei der