Gekaufte Liebe. Silke May
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Silke May
Gekaufte Liebe
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Inhaltsverzeichnis
1
Betty stand immer noch vor dem Spiegel und zupfte an ihrem Kleid herum. Von draußen ertönte eine Autohupe. Sie wusste sofort, dass es ihre Freundin Gabi war, die sie zu einer Party abholte.
Schnell schlüpfte sie in ihre Ballerinas und strich sich nochmals kurz mit den Fingern durch ihr schulterlanges glattes Haar. Sie warf noch schnell einen prüfenden Blick in den Spiegel im Garderobenschrank, bevor sie ihre Wohnung verließ.
Ihre Freundin stand mit ihrem Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Musternd sah sie Betty an, als sich diese auf den Beifahrersitz setzte. »Musste es ausgerechnet das graue Kleid mit den Spitzen am Kragen sein?«, begrüßte sie ihre Freundin. »Wieso? Das passt mir doch und ich bin darin nicht wie in einem Panzer eingeengt. Außerdem weiß ich nicht was du hast, es macht mich schlank und es gefällt mir. Bevor du an meiner Kleidung herummeckerst, sag mir lieber, wer alles zur Party kommt.« Gabi schmunzelte vor sich hin, während sie den Wagen langsam in Bewegung setzte, beantwortete sie Bettys Frage. »Soviel ich weiß, haben alle von unserer Schulklasse zugesagt und sie bringen auch ihre Partner mit.« »Wenn alle zugesagt haben, dann ist meine Busenfreundin Biggi dieses arrogante Frauenzimmer womöglich auch anwesend?«
»Bestimmt … damit musst du rechnen.« Betty klappte die Sonnenblende herunter und sah sich im Spiegel an. Sie zupfte ein wenig an ihren braunen Haaren und zog mit dem Zeigefinger ihre Augenbrauen in Form. »Das sind dann über den Daumen gepeilt fast vierzig Personen, wenn sie alle ihre bessere Hälfte mitbringen. Ich wusste nicht, dass Rosa so eine große Wohnung hat.«
»Rosa und Heinz ihr zukünftiger Ehemann haben doch direkt am See ein Haus gemietet«, antwortete Gabi. Betty musterte unterdessen ihre Freundin von der Seite. Gabi würde heute bestimmt wieder alle männlichen Blicke auf sich ziehen. Das lachsfarbene Kleid passte fantastisch zu ihrer sonnengebräunten Haut und den schwarzen kurzen Haaren. Während sie ihre Freundin so ansah, wusste sie, dass sie neben Gabis Aussehen verblasste. Betty war von fester Statur, eher sogar dicklich und blass aber sie hatte schönes langes braunes Haar, das ihr schwer über die Schultern fiel. Gabi hingegen war ein richtiges Glückskind, sie war gertenschlank, sah toll aus, und hatte auch noch einen sehr gut aussehenden Ehemann. Ihr Mann Klaus war Pilot bei einer großen Fluggesellschaft und sehr viel unterwegs. Betty war darüber froh, deshalb konnte ihre Freundin sehr viel Zeit mit ihr verbringen. Die wenigen Wochen, in denen Klaus daheim war, verbrachte Gabi allerdings nur noch mit ihrem Mann. Diese Zeit nutzte Betty dann immer, um genau das zu tun, was sie öfters gerne tun würde … nämlich faulenzen und ein Buch lesen.
Gabi lenkte ihr Auto durch das Dorf und direkt in die Straße zum See. Dort bog sie bereits nach wenigen Metern nach links ein und fuhr durch ein großes offenstehendes Tor. Sie fuhren einen schmalen sandigen Weg entlang, der bis vor die große Villa führte. Dort parkten bereits mehrere Autos.
»Na, unseren Schulkameradinnen scheint es gut zu gehen, wenn ich mir hier diese Luxusschlitten so ansehe«, stellte Betty leicht spöttisch fest. »Wenn du nicht so geizig wärst, dann könntest du dir auch ein hübsches Auto leisten, aber du fährst ja lieber mit der U-Bahn.«
»Klar, warum soll ich hohe Unterhaltskosten für ein Auto bezahlen, wenn ich nirgends hinfahre. Außerdem hast Du ja ein Auto und das reicht mir.«
»Genau das ist es, du verlässt dich auf mich. Irgendwann werde ich aber ein Baby haben und dann musst du mit der S-Bahn zum See fahren … wenn du baden willst.«
»Ja, ja, ja … aber noch ist es nicht soweit, wenn es überhaupt soweit kommt.« Gabi räusperte sich und grinste Betty an.
»Damit wirst du aber bald rechnen müssen, denn in diesem Urlaub auf den Malediven ist es soweit, da werden wir unseren ersten Versuch starten.« Betty lachte laut auf. »Vorher musst du Klaus aber noch davon überzeugen, denn ich hatte nicht den Eindruck, dass er auf Babys abfährt.«
»Lass das nur meine Sorge sein, schau du lieber erst einmal, dass du einen Typ findest, schließlich bist du auch nicht mehr die Jüngste.«
Betty schnaubte vor Empörung.
»He spinnst du? Schließlich bin ich gerade einmal dreißig Jahre und damit im besten Alter einer Frau.«
»Okay … davon musst du aber auch erst einmal die Männerwelt überzeugen.«
Betty schlug mit der flachen Hand auf Gabis Schenkel. »Autsch geht‘s noch?« Jetzt mussten beide Frauen über sich selbst lachen, während Gabi ihr Auto neben einer großen dunkelblauen Limousine parkte. Sie stiegen aus und gingen über den sandigen Platz auf das Gebäude zu. Aus den offen stehenden Fenstern und der geöffneten Eingangstür drang laute Musik ins Freie. Beide Frauen stiegen die zwei Stufen bis zum Eingang hoch und betraten einen langen Korridor mit einem weißen Marmorboden. »Nobel geht die Welt zugrunde«, stellte Betty fest und pfiff durch die Zähne. »Stimmt«, gab Gabi fast ehrfurchtsvoll von sich. »Herzlich willkommen!«, wurden sie laut von ihrer Klassenkameradin empfangen. Mit ausgestreckten Händen ging Rosa auf Betty und Gabi zu. Freundlich lächelnd sah sie beide Frauen an. »Schön, dass ihr beide gekommen seid. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.« Betty und Gabi musterten Rosa und bedankten sich für die Einladung. Ihre Gastgeberin trug ein langes violettes Kleid und ihr schwarzes Haar, war kunstvoll hochgesteckt. »Ihr beide habt euch so gut wie nicht verändert. Immer noch so hübsch wie damals, im Gymnasium«, sagte sie und zwinkerte ihnen zu. »Dieses Kompliment können wir an dich zurückgeben. Nur ein bisschen an Volumen hast du zugelegt«, gab Betty grinsend von sich, auf Rosas Schwangerschaft anspielend. »Tja, das stimmt – im siebten Monat«, dabei strich sie liebevoll mit der Hand über die Rundung ihres Bauches.«
Rosa stellte sich zwischen ihre Kameradinnen und hakte sich bei beiden ein. »Kommt lasst uns hineingehen. Ihr werdet staunen, wer alles da ist. Leider musste ich Carla auch einladen, es ließ sich nicht vermeiden«, sagte sie an Betty gewandt. Betty winkte ab.
»Ach