START WORSE. Jack Riekmanz

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START WORSE - Jack Riekmanz

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helfen. „Ihr wisst schon: ich bleibe noch eine Saison hier auf der Farm, und dann ziehe ich in die Stadt und eröffne mir von meinem Geschäftsanteil einen kleinen Drogidenhandel.“

      Onkel Sniff sah nur kurz zu Nuke hinüber und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Tasse. Wieder entstand eine unbehagliche Pause.

      „Und?“, fragte Onkel Sniff schließlich ohne große Begeisterung.

      „Nun ja, wenn ihr einen Drogiden oder einen Roboter zukaufen würdet, könnte ich schon dieses Jahr meinen Laden aufmachen. Die Maschine wäre auch billiger in der Unterhaltung und könnte härter und länger arbeiten als ich.“

      „Kommt nicht in Frage“, grunzte Onkel Sniff.

      „Warum denn nicht?“, ereiferte sich Nuke nun. „Ich versauere hier Saison um Saison und komme beruflich nicht weiter. Das nötige Geld haben wir doch auf der hohen Kante, also warum ziert ihr euch so?“

      Onkel Sniff erwiderte genervt: „Nuke, das haben wir doch schon oft genug besprochen! Ich brauche auf der Farm einen Menschen, um gewisse Dinge regeln zu können. Maschinen können nicht alles machen. Die Farm wirft noch nicht genug Profit ab, um dich dieses Jahr schon gehen zu lassen. Ich will auch nichts mehr davon hören. Nach dem Frühstück reparierst du als erstes den Wasserextraktor drüben beim Schuppen und dann hilfst du mir auf den Feldern. Am Nachmittag müssen wir dann einen neuen Drogiden kaufen gehen, weil der alte endgültig schlapp gemacht hat. Beeile dich also mit dem Frühstück, du hast heute schon genug Zeit vertrödelt.“

      Nuke nahm seinen Kaffeebecher in die Hand und stand auf.

      „Der Appetit auf Frühstück ist mir vergangen. Bis später, ich gehe jetzt den Extraktor reparieren.“

      Wütend stapfte Nuke hinaus in die gleißende Sonne von Tattoo-Dirn.

      Im Inneren fragte Tante Bong: „Wäre es nicht Zeit, Nuke seinen Laden aufmachen zu lassen, Sniff? Wir können ihn nicht ewig hier festhalten. Er ist ungestüm und ungeduldig, er schlägt da ganz nach seinem Vater.“

      „Ich fürchte, dass genau das einmal sein Problem werden wird“, erwiderte Sniff nachdenklich.

      Kapitel 3

      Ankunft auf Tattoo-Dirn

      Der Aufprall verlief vergleichsweise glimpflich.

      Die Hülle des stumpfnasigen Torpedos hatte sich bereits teilweise in weißglühenden Fetzen abgelöst, als der Flugkörper im freien Fall durch die immer dichter werdende Atmosphäre von Tattoo-Dirn gezischt war. Mit viel Glück durchschlug der Torpedo auf dem letzten Stück seiner Flugbahn mit einem gewaltigen Rumms den Kamm einer Sanddüne. Dadurch wurde er weiter abgebremst und so abgelenkt, dass er in einigen hundert Metern Entfernung knirschend in der sandigen Wüstenlandschaft einschlug. Trotz der nur noch geringen Endgeschwindigkeit der Metallspindel bohrte sie sich noch bis zur Hälfte in den Boden ein. Ein Teil der Torpedohülle löste sich bei dem Aufprall. Die gekrümmte Metallplatte wurde noch etliche Meter weiter durch die Luft geschleudert, bevor sie scheppernd aufprallte und nach kurzem Schliddern im heißen Wüstensand liegenblieb.

      Für einige Sekunden herrschte Stille. Dann drang aus dem völlig zerknautschten Wrack des einstigen Torpedos eine metallische Stimme.

      „Das war wirklich ein toller Einfall, H2! Sobald ich meine überhitzten Gliedmaßen wieder richtig bewegen kann, verpasse ich dir eine gehörige Tracht Prügel mit dem erstbesten Lötkolben, der mir in die Finger kommt!“

      Ein ersticktes Piepsen erklang aus der Röhre.

      „Von wegen: alles geplant! Deinetwegen gerate ich noch einmal vorzeitig in eine Altmetallpresse!“

      Mühsam rappelte sich C2H6O auf und kletterte mit steifen Gelenken aus dem zerknitterten Metallhaufen.

      Ein klägliches Fiepen erreichte C2H6Os Audiosensoren.

      „Warum sollte ich dir helfen, du Endlosschleife? Ich weiß wirklich nicht, weshalb ich dir immer wieder aus der Patsche helfe!“

      Mit diesen Worten langte der messingfarbene Roboter in das Torpedowrack und zerrte den Drogiden an seinen kleinen Gummireifen ins Freie. Ein paar Dellen, Beulen und Schrammen verunzierten die weiß und blau lackierte Stahlhülle des kleinen Drogiden.

      C2H6O stellte seinen blechernen Kameraden auf die Räder. Der begann sofort in eine bestimmte Richtung davon zu schnurren.

      „Wo willst du denn nun wieder hin?“, begehrte C2H6O zu wissen. H2O2 richtete seine Kameralinse auf seinen robotischen Kollegen und antwortete mit einer Reihe von Tönen.

      „Das kommt überhaupt nicht in Frage, H2! Da gehe ich nicht mit. Dort in den Bergen gibt es bestimmt wieder nur jede Menge Gefahren und Abenteuer, aber bestimmt kein Öl für meine schmerzenden und vom Sand verstopften Gelenke. Ich gehe hier entlang, da ist es viel leichter zu gehen.“

      C2H6O setzte sich knirschend in Bewegung. H2O2 sah seinem Therapeuten eine Zeitlang nach und setzte dann seinen Weg hinauf in bergigeres Gelände fort.

      Nach einer Weile veränderte sich die Gegend, und der kleine Drogide gelangte aus der Sandwüste in eine von Felsen und Geröll beherrschte Landschaft. Hier oben wehte ein heftiger Wind, der dürre Grasbüschel, Staub und feinen Sand vor sich hertrug. Gesteinsformationen in unterschiedlichsten Formen, Farben und Größen säumten den schmalen Bergpfad, auf dem H2O2 nun dahinrollte. Hin und wieder musste er größere Felsbrocken und Geröllansammlungen umfahren, die seinen Fahrweg blockierten. So dunkelte es bereits, als er schließlich an einen Pass gelangte, hinter dem sich laut seinem eingebauten Navigationssystem eine größere Ansiedlung befinden sollte. Hier würde er sich in einen lokalen Rechnerverbund einstöpseln und die Adresse des geheimnisvollen Bekannten der Prinzessin in Erfahrung bringen können. In seinen elektronischen Schaltkreisen begann sich gerade das Äquivalent einer leisen Hoffnung zu formen, als ihn aus heiterem Himmel ein heftiger elektromagnetischer Impuls traf, der seine empfindlichen Schaltungen überlastete und ihn zu Boden warf.

      Als H2O2 sein elektronisches Bewusstsein wiedererlangte, befand er sich in einer Art fahrender Werkstatt. Zumindest ließen das ständige Rumpeln, das typische Geräusch eines Explosionsmotors und das ständige leichte Schaukeln darauf schließen, dass er sich im Inneren eines bodengebundenen Fahrzeugs befand. Er ließ seine Kuppel mit der Kameralinse darin kreisen, um seine Umgebung zu erfassen.

      Es herrschte fast vollständige Dunkelheit, und nur mit Hilfe seiner leistungsfähigen Restlichtverstärker konnte der Drogide überhaupt etwas erkennen. Überall lag metallischer Schrott herum. Roboter in allerlei seltsamen Formen, angepasst an spezielle Funktionen und Aufgaben, krochen, tapsten oder fuhren in der seltsamen Werkstatt umher. Und das da drüben auf der gegenüberliegenden Seite dieser seltsamen Garage war doch mit Sicherheit...

      „H2O2!“, rief C2H6O und erhob sich von seinem Sitzplatz. „Ich sage das nicht gerne, aber ich freue mich zu sehen, dass du endlich wach bist! Bist du funktionsfähig?“

      H2O2

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