Der singende Luther - Vater des evangelischen Gesangs - Teil 1. Martin Luther
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Gott da war yn seynem thron.
Er gieng aus der kamer seyn /
dem könglichen saal so reyn.
Gott von art vnd mensch eyn hellt /
seyn weg er zu lauffen eyllt.
Seyn laufft kam vom vatter her /
vnd keret wider zum vater.
Fur hyn vndtern zu der hell /
vnd wider zu Gottes stuel.
Der du bist dem vater gleich /
fur hynnaus den syeg ym fleisch /
das dein ewig gots gewalt /
ynn vnns das kranck fleysch enthallt.
Dein kryppen glentzt hell vnd klar /
die nacht gybt eyn new liecht dar /
tunckel muß nicht komen dreyn /
der glaub bleib ymer ym scheyn.
Lob sey Gott dem vatter thon /
Lob sey got seym eyngen son.
Lob sey got dem heyligen geyst /
ymer vnnd ynn ewigkeyt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nun_komm,_der_Heiden_Heiland
Luther folgte mit seiner vollständigen Reimübertragung des Veni redemptor streng dem Original, gelegentlich, etwa in den Strophen 2 und 6, auf Kosten der Verständlichkeit. Damit brachte er, in bewusstem Gegensatz zum „Schwärmertum“, seinen Respekt vor dem autoritativen altkirchlichen Text zum Ausdruck. Vom ambrosianischen Versmaß wich er durch Verminderung um eine Silbe je Zeile ab. Das Lied fand seine Erstveröffentlichung 1524 in Erfurt und in Wittenberg.
Wohl hat Ambrosius mindestens vier Melodien zu diesem Hymnus hinterlassen. Die heute gesungene Melodie geht jedoch auf eine Handschrift des Benediktinerklosters Einsiedeln aus dem Jahr 1120 zurück, die möglicherweise aus der musikalischen Blütezeit des Klosters St. Gallen um 900 stammt und im ersten Kirchenton komponiert ist. Die 1524 in Erfurt erschienene Gemeindefassung wurde vermutlich von Martin Luther selbst für seinen Text geschaffen. Wie dieser vermindert sie das Versmaß um die Auftaktsilbe jeder Zeile. Bei dieser deutschsprachigen Fassung handelt es sich um eine Kontrafaktur.
Heutiger Liedtext:
1. Nun komm, der Heiden Heiland,
der Jungfrauen Kind erkannt,
dass sich wunder alle Welt,
Gott solch Geburt ihm bestellt.
2. Er ging aus der Kammer sein,
dem königlichen Saal so rein,
Gott von Art und Mensch, ein Held;
sein’ Weg er zu laufen eilt.
3. Sein Lauf kam vom Vater her
und kehrt wieder zum Vater,
fuhr hinunter zu der Höll
und wieder zu Gottes Stuhl.
4. Dein Krippen glänzt hell und klar,
die Nacht gibt ein neu Licht dar.
Dunkel muss nicht kommen drein,
der Glaub bleib immer im Schein.
5. Lob sei Gott dem Vater g’tan;
Lob sei Gott seim ein’gen Sohn,
Lob sei Gott dem Heilgen Geist
immer und in Ewigkeit.
Die Strophen 1, 4, 5, 7 und 8 finden sich heute sprachlich überarbeitet im Evangelischen Gesangbuch (EG 4).
Das Gotteslob enthält unter Nummer 227 (Galt 108) eine reimlose Neuübertragung des Ambrosiustextes (Strophen 1, 2, 4, 7 und 8) von Markus Jenny („Komm, du Heiland aller Welt“, 1971).
Der Lutherchoral war Jahrhunderte lang das lutherische Hauptlied der Adventszeit und ist vor allem in der Barockzeit unzählige Male für Orgel, Chor und andere Besetzungen bearbeitet worden. Johann Sebastian Bach schrieb über den Choral 1724 die Choralkantate Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 62, und benutzte bereits 1714 die erste Strophe für Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 61. Ferner gibt es verschiedene Choralbearbeitungen für Orgel von ihm:
Bach-Werke-Verzeichnis 599 in a-Moll
Bach-Werke-Verzeichnis 659 in g-Moll
Bach-Werke-Verzeichnis 660 (Trio super) in g-Moll
Bach-Werke-Verzeichnis 661 in g-Moll
Christum wir sollen loben schon
Weihnachten:
Christum wir sollen loben schon
https://de.wikipedia.org/wiki/Christum_wir_sollen_loben_schon
Christum wir sollen loben schon ist ein Weihnachtslied von Martin Luther.
Christum wir sollen loben schon,
der reinen Magd Marien Sohn,
so weit die liebe Sonne leucht'
und an aller Welt Ende reicht.
Der selig Schöpfer aller Ding
zog an eins Knechtes Leib gering,
dass er das Fleisch durchs Fleisch erwürb
und sein Geschöpf nicht ganz verdürb.
Die edle Mutter hat geborn,
den Gabriel verhieß zuvor,
den Sankt Johann mit Springen zeigt,
da er noch lag im Mutterleib.
Er lag im Heu mit Armut groß,
die Krippe hart ihn nicht verdross.
Es ward ein wenig Milch sein Speis,
der nie ein Vöglein hungern ließ.
Des Himmels Chör sich freuen drob,
die