Reisen für Nichtirdische. Axel Schade

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Reisen für Nichtirdische - Axel Schade

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Erde ist für Terraner seit Urzeiten ein beliebter Ausflugsort. Die Reiseunternehmer unterbieten sich gegenseitig immer mehr, um Kundschaft anzulocken. Der erbarmungslose Preiskampf führte bedauerlicherweise dazu, dass die Wartung der FLUGS Raumgleiter darunter litt. Die Raumgleiter flogen nahezu im Dauerbetrieb. Ein Hypersprung folgte dem nächsten, was deutlichen Verschleiß nach sich zog und zu Lasten der Sicherheit ging. Betrieben werden die hoch entwickelten Maschinen mit Gleitcreme, die bei zu hoher Reibung instabil wird, was zu Fehlern im System führt. Einige Betriebsunfälle gab es bereits, man denke nur an die Sache in diesem Kacknest Roswell. Im Erdjahr 1947 ging einem FLUGS Raumgleiter, beim Überflug der Kleinstadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico, die Gleitcreme aus. Logischerweise musste der Pilot den Gleiter landen, was nicht ohne einiges Getöse und Kladderadatsch zu machen war. Als Roswell - Zwischenfall oder Roswell - (UFO) - Ereignis manifestierte sich dieses Missgeschick im irdischen Aberglauben. Dieses Malheur hatte einigen terranischen Vertuschungsspezialisten graue Haare bereitet. Ging aber gerade noch mal gut. Ein Vorteil war, dass dieses dumme Missgeschick in der Nacht geschah und ein großes Glück war es, das der FLUGS die neueste Strausselbert Eng Tasche mit Notsignal an Bord hatte. Die löste sofort Alarm aus, so dass eine Rettungseinheit die Verunglückten samt Raumgleiter von der Erde zurück nach Terra holen konnten. Das ermöglichte den terranischen Vertuschungsspezialisten noch vor dem Morgengrauen auf der Erde, das bewährte Gerücht vom abgestürzten Wetterballon zu verbreiteten. Das zog immer. Auf Terra wurde ein Untersuchungsausschuss beauftragt, die Ursache für die außerplanmäßige Landung zu ergründen. Die Untersuchung des Missgeschicks ergab, dass die Tankuhrnadel des FLUGS auf HALBVOLL hängen geblieben war, was glasklar auf mangelhafte Wartung zurückzuführen war. Leider führten kurzfristig eingeführte Neuregelungen nicht zu gewünschten Erfolgen. Es gab weitere Pannen. Und nun hatte es den Marktführer aus der Premiumklasse, IDEALL, erwischt. Absturz in Ostfriesland.

      IDEALL – Reisen, Teil 1.

      IDEALL – Reisen gilt als vertrauenswürdig. Ein alteingesessener Familienbetrieb mit Tradition. Der Firmengründer war Professor Furzbold Schnodderig. Er war auch Mitbegründer der angesehenen „Kackda Janethin Unität“. Die Unität für Reisende, Handelsprediger, Berufskraftpfarrer, Froschologen, Zusammenschustern von herumliegenden Bauteilen und Irgendwas mit Kunscht. Die hohe Bildungsanstalt wurde nach Kackda Janethin benannt, dem ersten sowjetischen Frosch im All. In der Bildungseinrichtung ging Furzbold Schnodderig jahrzehntelang seiner Fakultätigkeit als Dozent für stabile Seitenlage nach. Für seine Beiträge in der Friedensforschung wurde er mit der pazifistischen Kopfbedeckung ausgezeichnet, dem Friedhelm. Furzbold Schnodderig war um einige windige Ecken mit Schluppo dem Geknickten verwandt, was schon alleine für ungeheure Seriosität stand. Furzbold Schnodderig glitt im Jahr des dreibeinigen Karnickels aus dem Dienst an der „Kackda Janethin Unität“ in den verdienten Ruhestand. Dort verharrte er tief in sich zurückgezogen sinnend fast drei Klicks in Schockstarre. Dann gründete er IDEALL.

      Kurzes Intermezzo: Firmenlegenden!

      Meist ist die Legende einer Firma eine an den Haaren herbeigezogene romantische Geschichte, die nur dazu dient dem Bescheißverein einen seriösen Anstrich zu geben! So wie folgende, die sich so ein "Unternehmer" und seine Handlanger zusammenlogen:

      Der hochbegabte Firmengründer XYZ begann, mit zwei ebenfalls bestens qualifizierten arbeitslosen Schulabbrechern, in der ungeheizten Garage seiner Oma, mitten im tiefsten Winter, seine Idee in die Tat umzusetzen und schuf ein Imperium! Heute ist die Firma Marktführer für beidseitig tragbare Unterbuxen. Im Gedenken an Oma wurde die Firma nach ihr benannt, Rosa Schlüpfer.

      Alles nur Werbung! Darf man nix draufgeben!! Die Wahrheit sieht anders aus!!! In Wirklichkeit hat der feine Herr Enkel die Oma bei Minustemperaturen an die Luft gesetzt um mit seinen halbgaren Teenie Kumpels Pornos zu gucken und dabei Haschmisch zu rauchen. Und die Kekse haben sie der alten Dame auch noch weggefressen. Man sieht, solchen Firmenlegenden darf man nicht blind vertrauen.

      IDEALL – Reisen, Teil 2.

      Weiter mit Furzbold Schnodderig und seiner echt wahren Legende zur Firmengründung. Als er aus der Starre hochschreckte, erbrach er die Idee, Reisen ins parallele Universum für Gruppen zu Bildungszwecken anzubieten. Der Forschungsplanet Erde, der bis dato Wissenschaftlern und deren Experimenten vorbehalten war, sollte nun dem halbwegs normalen Bildungsbürger zur Erweiterung seines Horizonts durch geführte Exkursionen erschlossen werden. Das dazu ein kleiner Sprung durchs All nötig war, verhalf der Idee zur Namensgebung: IDEALL. Schnell wurde ein nagelneuer Raumgleiter bestellt, ein FLUGS. Erster Pilot der Firma wurde Schlabbasag Dingdong, der schon einige FLUGSstunden nachweisen konnte. IDEALL Reisen wurde zur Erfolgsgeschichte. Schnell wuchs die Flotte von Raumgleitern. Vom Kindergartenausflug bis zur Kreuzfahrt, IDEALL war bekannt für Qualität und Sicherheit. Den ersten Werbeslogan hatte Firmengründer Furzbold Schnodderig noch selbst auf eine Schiefertafel graviert!

      „Mit IDEALL ins Weltenall!“

      Diese Tafel hängt übrigens heute noch im firmeneigenen Museum über der Kasse. Mit den Jahren kamen weitere Slogans hinzu. Einige davon getextet von Alda Wigsa, einem der Mitreisenden, der in Ostfriesland abgestürzten Reisegruppe. Sie lauten:

      „FLUGS durchs All mit IDEALL“

      „In jedem Fall - Nur IDEALL!“

      Der aktuelle Slogan wirbt mit den Worten

      „Mit Sicherheit nur IDEALL!“

      Da kann so ein Absturz schon mal das Vertrauen in ein Unternehmen erschüttern.

      Die Geschichte des legendären FLUGS Raumgleiter Piloten Schlabbasag Dingdong

      Wenn man von IDEALL hört, kommt man nicht an Schlabbasag Dingdong vorbei. IDEALL und er gehören zusammen. Schlabbasag Dingdong ist auf Terra eine Legende. Er war der erste Pilot, der Flüge von Terra zur Erde unternahm. Gemeinsam mit IDEALL ist er der Pionier der bemannten Reisen ins Paralleluniversum zur Erde. Ein Musterbeispiel obendrein ist er für das terranische duale Bildungssystem, das ihm den Raumpilotenschein auf dem zweiten Bildungsweg erst möglich machte. Als ehemaliger Pferdeflüsterer und Taubenhaucher hatte auf dem zweiten Bildungsweg umgeschult. Dazu zwang ihn eine üble Allergie gegen eisenhaltige Gegenstände. Sein Körper reagierte auf Hufeisen und beringte Tauben mit enormem Ausschlag. Die Pickel wurden groß wie Pferdeäppel, sein Gesicht verformte sich (Furyeffekt) und sein Hodensack schwoll an. Dies war bei seiner Arbeit ausgesprochen kontraproduktiv, denn ein Pferdegesichter Therapeut mit Taubendicken Eiern machte den Tieren Angst. Eines Montags stolperte Schlabbasag in das Büro des Arbeitsämtchens. (Das war auf dem Dorf, darum nur ein Ämtchen. Das Ämtchen war in einem gebrauchten Bauwagen untergebracht und wurde montags vor die Tür der Dorfkneipe geschoben.) Die Dame vom Arbeitsämtchen hieß Penny Lehn. Sie war in ihrer Jugend Discosängerin unter dem Pseudonym Lady Bamp und einige Monate erfolgreich und sogar im Fernsehen. Allerdings im Ersten Programm, ausgerechnet dann, wenn im zweiten Programm Raumschiss Entenscheiß lief, diese witzige Weltraumserie. Darum hatte Schlabbasag Dingdong die Lady Bamp nie gesehen und konnte sich somit vollkommen unvoreingenommen in sie verlieben, was er umgehend tat. Sein Name ließ ja einiges erwarten, drum erlag Penny Lehn ziemlich schnell seinem Werben und gab sich ihm zwanglos hin. Und eine Umschulung bekam er auch. Da kann man doch mal sagen: Läuft bei dem! Auch wenn er vom Dorf kommt. Einige Dekaden später erblickte Ururururururururururachhastenichtgesehenurenkel Shabbadag Wixwurst die gekachelte Welt des Kreißsaals. So schließt sich der Kreis im Saal.

      Der

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