Mensch Marie. Sandra Borchert

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mensch Marie - Sandra Borchert страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Mensch Marie - Sandra Borchert

Скачать книгу

saß sie nun da mit den vorbereiteten Leckereien. War ziemlich hart für sie. Da sah man es mal wieder: Männer sind Schweine und nun wollte ich mir tatsächlich auch noch so etwas angeln. Aber bestimmt war Henri ganz anders. Er war sicher sehr liebevoll und auf seine Liebste bedacht. Er würde mir bestimmt jeden Tag eine Überraschung bereiten und mich auf Rosen betten. Genau, so würde er sein. „Marie? Marie? Hörst du mir überhaupt noch zu? Hallo?!?!?!?!?!“ Ja, ich hörte Therese noch zu, aber in Gedanken war ich ganz woanders. Dann endlich kam sie, die so innig verhasste und doch geliebte Rechnungswesensvorlesung. Es ging an diesem Montag mal wieder um Bilanzen. Ein sehr aufregendes Thema. Fast alle schliefen mal wieder. Ich überlegte mir jedoch die ganze Zeit wie ich es anstellen könnte mich ihm zu nähern. Er lächelte schon die ganze Zeit zu mir rüber. Wahrscheinlich wollte er mich nur zum Narren halten. Ich hielt es für besser nicht darauf zu reagieren. Endlich klingelte es. Langsam packte ich meine Sachen ein, als plötzlich jemand auf meine Schulter tippte. „Heu Marie! Du siehst ziemlich scharf heute aus!“ Es war Henri. Ich hatte ihn noch nie so sprechen gehört. Mein Hirn fing an zu rattern. Nicht rot werden, nicht rot werden. AH, Mist; zu spät! Wahrscheinlich war ich gerade rot wie eine Tomate und er würde lachend abhauen. „Danke, das ist nett von dir!“, brachte ich gerade noch so über die Lippen. „Was hältst du davon, wenn wir mal ins Kino gehen?“ Jetzt nur nicht gleich drauf einsteigen. Es soll ja nicht so wirken, als ob man die ganze Zeit drauf gewartet hat. „Heute kann ich leider nicht, Habe schon einen wichtigen Termin!“ „Schade! Naja, vielleicht klappt es ja irgendwann mal!“ „Obwohl, so wichtig ist der Termin nun auch wieder nicht.“ Mist, verraten! Naja, vielleicht merkte er es ja nicht. „Okay, heute gegen sieben im International?“ „Okay, warum nicht? Ich werde da sein.“ Mit einem Zwinkern ging Henri aus dem Seminarraum. Sofort wurde ich von Erique, Therese und Kathrine umlagert. „Und, wie war’s?“, fragten sie wie aus einem Munde. „Mir ist schlecht!“, war das einzige was ich herausbrachte. Und tatsächlich war mir etwas schlecht, aber ich war auch unsagbar glücklich. „Sag schon Marie, wann wirst du ihn treffen?“, fragte Enrique. „Wirst du ihn warten lassen?“, fragte Therese. „Was wirst du anziehen?“, fragte Kathrine. Diese Frage war typisch für sie. „Leute, ihr könnt mich nicht allein lassen. Versprecht mir, dass ihr in der Nähe bleibt.“, sagte ich besessen von Angst. Sie versprachen mir ihre Handy anzulassen, damit ich mir jederzeit Rat holen konnte. Ich fand diese Idee natürlich riesig. Aber jetzt musste ich mich natürlich erst mal fertig machen. Als erstes fuhr ich erst mal in die Wohnung und ließ mir von Denise eine Gurkenmaske auflegen. Allerdings blieben nicht viele Scheiben übrig, da ich es vorzog schon vorher alles auf zu essen. Denise probierte es dann lieber mit Toten Meer Salz, bevor sie mich wegen einer Verabredung verließ. Danach entspannte ich mich in der Badewanne und rasierte mich. Man konnte ja nie wissen. Dabei schnitt ich mich natürlich, wo es nur ging. Wie sollte es auch anders sein. Zu allem Überfluss versuchte ich die geschnittenen Stellen mit Toilettenpapier zu versorgen. Somit sah ich aus wie eine Mumie. Als ich mit einem Bademantel bekleidet, der Maske auf dem Gesicht und dem Toilettenpapier an den Beinen, durch die Wohnung sauste, klingelte es plötzlich an der Tür. „Oh Denise, hast du wieder den Schlüssel vergessen?“, rief ich noch so und riss die Tür auf. Aber es war nicht Denise. Ich sah plötzlich einen riesigen Blumenstrauß und Croissants vor mir. Dahinter lugte ein dunkler Schopf hervor. „Mein Jackett und ich haben Sie heute morgen vermisst.“, tönte der Blumenstrauß. Ich konnte es gar nicht fassen, da stand dieser Wahnsinnsmann aus dem „Chez Pierre“ vor mir. Aber wie sah ich aus? Das war ja wieder typisch. „Darf ich reinkommen?“, fragte er ganz schüchtern. „Äh ja! Entschuldigen Sie mich bitte kurz, ich muss eben noch mal ins Bad.“ , sagte ich aufgeregt und deutete auf mein Gesicht. „Ich finde Sie sehr interessant wie sie gerade aussehen. Sie sollten Creme auf Ihre Schnitte tun.“, lächelte er und deutete auf meine Beine. „Wenn ich störe, gehe ich auch gleich wieder!“ „Nein, nein! Sie stören nicht. Ich hatte nur nicht mit Besuch gerechnet. Ich dachte Sie wären meine Mitbewohnerin. Brauche nur zwei Minuten.“ Und tatsächlich ging es diesmal alles sehr schnell. „Wie...? Warum..? Woher wissen Sie eigentlich wo ich wohne?“, fragte ich zaghaft, während ich dem schönen Unbekannten etwas Orangensaft anbot. Er nahm ihn auch dankend an. „Pierre hat mir verraten wie Sie heißen und wo Sie wohnen. Ich habe Sie heute morgen beim Frühstück vermisst. Vermutlich haben Sie es heute nicht geschafft zu frühstücken und deshalb wollte ich es Ihnen nachträglich vorbei bringen. Und die Rosen gab es heute dazu. Ich hoffe Sie freuen Sich!“, sagte er mit einem unheimlich süßen Lächeln und überreichte mir die Rosen. Das war so lieb von ihm. Wir aßen also noch zusammen und redeten lange. Er hieß Matthieu und war zwei Jahre älter als ich. Irgendwann sah ich auf die Uhr und erschrak, denn es war langsam an der Zeit sich mit Henri zu treffen. Ich log also Matthieu vor einen wichtigen Termin zu haben, denn schließlich wollte ich ihn ja nicht verletzen. Er stand auch sofort auf und machte sich auf zu gehen. Das tat mir schon ein wenig leid, denn immerhin war er so nett und hatte sich den ganzen weiten weg zu mir gemacht. Er hatte sogar in Kauf genommen, dass ich ihn raus werfe. Wie süß! Aber nein, ich wollte Henri für mich gewinnen. Wir tauschten noch unsere Nummern aus und ich versprach ihn anzurufen. Als er weg war, schmiss ich mich schnell in meine schönsten Klamotten. Dabei zog ich natürlich erst mal eine Laufmasche. Völlig entnervt suchte ich eine neue. Leider fand ich nur eine schreckliche rote, die überhaupt nicht zu dem schwarzen Kleid mit hellen Stiefeln passte. Egal, da musste ich jetzt durch. Und, was sollte es, schließlich war ich ja ein Vamp! (Irgendwie jedenfalls!) Voller Selbstbewusstsein stieg ich also in die Metro und fuhr zum International. Den aufdringlichen Blicken entnahm ich, dass ich unheimlich heiß aussah. Man muss eben nur wissen wie man so was auslegt. Denn schließlich war ich ja nicht irgendwer! Ich war Marie Jeanette de Saint Antoine und ich war wild entschlossen den Mann meines Lebens für mich zu gewinnen. Ob er wollte oder nicht!!! In der Metro dachte ich noch ein wenig über Matthieu nach. Eigentlich war er ja ganz nett, aber doch eher der Kumpeltyp. Allerdings hatte er diese Grübchen und schien sehr interessiert zu sein. Aber Henri war dagegen eine echte Herausforderung. Er war stolz und intellektuell. Er hatte dasselbe Verständnis für Kunst. Dabei fiel mir ein, dass ich nicht einmal wusste was Matthieu als Beruf machte und wo er überhaupt wohnte. Während ich mir darüber noch den Kopf zerbrach, fiel mir auf, dass ich aussteigen musste. In letzter Minute sprang ich aus der Metro. Gerade noch rechtzeitig erschien ich vorm International. Henri wartete bereits auf mich. Wahrscheinlich war er schon lange vorher dagewesen. Mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange begrüßte er mich. „Ich freue mich, dass du gekommen bist. Habe mich so auf dich gefreut.“, sagte er. Natürlich wurde ich wieder rot. „Ich mag es, wenn Deine Haut diese Farbe annimmt. Aber ich mag diesen milchigen Teint Deiner Haut sowieso!“ Milchiger Teint? Da kann ich wohl dankbar sein, dass er keine Lactose Allergie hat. Was für ein doofer Vergleich. Die Stimmung sank natürlich. Ich versuchte abzunehmen und er machte sich Gedanken über meinen Teint. Was sollte man dazu sagen? Ich beschloss zu schweigen und zu lächeln. Dann begaben wir uns ins Kino und er lud mich zu „Gladiator“ ein. Ich kannte Russell Crowe vorher gar nicht, aber er war sehr sexy. War natürlich sofort vom Film begeistert. Henri sah das alles ein wenig analytischer. Er begann auf die Fehler im Film zu achten. Er wollte solche Fehler wie bei „Ben Hur“ entdecken. Damals gab es ja in diesem Jahrhundert Uhren, die damals noch gar nicht erfunden waren. Das fand ich soweit auch ganz spannend und ich beschloss mich auch für diese Art von Hobby zu interessieren, denn schließlich mussten ja zukünftige Ehepartner auch gemeinsame Interessen haben. Nach dem Film gingen wir noch etwas essen. Aber natürlich nicht zu McDonald, sondern in ein Steakhouse. So wie es sich für seinen Stand gehörte. Natürlich gefiel mir das. Er ließ sich ja mit mir sehen und somit war ich offiziell in die höhere Gesellschaft eingeführt. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin und strahlte über beide Wangen, so glücklich war ich. Auch da lud er mich wieder ein, obwohl ich darauf bestand selbst zu zahlen. Er war ein echter Gentleman. Er hielt mir sogar jedes mal die Tür auf und ließ mich vorgehen.

      Als krönender Abschluss brachte er mich nach Hause. Vor der Tür blieben wir eine ganze Weile stehen und sahen uns tief in die Augen. Dann strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte mir ins Ohr: „Du siehst heute unheimlich geil aus und diese Strumpfhose ist der volle Hammer.“ Ich lachte leise. Dann näherten sich seine Lippen den meinigen und er küsste mich leidenschaftlich und presste mich dabei fest an sich. Da stand ich nun; Marie! Sexbombe und zukünftige Frau und Mutter von Henri, dem heißesten Kerl der Uni. Allerdings kam es nicht zu mehr an diesem Abend. Jeder

Скачать книгу