Die schwarzen Männer. Jean-Pierre Kermanchec
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Читать онлайн книгу Die schwarzen Männer - Jean-Pierre Kermanchec страница 14
„Du hältst mich wohl für total bescheuert, wir gehen alle gemeinsam zum Hubschrauber, erst dort lassen wir die Frauen frei.“
„Gut, also ihr geht zusammen zum Hubschrauber. Das Geld, sollen wir euch das Geld zum Hubschrauber bringen lassen oder hierher?“
„Ich will das Geld hier haben. Zuerst will ich die Scheinchen sehen. Ich lass mich von euch nicht für dumm verkaufen.“
„Geht in Ordnung, dann kümmere ich mich um das Geld. Ich melde mich in wenigen Minuten wieder.“
„Du hast höchstens fünf Minuten, dann knallt’s hier.“
„Der Wagen wird gleich eintreffen, jetzt beruhigen Sie sich. Nur keine Aufregung.“
„Sie versuchen nur Zeit zu schinden, ich kenne die Methoden. Fünf Minuten!“
Elouan drehte sich um und sah Serge an.
„Das Geld ist hier in dem Koffer.“ Serge zeigte auf den Alu-Koffer.
„Der Koffer ist präpariert, aber das Funksignal reicht höchstens drei Kilometer. Mit einem Wagen wäre die Verfolgung einfacher gewesen.“
„Gut, dann sage ich ihnen, dass das Geld eingetroffen ist. Wer soll es zum Laden bringen?“
„Das sollten am besten meine Männer machen, die tragen Schutzanzüge. Wir können nicht wissen, wie die Geiselnehmer reagieren. Ich möchte nicht, dass noch jemand verletzt wird.“
Elouan nickte zustimmend und ließ sich erneut mit Denis Maubert verbinden.
„So Monsieur, das Geld ist gerade eingetroffen. Wir lassen es Ihnen bringen. Öffnen Sie uns bitte die Tür.“
„Nicht so schnell, Sie bringen den Koffer an die Tür und stellen ihn direkt vor der Tür ab und zwar so, dass ich ihn reinziehen kann sobald ich die Tür öffne. Sobald der Koffer an der Tür steht, verzieht ihr euch sofort. Erst wenn ich keinen von Euch mehr sehe, öffne ich die Tür.“
„Okay, ich habe verstanden.“
Elouan legte auf und sah Serge an.
„Der geht wirklich auf Nummer sicher.“
„Vorsichtig ist der Typ, das muss ich schon sagen“, antworte Serge und übergab den Koffer einem seiner Männer, den er gerade zu sich gebeten hatte.
Der Mann ging mit dem Koffer vorsichtig und langsam zur Eingangstür der Bijouterie. Dann platzierte er den Geldkoffer unmittelbar neben dem Türspalt und ging vorsichtig zurück. Er ließ die Tür nicht aus den Augen. Jederzeit konnte die Tür geöffnet werden. Er versuchte, auf jeden Angriff vorbereitet zu sein. Die Ladentür blieb geschlossen. Als er auf der anderen Straßenseite angelangt war, verbarg er sich hinter einem abgestellten Fahrzeug.
„Jules, du beobachtest die Straße und achtest darauf, dass sich niemand der Tür nähert, wenn ich jetzt aufsperre.“
Serge Quinnec und Elouan Le Gripp verfolgten das Gespräch und sahen permanent auf den Monitor.
Denis Maubert ging zur Eingangstür, die Pistole im Anschlag. Er drehte den Schlüssel vorsichtig im Schloss, bis ihm ein leichtes Knacken verriet, dass die Tür jetzt geöffnet war. Vorsichtig drückte er die Klinke nach unten und zog die Tür einen Spalt breit auf. Sein Blick ging zuerst nach unten zum Koffer, dann auf die Straße. Es war niemand zu sehen. Denis ging in die Hocke, ergriff mit der linken Hand den kleinen Alu-Koffer und zog ihn durch den Türspalt in den Laden. Dann verschloss er die Tür sofort wieder.
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er jetzt den Koffer in der Hand hielt. Er sah seine Komplizen an.
„Na, was habe ich euch gesagt? Das wird klappen, wir kommen hier raus und haben eine Menge Kohle für die nächste Zeit.“
Denis öffnete den Koffer und sah auf die gebündelten Scheine. Er nahm ein Bündel heraus und ließ die Scheine über dem Daumen abblättern.
„Das fühlt sich verdammt gut an!“, meinte er und legte das Bündel wieder in den Koffer zurück.
„Holt die Plane“, rief er Jules und Marc zu.
„Hey Denis, hast du Maurice vergessen? Du wolltest ihn doch freipressen. Darauf bist du nicht mehr eingegangen.“
„Vergiss Maurice, der würde uns jetzt nur stören. Außerdem bleibt so für jeden von uns mehr übrig.“
Jules und Marc schienen nicht erfreut zu sein, dass er über Maurice so hinwegging. Aber sie beließen es dabei und griffen nach der Plane.
„Los aufstehen“, rief Denis den Geiseln zu und fuchtelte mit der Pistole wild herum.
Die Frauen zitterten, einer liefen Tränen über die Wangen. Die beiden Männer erhoben sich.
„Stellt euch so auf, dass wir uns genau in die Mitte stellen können“, befahl er mit barscher Stimme, die keine Widerrede zuließ.
Denis griff ein letztes Mal zum Telefon.
„Wir kommen jetzt raus. Ich will niemanden auf der Straße sehen, sonst knallt es. Sobald wir im Hubschrauber sind lassen wir die Frauen frei. Verstanden?“
„Wir haben Sie verstanden“, antwortete Elouan und legte auf.
Jules und Marc hoben die Plane hoch und stülpten sie den Geiseln über. Denis schnappte sich den Koffer, und Jules und Marc trugen jeweils eine Plastiktüte, in der die geraubten Schmuckstücke und Uhren lagen. Dann trat auch Denis unter die Plane, und auch Jules und Marc stellten sich darunter. Die Plane bot so viel Platz, dass es kein Problem darstellte, sich darunter gemeinsam zu verbergen. Denis stellte sich direkt hinter eine Frau an der Spitze.
„So Mädchen, du öffnest jetzt die Tür und gehst ganz langsam auf die Straße. Versuch nur nicht wegzurennen, sonst bist du tot. Du hebst die Plane soweit an, dass du die Straße einsiehst. Alle anderen folgen dir. Verstanden?“
„Ja, ich habe Sie verstanden!“ Die Plane, mit den acht Personen darunter, setzte sich vorsichtig in Bewegung. Langsam drehte die Frau an der Spitze der Gruppe den Schlüssel an der Eingangstür und zog die Tür auf. Angstvoll blickte sie nach draußen.
„Bitte nicht schießen“, rief sie so laut sie nur konnte.
„Halts Maul und geht langsam weiter“, zischte Denis ihr zu. Schritt für Schritt bewegte sich die Gruppe unter der Garagenplane weiter in Richtung des Parkplatzes, der knappe zweihundert Meter entfernt lag. Alles blieb ruhig. Die Scharfschützen waren nicht zu sehen, als sich die Gruppe unter der Plane langsam dem Parkplatz näherte. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass ein riesiger Tausendfüßler sich seinen Weg mitten durch die abgesperrte Straße suchte.
Kapitel 9
Serge Quinnec versuchte mit dem Fernglas auszumachen, zu wem die Beine unter der Plane gehörten. Sie hatten am Bildschirm des Einsatzfahrzeuges mitbekommen, dass sich die Geiselnehmer zwischen ihre Geiseln stellen wollten. Es erschien ihm aber unmöglich, mit Hilfe der Scharfschützen die Verbrecher zu treffen. Die Gefahr für die Geiseln war einfach