Auferstanden aus Ruinen. Florian Lettre

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Auferstanden aus Ruinen - Florian Lettre страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Auferstanden aus Ruinen - Florian Lettre

Скачать книгу

ist oft kaputt.“

      „Dafür können sie nichts.“

      „Ich weiß nicht. Sie könnten vorsichtiger sein.“

      „Was sagen die anderen dazu?“

      „Sie lassen sie schon merken, was sie erwarten.“

      „Und der Leiter?“

      „Der auch.“

      „Wie ist das Klima in eurer Brigade?“

      „Wir verstehen uns gut. Freitags gehen wir zusammen ein Bier trinken.“

      „Hast du das Ersatzteil bekommen von dem du mir erzählt hast?“

      „Es dauerte etwas. Aber dann ist es gekommen. Es war auch das Richtige.“

      „Vor einer Woche hast du dir Sorgen gemacht.“

      „Das habe ich. Wie läuft es bei dir?“

      „Ich habe morgen ein Referat.“

      „Bist du aufgeregt?“

      „Ich rege mich nicht mehr auf.“

      „Worüber sprichst du?“

      „Über die Minnesänger und ihr Verhältnis zu den Bauern.“

      „Sehr interessant.“ Florian wusste, dass sein Freund das nicht interessant fand.

      Sie sprachen noch über andere Sachen. Nach dem dritten Bier verabschiedeten sie sich und gingen auseinander. Der Freund ging zur U-Bahn und Florian in die Wohnung. Die Wirtin war jetzt da. Er erzählte ihr von dem Mädchen, das er kennen gelernt hatte. Die Wirtin meinte, er solle sein Studium nicht vernachlässigen.

      5.

      Florian dachte immer wieder an den kommenden Sonnabend. Schließlich war es soweit. Er machte sich fertig und ging zur S-Bahn-Station. Es war ein sonniger Nachmittag, der zu Ende ging. Er fuhr gern mit der S-Bahn. Er beobachtete die anderen Menschen und dachte über sie nach. Die Fahrt nach Grünau dauerte einige Zeit. Er musste zweimal umsteigen. Dann stand er wieder auf der Straße, auf der er eine Woche zuvor gestanden hatte. Damals war es dunkel und nur von den Straßenlaternen etwas erhellt. Jetzt war alles in helles Licht getaucht. Er war sich etwas unsicher, in welche Richtung er gehen musste. Sie hatten sich vor dem Schwesternheim verabredet. Ein Schild zeigte in Richtung Krankenhaus. Das musste richtig sein. Er ging los. Es war eine Straße mit alten Linden. Er konnte sich nicht genau an die Bäume erinnern. Das Krankenhaus war dann auf der rechten Seite. Es war ein roter Klinkerbau. Florian stand vor einer eisernen Tür und wusste nicht, was er tun sollte. Dann ging er durch die Tür und folgte einem Pfeil zum Pförtner. Der gab ihm einen Wink. Er stand jetzt hinter dem Haus inmitten von alten Bäumen auf einem Weg, der sich verzweigte. Das Schwesternheim sollte ein Neubau sein. Er sah am Ende des einen Weges einen Neubau und ging in diese Richtung. Es war das Schwesternheim. Wieder stand er da und wusste nicht, was er tun sollte. Er kannte den Namen des Mädchens nicht. Er fand ein Schild mit Namen und Klingelknöpfen. Angelika kam zweimal vor. Er stand da und war unschlüssig. Er drückte einen Knopf. Er hörte eine Stimme. „Ich komme“. Die Tür öffnete sich. Das Mädchen stand vor ihm. Es sah jetzt anders aus. Es hatte kein Kleid an wie in der Nacht in der großen Halle, als sie zusammen getanzt hatten. Es hatte Rock und Bluse an. Die aschblonden Haare bildeten einen Pferdeschwanz.

      „Hallo“, sagte das Mädchen.

      „Hallo“, sagte Florian. „Es war nicht einfach, dich zu finden. In der Nacht sah alles anders aus.“ Das Mädchen lachte.

      „Komm herein. Ich zeige dir mein Zimmer.“ Sie gingen mehrere Treppen hinauf und durch einen Gang. An den Türen Schilder mit Namen. Das Mädchen blieb vor einer Tür stehen. Auf dem Schild stand Angelika N.

      „Du heißt N.“

      „Ja. so heiße ich. Und du?“

      „L.“

      „Florian L.“

      „Ja.“

      „So lernt man sich kennen.“

      Florian sah jetzt einen Tisch und ein Bett und einen Schrank. An der Wand mehrere Bilder. Vor dem Fenster ein Topf mit Blumen. Auf dem Tisch eine bunte Decke. Hier wohnte ein Mädchen. In seinem Zimmer sah es anders aus. Keine Blumen, keine Bilder. Florian sah jetzt auch ein Regal an der Wand mit Büchern. Fachbücher für Schwestern.

      „Schön hast du es hier.“

      „Mir gefällt es. Wir müssen nicht viel bezahlen.“

      „Wohnt deine Freundin nebenan?“

      „Sie wohnt drei Zimmer weiter. Gefällt sie dir besser als ich?“ Das Mädchen sah ihn spöttisch an.

      „Du bist die Schönste.“ Florian wusste, dass das nicht stimmte. Er sagte gern Sachen, die übertrieben waren. Es machte ihm nichts aus. Das Mädchen kam auf ihn zu und küsste ihn auf den Mund wie in der Nacht als er gesagt hatte, er würde sie gern nach Hause bringen. Florian zog das Mädchen an sich und strich über die Bluse. Das Mädchen drehte sich zur Seite.

      „Komm mit.“ Sie gingen auf den Gang und zu einer anderen Tür. Das Mädchen klopfte. Ihre Freundin stand in der Tür.

      „Kommt herein.“

      Das Zimmer war dem anderen, in dem sie gerade gewesen waren, sehr ähnlich. Die Bilder waren anders. Auf dem Fensterbrett stand eine Vase mit Blumen. Auf dem Tisch war gedeckt. Vier Gedecke und in der Mitte ein Gefäß mit rotem Wein und eine Schale mit Salat und ein Korb mit Brot.

      „Setzt euch“, sagte das Mädchen, das Angelikas Freundin war. Sie setzten sich. Das Mädchen brachte eine Schale mit Wurst und Käse.

      „Lasst es euch schmecken.“ Florian wunderte sich, dass ein viertes Gedeck da war. Es dauerte einige Zeit bis es klingelte. Die Freundin ging zur Tür.

      „Der Freund kommt noch“, sagte Angelika.

      „Der vom letzten Sonnabend?“

      „Ja, der.“

      „Der Gutaussehende.“ Das Mädchen sah Florian an und lächelte.

      „Findest du?“

      „Ja, sehr gutaussehend.“

      Die Tür ging auf und der junge Mann, den Florian schon kannte, stand im Zimmer. Sie begrüßten sich und setzten sich an den Tisch und setzten das Abendbrot zu viert fort. Florian hatte Angst, weniger Eindruck zu machen als der junge Mann. Es zeigte sich, dass der junge Mann ein ruhiger junger Mann war, der von seinem guten Aussehen kein großes Aufheben machte. Er arbeitete in einem technischen Beruf. Florian verstand nicht genau, was er machte.

      Der Wein lockerte die Stimmung, und bald schienen sich alle wohl zu fühlen. Wie immer versuchte Florian, das Gespräch auf ernsthafte Themen zu lenken. Er versuchte das, weil er sich nicht so leichthin unterhalten konnte, wie das manche konnten. Er war als Kind meist allein gewesen und hatte es nicht gelernt, in einer Gruppe seinen

Скачать книгу