crossing borders. Katharina Vokoun

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das Fernrohr der Plattform. Wir konnten direkt in die hell erleuchteten Wohnungen der Inselbewohner schauen und sie beim Kochen oder Fernsehen beobachten!

      Eine Auszeit von all dem städtischen Trubel gönnten wir uns mit einem Trip zur Nachbarinsel Lantau. Hier ging es viel ruhiger zu. Der Verkehr auf den Straßen war überschaubar, die Menschen saßen gelassen im Schatten und Hunde streunerten durch die Straßen. Ziel unseres Besuchs war Tian Tan Buddha, der weltweit größte sitzende Buddha unter freiem Himmel. Die Statue thront auf einem Hügel, sodass wir zunächst 268 Stufen überwinden mussten. Die 53 Meter hohe Figur war wirklich beeindruckend. Aufgrund der Regenzeit hielt sich die Zahl der Touristen vor Ort in Grenzen. Die Atmosphäre war andächtig. Da der Buddhismus in Asien weit verbreitet ist, sahen wir viele betende Menschen rund um die Statue. Die Luft war geschwängert vom Geruch hunderter Räucherstäbchen, die überall vor sich hinqualmten. Auch riesige Stäbe mit einem Durchmesser von einem Oberschenkel steckten im Sand. Wahrscheinlich brannten sie tagelang.

      Hongkong war für uns der perfekte Start für die Reise. Wir konnten einerseits in die asiatische Kultur eintauchen, andererseits ist die Stadt auf Touristen eingestellt und die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut, sodass Unternehmungen ohne Probleme auf eigene Faust realisiert werden konnten.

      Hongkong-Impressionen

      1. Hongkong gehört zwar seit 1997 zu China, hat sich aber durch seine Vergangenheit als europäische Kolonie eine ganz eigene Kultur bewahrt. So wunderte es uns nicht, auf Hongkong Island ein Chinatown zu finden. Schon nach kurzer Zeit waren wir in der Lage, die vielen Touristen aus China von den Einwohnern Hongkongs zu unterscheiden. Typische Erkennungsmerkmale der Chinesen waren Hello-Kitty-Accessoires, Digitalkamera und das allgegenwärtige Peace-Zeichen. Fotografiert wurde von den Chinesen übrigens alles. Ein beliebtes Motiv waren die hellhäutigen (Schönheitsideal!) Europäer. Auch ich wurde angesprochen und vielleicht steht jetzt ein Foto von mir in einem chinesischen Wohnzimmer.

      2. Sehr beeindruckt waren wir von den vielen Shopping Malls. In der Canton Road reihen sich Geschäfte der erfolgreichsten Modemarken der Welt aneinander. Versace, Armani, Gucci und Co. haben sich hier Prunkbauten geschaffen. Die riesigen Läden sind gut besucht. Teilweise bildeten sich vor der Tür sogar Warteschlangen! Unser Eindruck war, dass vor allem die Bewohner aus der Mittel- und Oberschicht sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen. Dabei bewiesen sie einen sehr guten Geschmack. Bei all den tollen Kleidchen, Blusen und Schuhen fiel es mir schwer, nicht selbst in einen Shopping-Rausch zu verfallen. Verzicht tut so weh!

      3. Das Must-Have-Accessoire ist in Hongkong das Smartphone. Ob jung oder alt – jeder hat eins. Sogar die Kleinsten tippen ganz gemütlich im Kinderwagen auf dem eigenen Handy rum. Passend zum Trend gab es überall kostenloses WiFi. Das Ganze ging soweit, dass sogar Telefonzellen mit passwortfreiem Internetzugang warben! Für uns war diese Besessenheit doch recht gewöhnungsbedürftig, da auch beim Laufen und Essen der Blick vieler Bewohner aufs Handy gerichtet war.

      Reis, Reis Baby!

      Ich habe mich verliebt! In Ubud! Der kleine Ort im Herzen von Bali ist einfach traumhaft. Saftig grüne Reisterrassen, Palmenhaine und Flusstäler prägen die Landschaft. Außerdem leben hier viele Maler, Steinmetze und Schnitzer, was abseits des geschäftlichen Treibens im Ortskern eine relaxte Künstler-Atmosphäre schafft.

      Ubud ist damit das Gegenteil von Kuta, unserem ersten Ziel auf Bali. Einsame weiße Palmenstrände, die zum Entspannen einladen, fanden wir hier nicht. Stattdessen trafen wir auf Massen von Touristen und aufdringlichen Händlern. In Kuta reiht sich ein Laden an den anderen und von jedem (!) Verkäufer wurden wir angesprochen: „YES! Want transport/ massage/ watch …?“ Nerviger war da nur, dass es oft keinen richtigen Gehweg gab. So mussten wir ständig den laut knatternden Motorrollern ausweichen. Hinzu kam, dass der Weg mit riesigen Löchern gespickt war – ein wahrer Hindernislauf! Für uns stand daher sofort fest: Sachen packen und weg von hier!

      Ubud besticht übrigens nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit. Wir konnten hier auch jede Menge unternehmen. So waren wir gleich am ersten Tag im Affenwald. Dort leben rund 350 Affen, von denen wir einige zu Gesicht bekamen. Die Tiere laufen frei herum und stiegen dem ein oder anderem Touristen auch mal auf den Kopf, wenn sie mit Essbarem gelockt wurden. Die Raufereien, Spielchen und Kletterkünste der Affen waren für uns auf jeden Fall toll anzusehen.

      Auch eine Wanderung abseits der Touristenpfade haben wir unternommen und dabei ein uriges Café mit Berugas (kleine Palmenpavillons, in denen man sitzend isst) inmitten der Reisfelder gefunden. Die Hügel um Ubud sind außerdem Motiv vieler Künstler. Ihre Ateliers besuchten wir in den nahe gelegenen Dörfern. Mit einem Maler kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass er an einem Bild in Größe einer Armspannweite rund eine Woche arbeitet. Angeboten hat er es uns für umgerechnet vier bis fünf Euro! Seine Arbeiten werden auch von Händlern im Ortskern verkauft. Dann kosten sie aber angeblich mehr als das Zehnfache. Der Maler erzählte uns, dass der Großteil des Geldes für die Ladenmiete und den Händler draufgeht. Er selbst erhalte nur einen Bruchteil. Unser Fazit nach dem Gespräch: Das Künstlerdasein in Ubud ist keine romantische Selbstverwirklichung sondern ein knochenharter Job.

      In Ubud kann man auch viele interessante Touren buchen. Wir haben beispielsweise eine Radtour gemacht. Klingt in Anbetracht der Hitze anstrengend, ist es aber nicht. Wir wurden mitsamt der Räder auf einen Berg gefahren und dann ging es nur noch abwärts. Zwischendurch stoppten wir, um von den Balinesen mehr über ihr Leben im Dorf und über die Arbeit auf den Reisfeldern und Obstplantagen zu erfahren. Die Informationen über Alltag und Kultur waren sehr interessant (aber dazu später mehr).

      Wie es sich für einen Bali-Aufenthalt gehört, liehen wir uns auch einen Motorroller aus. Leider hatten wir an diesem Tag etwas Pech mit dem Wetter. Zwar konnten wir noch bei schönstem Sonnenschein Balis zweitgrößten Tempel, den Pura Taman Ayun, besichtigen, doch am Nachmittag fing es plötzlich an heftig zu regnen. Nachdem wir knapp eine Stunde in einem Unterschlupf verharrt hatten, beschlossen wir trotz Platzregen nach Ubud zurückzufahren. Wie man zu zweit bei solchem Wetter am besten auf dem Motorrad vorankommt, hatten wir uns zuvor schon bei einigen vorbeifahrenden Balinesen abgeschaut. Daniel warf also den beiliegenden Regenponcho über, ich setzte mich hinter ihn auf den Roller und verkroch mich unter der Rückseite des Capes. Ich war damit im wahrsten Sinne des Wortes ein blinder Passagier!

      Nicht zuletzt trug unsere Behausung in Ubud zum Wohlfühlen bei. Die kleine, familiengeführte Bungalowanlage befand sich inmitten von Reisfeldern und Palmen. Grillen, Vögel und Frösche sangen jeden Abend ihr Konzert und morgens wurden wir mit einem leckeren Frühstück geweckt. Die Familie war sehr freundlich und hilfsbereit. So unterstützte sie uns beispielsweise bei der Organisation unserer Touren. Generell sind die Menschen auf Bali sehr nett. Überall wurden wir mit einem Lächeln und einem freundlichen „hello“ empfangen und sobald man sich suchend umschaute, eilte jemand herbei, um seine Hilfe anzubieten.

      Gipfelstürmer

      Als Stadtkinder ist uns die Welt der Berge ja doch etwas fremd. Trotzdem haben wir uns bei unserer ersten Vulkanbesteigung gut geschlagen. Die 1.717 Meter des Gunung Baturs wurden bezwungen.

      Aber von vorn. Mit unserem Guide ging es in der Nacht um 2:30 Uhr los. Zunächst per Auto und die restlichen zwei Stunden bis zum Sonnenaufgang bestiegen wir den Berg zu Fuß. Rings um uns tauchte die Nacht die Landschaft in ein tiefes Schwarz. Unsere einzigen Lichtquellen waren der Mond, die Sterne und unsere Stirnlampen. Der Aufstieg war recht anstrengend. Doch unser Guide zeigte uns stets den besten Weg durch Sand, Geröll und festes Lavagestein.

      Am Gipfel angekommen genossen wir einen wolkenfreien Sonnenaufgang. Mit den ersten Sonnenstrahlen

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