Infiziert : Die ersten zehn Tage. Felix Fehder

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Infiziert : Die ersten zehn Tage - Felix Fehder

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wusste, dass sie keine andere Wahl hatte: „Das geht nicht, ich brauche Deine Hilfe.“

      Er sah sie fragend an.

      „Ich bin nicht allein hier.“

      Sie erzählte von Lea und Ferdinand, der Rettungsaktion und sogar von Michael in der Zelle.

      „Und nun soll ich helfen, diese Kinder zu beschützen?“

      „Wirst Du es tun?“

      „Ehrlich gesagt, bin ich heilfroh, nicht allein da raus zu müssen. Aber ich muss meinen Bruder finden.“

      „In Ordnung, aber vorher will ich zur Familie meines Kollegen.“

      Martina klickte noch etwas herum, fand aber keine weiteren Meldungen, die irgendwas erklärt hätten. Frustriert gab sie es auf. Wie es aussah, waren sie für den Moment auf sich allein gestellt.

      „Das hier hilft uns nicht weiter.“ Sie stand auf. „Komm, sehen wir nach den Kindern.“

      Ferdinand beäugte Olli vorsichtig, nachdem er ihm vorgestellt wurde, Lea hatte offensichtlich Angst vor ihm. Aber Olli hatte so eine Art, mit der er schnell das Eis brach. Er witzelte herum, lachte viel und war einfach so freundlich und herzlich, dass selbst Martina ihre Wachsamkeit ihm gegenüber ein Stück weit ablegte. Dennoch wurde es langsam Zeit, dass sie weiter kamen.

      Zu viert gingen sie in die Kantine und bedienten sich bei allem, was nicht verderblich war. Sie luden die Vorräte in einen neuen, vollgetankten Polizeiwagen; Martinas Wagen vom Vortag hatte kaum noch Sprit und stank nach Michael.

      Ihr letzter Gang an ihrem alten Arbeitsplatz führte Martinas in die Waffenkammer. Sie packte Munition für ihre Pistole ein und bediente sich zusätzlich bei den MP5s. Die Standardausrüstung der Polizei für ernsthafte Gefechtssituationen. Sie war schon wieder an der Tür, überlegte es sich dann aber nochmal anders. Schadet nichts, etwas mehr Feuerkraft dabei zu haben. Sie öffnete einen Schrank und nahm zwei Schrotflinten und Munition heraus. Selbst ein unerfahrener Schütze würde damit einigen Schaden verursachen können, wenn er die Waffe nur in die richtige Richtung hielt und den Abzug durchzog.

      Martina verstaute ihre Beute im Kofferraum. Dann fuhren sie los durch die totenstille Stadt, um Michaels Frau zu erzählen, dass ihr Mann ein Menschen fressendes Monster geworden war, das gefesselt in einer Zelle schmorte.

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