Operation Eismeer. Patrick Osborn
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Читать онлайн книгу Operation Eismeer - Patrick Osborn страница 13
„Wie Sie sich sicher denken können, wurde bei der Installation auf größte Geheimhaltung Wert gelegt. Soweit mir bekannt ist, haben Sie alle nötigen Informationen von Präsident Spencer persönlich bekommen.“ Jack nickte dem Commander zustimmend zu, musste sich aber eingestehen, dass Nathan Spencer ihm so gut wie nichts über das System gesagt hatte. Aber Jack fand, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, dies zu sagen. Denn somit hätte er die Bedenken von Sergeant Thomas nur verstärkt.
„Und wie soll der Einsatz genau vor sich gehen?“, fragte Captain Douglas.
„Sowie sich das Wetter da draußen etwas gebessert hat, werden Sie mit einem PaveHawk Hubschrauber auf die Arctic Commander fliegen. Dort angekommen teilen Sie sich in zwei Gruppen auf.“ Auf der Leinwand erschien das nächste Bild. Diesmal handelte es sich um eine Detailaufnahme der einzelnen Gebäudetrakte der Arctic Commander. „Captain Douglas und Gunnery Sergeant Vasquez werden auf der Plattform nach den Mitarbeitern suchen. Sie, Mister Reilly, werden unter der Führung von Staff Sergeant Thomas und Gunnery Sergeant Preston auf Ebene A vordringen und versuchen den Überwachungscomputer in Gang zu setzen. Wir bleiben ständig in Funkkontakt und ich erwarte, dass Sie mich über jede Kleinigkeit informieren.“
„Wie viel Mitarbeiter arbeiten im Augenblick auf der Arctic Commander?“ Nun hatte auch Gunnery Sergeant „Usher“ Vasquez erstmals das Wort ergriffen. Jack fand, dass seine Stimme wie die des Schauspielers Antonio Banderas klang. Und auch vom Typ her entsprach Vasquez dem bekannten Hollywoodstar.
„Nach unseren Informationen befinden sich im Augenblick vierundzwanzig Personen auf der Plattform. Sollte irgendeiner Person etwas zugestoßen sein, so kann Gunnery Sergeant Preston die medizinische Notversorgung übernehmen, nicht wahr Preston?“.
„Jawohl, Sir“, antwortete der Gunnery Sergeant.
„Wunderbar“, meinte Chapman mit freudlosem Grinsen. „Haben Sie noch irgendwelche Fragen?“ Jack brannten sicher noch tausend Fragen auf der Zunge, aber er beherrschte sich, diese auszusprechen.
„Gut. Dann schlage ich vor, dass Sie sich noch ein wenig hinlegen, bevor Ihre Mission startet. Mister Reilly folgen Sie mir, ich zeige Ihnen Ihr Quartier.“
Jack verabschiedete sich von den vier Marines und folgte Chapman wieder hinaus in den Flur. Er konnte nicht sagen warum, aber er war sich sicher, dass ihnen auf der Arctic Commander noch eine Menge Ärger bevorstand.
Kapitel 12
Washington, D.C.
Von ihrem Büro aus hatte Rachel mit Bob Roberts telefoniert und sich für 14.30 Uhr mit ihm in Tony´s Diner in der Nähe des Supreme Court verabredet.
Da bis zu dem Treffen noch etwas Zeit war, saß sie an ihrem Schreibtisch und grübelte noch einmal über das Gespräch mit Nathan Spencer nach. Sie war sich sicher, dass ihr Nathan aus irgendeinem Grund nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte.
Sicher, das Material das er ihr zur Verfügung gestellt hatte, belegte jedes einzelne Wort. Aber trotzdem war da etwas, das Rachel störte. Ein Gefühl, das sie nicht in Worte fassen konnte. Im Verlauf ihrer eindrucksvollen Karriere hatte sie sich immer auf ihren Instinkt verlassen können. Und dieser Instinkt war es auch, der ihr sagte, dass mehr an der Geschichte dran war, als Spencer ihr weismachen wollte.
Gedankenversunken blickte Rachel auf die Uhr und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass es bereits kurz nach zwei Uhr war. Wenn sie zu dem Treffen mit Bob pünktlich sein wollte, musste sie sich auf den Weg machen.
Acht Minuten später saß Rachel in ihrem Subaru und quälte sich durch den dichten Washingtoner Verkehr. Die Pennsylvania Avenue war um diese Zeit wie immer vollkommen verstopft und Rachel fürchtete, dass sie zu ihrer Verabredung nicht pünktlich kommen würde. An der National Galerie bog sie in die Constitution Avenue ein, auf der es etwas schneller voran ging.
Je länger Rachel in dem Moloch Washington lebte, desto öfter fragte sie sich, was sie anfangs so an dieser Stadt fasziniert hatte. Sicher, ihr Ziel war es immer gewesen, im Zentrum der Macht zu arbeiten. Doch jetzt, wo Rachel dieses Ziel erreicht hatte, kam es ihr unwichtig vor. Sie hatte in den vergangenen Jahren keine Zeit gehabt, ihr Privatleben zu vertiefen. Freundschaften musste man pflegen, doch Rachel hatte ihre gesamte Zeit dem Mann verschrieben, der heute das mächtigste Amt der Welt innehatte und dem sie bis vor ein paar Stunden vorbehaltlos vertraut hatte.
Quälend langsam zogen sich die Minuten dahin. Kurz hinter dem Capitol bog Rachel in die 2nd Street ein, passierte den Supreme Court und erreichte sechs Minute nach der verabredeten Zeit das Restaurant.
Tonys Diner war um diese Zeit fast leer. Der Mittagsansturm hatte sich bereits gelegt und nur ein paar ältere Yuppies verloren sich an den zahlreichen Tischen und studierten zum wiederholten Male die Kommentare in der Post oder der Times. Erst gegen Abend würde der nächste Ansturm mehr oder weniger wichtiger Leute sein, sodass Rachel jetzt in Ruhe mit Bob reden konnte.
Sie entdeckte den Reporter der Washington Post an einem gemütlichen Zweiertisch in der hinteren Hälfte des Lokals. Er leerte gerade ein Glas Wasser, als Rachel seinen Tisch erreichte.
Zufrieden registrierte die Frau in dem Mercedes Coupé, dass Rachel das Lokal betrat. Sie nahm das Fernglas herunter und legte es auf den ledernen Beifahrersitz. Bob Roberts war bereits vor zehn Minuten eingetroffen.
Seelenruhig griff die Frau nach einem Handy und wählte eine elfstellige Nummer. Ihr Auftraggeber würde wie immer mit ihr zufrieden sein. Wie schon den Job vor zwei Tagen in Florida, so hatte sie auch diesen hier in kürzester Zeit perfekt erledigt.
Sekunden später wurde Tony`s Diner von einer schweren Explosion erschüttert.
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