Winterwunder – Weihnachtliche Kurzgeschichten und lyrische Texte. Monica Maria Mieck

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Winterwunder – Weihnachtliche Kurzgeschichten und lyrische Texte - Monica Maria Mieck страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Winterwunder – Weihnachtliche Kurzgeschichten und lyrische Texte - Monica Maria Mieck

Скачать книгу

Türspalt öffnet. Auf ihren Stock gestützt sieht sie elend und blass aus. Sie hat nur ihren Morgenrock über das Nachthemd gezogen. Reinhard bückt sich, hebt die angesammelten Zeitungen auf, hält sie Frau Martensen entgegen und fragt nach ihrem Ergehen. Nachdem die Alleinlebende ihre Brille aufgesetzt hat, erkennt sie erst den groß gewachsenen Schuljungen aus dem Parterre. Da löst sie die Sicherungskette ihrer Wohnungstür und bittet den Jungen zu sich in die Wohnstube.

      „Ja, krank bin ich schon seit ein paar Tagen, und das hohe Fieber hat mich so geschwächt, dass ich nicht aufstehen konnte.“ Reinhard erfasst die Notsituation. „Aber Frau Martensen, Se zittern ja so. Darf ich ihnen ihren Hausarzt telefonisch bestellen? Sie brauchen gewiss einen Arzt und gute Medizin.“ Die Kranke lässt Reinhards Fürsorge geschehen. Nach dem Telefonat brüht er erst mal einen kräftigen Pfefferminztee. Sie unterhalten sich bis der Arzt eintrifft. Anschließend läuft der Fürsorgliche gleich zur nächsten diensthabenden Apotheke.

      Die Straßen sind um diese Zeit schon ziemlich menschenleer. Der Mond steht heute voll am Himmel und wirft einen wunderschönen goldenen Schein auf die inzwischen vereisten Straßen. Zurückgekehrt, schreibt Reinhard sich noch einen Einkaufszettel. Etwas Brot, Obst und Milch will er der kranken Frau morgen besorgen. Als der Junge dann doch ziemlich spät in die elterliche Wohnung zurückkehrt, ist er alleine. Ach ja, seine Eltern wollten abends noch weggehen. Der Junge schläft zufrieden ein.

      Am nächsten Tag kauft er gleich nach Schulschluss ein. Als er mit der vollen Plastiktüte vor Frau Martensens Wohnungstür steht, öffnet diese ihm heute schon mit einem etwas anderen Gesichtsausdruck: Da ist so ein sanftes freudiges Strahlen in ihren Augen zu sehen. Offensichtlich geht es der alten Dame schon etwas besser. Zwar hustet sie noch ein wenig, aber das Fieber ist gesunken.

      Und Reinhard fühlt sich bei seiner Nachbarin wohl. Sie strahlt so eine herrliche Ruhe aus. Sie hört ihm auch aufmerksam zu. Der Junge spürt, dass sie seine „Probleme“ auch ernst nimmt. Er erzählt ihr von der Schule, von der Englischarbeit, die er heute geschrieben hat. Und zu seinem Erstaunen stellt Reinhard fest, dass Frau Martensen fließend englisch spricht. „Oh, darf ich mal mit meinen Hausaufgaben zu Ihnen kommen?“ „Aber ja, gerne! Immer kannst du zu mir kommen, wenn du magst.“

      In den Adventswochen schreibt der Schüler noch zwei weitere Englischarbeiten, und seine Eltern sind über seine guten Noten angenehm Überrascht. Da erst verrät der Sohn ihnen etwas von seiner heimlichen Nachhilfelehrerin. Und Frau Martensen blüht wieder richtig auf. Die neue Aufgabe fordert sie und macht ihr so viel Freude. Vor jeder neuen Klassenarbeit üben die beiden Befreundeten besonders intensiv. Reinhard kauft auch weiterhin für seine liebevolle „Lehrerin“ ein.

      In den Adventswochen hilft er gerne beim Päckchenpacken und bringt diese auch selbstverständlich zur Post. Am Heiligen Abend, nachdem der Junge schon mit seinen Eltern gefeiert hat, nimmt er ganz gezielt seinen Transparent-Stern aus dem Regal und klingelt wieder bei seiner Frau Martensen. Der Alleinlebenden kommen Freudentränen in ihre Augen. Sie dachte, sie würde, wie schon seit vielen Jahren, zu Weihnachten alleine sein. Reinhard klebt den roten Stern an die Fensterscheibe im Wohnzimmer, und die beiden unterhalten sich ganz gemütlich über die lange zurückliegenden Schulzeiten, den Konfirmandenunterricht der alten Dame und die schöne Zeit, in der sie als Privatlehrerin in England tätig war. Dann erzählt der sensible Junge von seinem Pastor und dem Thema der Nächstenliebe. Die Blicke der alten Dame fallen zwischendurch immer wieder auf den leuchtend roten Stern mit den sechzehn Strahlen, der nicht nur ihre Wohnung erhellt.

      

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA08CWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGV

Скачать книгу