Der Respirationstrakt. André Lauber

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Nase besteht aus einem paarigen Os nasale (Nasenknochen) und verschiedenen Nasenknorpel (Cartilago nasi lateralis, alaris major, alares minores) auf jeder Nasenseite (Abb. 2).

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      Abb. 2 Nase von aussen [Open Stax College; bearbeitet von Dr. med. André Lauber]

      Eine Trennwand aus Knorpel (Cartilago septi nasi) und Knochen teilt den Nasenraum in zwei Kammern – die Nasenhöhlen. Das Palatum durum (harter Gaumen) begrenzt die Nasenhöhlen nach unten und ein Teil der Schädelbasis (Os ethmoidale) nach oben. Hinten bilden die Choanen (Nasenausgänge) den Übergang zum Pharynx (Rachen). Seitlich begrenzt ein Mosaik aus sieben Gesichtsknochen die Nasenhöhle. Medial trennt das Septum nasi (Nasenscheidewand) die Nasenhöhlen komplett. Das Septum nasi besteht aus drei Teilen (Abb. 3):

      1. Vomer (Pflugscharbein) unten

      2. Cartilago septi nasi (Knorpellamelle) in der Mitte

      3. Os ethmoidale (Siebbein) oben

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      Abb. 3 Nasenscheidewand – Ansicht von lateral nach medial [Open Stax College; bearbeitet von Dr. med. André Lauber]

      Der knorplige Teil des Septum nasi (Knorpellamelle) dient der Beweglichkeit des vorderen Abschnitts der Nase.

      Am Nasendach findet man die Riechschleimhaut (Pars olfactoria). Hier sitzen die Rezeptoren, die chemische Stoffe aus der Luft fangen und als elektrische Signale (Aktionspotenziale) ins Gehirn weiterleiten. Das Gehirn interpretiert anschliessend das Signal als einen bestimmten Geruch.

      Drei knöcherne Nasenmuscheln (Concha nasalis superior, media, inferior) ragen von lateral in die Nasenhöhle hinein und unterteilen sie in drei Gänge (Abb. 4). Diese Gänge bremsen die Luft und verwirbeln sie, damit sie länger Kontakt mit der Nasenschleimhaut hat. Eine dicke, gut durchblutete Schleimhaut überzieht die Nasenmuscheln und kleidet auch den Rest der Nasenhöhlen aus.

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      Abb. 4 Die drei Nasenmuscheln: 1. Concha nasalis superior, 2. media, 3. inferior – Ansicht von medial nach lateral [Welleschik]

      Die Form der Conchae vergrössert die Schleimhautoberfläche, was das Anfeuchten, Reinigen und Aufwärmen der Atemluft erleichtert. Die Haare am Naseneingang sowie die Nasenschleimhaut helfen bei der Filtration grober Staubteilchen wie auch bei der Abwehr von Krankheitserregern.

       Nasennebenhöhlen – sparen Gewicht

      Um die Nasenhöhlen herum ordnen sich die Sinus paranasales (Nasennebenhöhlen). Es handelt sich um belüftete Räume, die mit derselben Schleimhaut ausgekleidet sind wie der Nasenraum.

      Paarig angelegt sind:

       Sinus maxillaris (Kieferhöhle)Die Kieferhöhle ist bei den meisten Menschen die grösste der Nasennebenhöhlen. Das Dach des Sinus maxillaris bildet gleichzeitig den Boden der Orbita (Augenhöhle). Der Kieferhöhlenboden steht im engen Kontakt mit den Zahnwurzeln der Mahlzähne.

       Sinus frontalis (Stirnhöhle)Form und Grösse der Stirnhöhlen variieren stark. Nach unten grenzen sie an die Augenhöhlen; hinten stossen sie an die Schädelgrube. Etwa 5 % der Menschen besitzen keine Sinus frontales.

       Sinus sphenoidalis (Keilbeinhöhle)Sie ist zwar paarig angelegt, zum Teil aber unvollständig getrennt. Eine dünne Knochenlamelle trennt das Dach der Sinus sphenoidales von der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse). Die Keilbeinhöhle dient deshalb als chirurgischer Zugang zur Hypophyse.

      Die Sinus oder Cellulae ethmoidales (Siebbeinzellen) bilden ein Labyrinth von acht bis zehn Elementen. Sie teilen sich in einen vorderen und hinteren Komplex. Die Siebbeinzellen liegen zwischen Augenhöhle und Nasenhöhle in enger Nachbarschaft zu den anderen drei Nasennebenhöhlen (Abb. 5).

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      Abb. 5 Sinus paranasales von ventral (links) und von lateral (rechts) [Open Stax College; bearbeitet von Dr. med. André Lauber]

      Von den Nasennebenhöhlen zum Nasenraum gibt es Verbindungsgänge: Die Sinus sphenoidales sowie der vordere Komplex der Cellulae ethmoidales münden in den oberen, alle anderen Nebenhöhlen in den mittleren Nasengang.

      Alle Sinus sind ab Geburt bereits angelegt. Sie entwickeln sich allerdings erst nach dem Durchbruch des endgültigen Gebisses zu ihrer finalen Form und Grösse.

      Die Nasennebenhöhlen dienen vor allem der Gewichtsersparnis (Schädel wird leichter). Ob sie als Resonanzraum bei der Stimmbildung mithelfen, ist in der Fachwelt umstritten. Für einen Resonanzraum spricht die Stimmveränderung, wenn jemand an einer Entzündung der Nasennebenhöhlen leidet: Die Stimme klingt nasal. Vermutlich helfen die Sinus auch dabei, die Oberfläche der Nasenschleimhaut zu vergrössern, um mehr Luft anzuwärmen und anzufeuchten.

      Exkurs Aussprache «Sinus» Das Wort «Sinus» (Kammer, Hohlraum) schreibt man in Ein- und Mehrzahl gleich. Einzig die Aussprache differiert: In Einzahl spricht man es aus, wie es geschrieben steht (Betonung auf der ersten Silbe.) Meint man mehrere Sinus, betont man die zweite Silbe (sprich: Sinuus).

       Pharynx – befördert Luft und Essen

      Der Pharynx (Rachen) ist eine etwa 12 cm lange Muskelrinne, die von den Choanen bis zur Trachea reicht. Der Pharynx verbindet über Kreuz die Mundhöhle mit dem Ösophagus (Speiseröhre) sowie die Nase mit dem Larynx (Kehlkopf) und der Luftröhre.

      Der Rachen lässt sich in drei Etagen unterteilen (Abb. 6):

      1. Der Epi- oder Nasopharynx (Nasenrachen) ist über die Choanen mit der Nase verbunden.

      2. Der Meso- oder Oropharynx (Mundrachen) liegt gegenüber der Mundhöhle.

      3. Der Hypopharynx oder Laryngopharynx (Kehlrachen) markiert den Übergang zum Ösophagus sowie zum Larynx.

      In den Epipharynx mündet links und rechts jeweils die Tuba auditiva (Ohrtrompete). Sie verbindet das Mittelohr mit dem Rachen, was den Druckausgleich zwischen Mittelohr und Umwelt (zum Beispiel beim Tauchen oder Fliegen) ermöglicht.

      Im Rachen findet man viel lymphatisches Gewebe, das ringförmig verteilt ist. Deshalb nennt man es den lymphatischen oder Waldeyer’schen

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