Stürme der Prärie. Jutta Maschmeier

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Stürme der Prärie - Jutta Maschmeier

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was ist das? Oh mein Gott, was haben die mit Ihnen angestellt?“

      Karen merkte, wie die Tränen in ihr hochstiegen, aber sie wollte nicht schon wieder weinen.

      „Sie haben mich gewürgt, aber es ist nicht so schlimm, wirklich. Ich würde jetzt nur gerne duschen und mich ein bisschen hinlegen.“

      „Natürlich, ich begleite Sie nach oben. Sind Sie sicher, dass Sie keinen Arzt brauchen?“, fragte Betty erneut, während sie durch die Halle zur Treppe gingen.

      Derek kam gerade aus dem Büro.

      „Ich habe den Sheriff benachrichtigt, er kommt später vorbei“, sagte er.

      Betty nickte und begleitete Karen zu ihrem Zimmer. Später brachte sie ihr noch einen Tee und vergewisserte sich, dass es ihr gut ging. Karen hatte ausgiebig geduscht und lag nur in ein Badetuch gewickelt auf ihrem Bett. Hatte sie das alles nur geträumt, oder war das wirklich passiert? Sie konnte es noch immer nicht begreifen, sie kannte diese Männer doch gar nicht, warum hatten sie es auf sie abgesehen? Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, denn sie schreckte plötzlich hoch und sah, dass die Sonne sich bereits rot gefärbt hatte. Neben der Tür entdeckte sie ihre Einkaufstüten. Sie nahm eine Jeans und ein T-Shirt heraus. Zum Haare stylen fehlte ihr die Kraft. So steckte sie sie wieder hoch, doch die roten Flecken an ihrem Hals waren nun besonders gut zu erkennen. Also löste sie den Knoten wieder und kämmte sich die Haare so, dass sie locker um ihre Schultern fielen. Damit konnte sie die Male etwas verdecken. Dann legte sie noch etwas Make-up auf, denn sie sah wirklich blass aus. Na, kein Wunder, dachte sie, nach so einem Tag! Karen hörte schon in der Halle, dass einige Personen sich im Wohnzimmer aufhielten. Inka und Bill waren zurück. Inka kam sofort auf sie zu und umarmte sie.

      „Karen, du Arme, wie geht es dir? Mum sagte, sie hätten dich gewürgt, zeig mal. Oh mein Gott, das sieht ja schlimm aus.“

      Inka hatte ihre Haare beiseitegeschoben und betrachtete nun ihren Hals.

      „Sieht schlimmer aus, als es ist. Ehrlich“, wiederholte Karen.

      Derek war aufgestanden. Er deutete auf seinen Sessel, dass sie sich setzen sollte. Nun entdeckte Karen auch Betty und den Sheriff, den sie sofort an seiner Uniform erkannte. Er stand ebenfalls auf und stellte sich ihr als Sheriff Dorsey vor.

      „Nun, es tut mir wirklich sehr leid, was sich da heute zugetragen hat. Wären Sie wohl in der Lage, mir den Vorfall noch einmal zu schildern?“, fragte er vorsichtig.

      Erwartungsvoll schauten sie alle an. Karen blickte nervös auf ihre Hände, es war ihr etwas unangenehm, dass alle sie beobachteten. Plötzlich trat Derek an ihren Sessel und hob ihre Hände nacheinander hoch, um sie sich genau anzusehen. Jetzt erst bemerkte Karen, dass sie ebenfalls Druckstellen an den Handgelenken aufwiesen. Derek hielt eine Hand in die Richtung von Sheriff Dorsey. Dieser nickte nur.

      „Sehen Sie sich das an, Sheriff. Das ist Körperverletzung“, sagte er scharf.

      Karen zog ihre Hand wieder zurück und Derek trat hinter ihren Sessel. Dann begann sie langsam, alles zu berichten, wobei sie immer wieder stockte, weil ihr die richtigen Worte fehlten. Wie sollte sie beschreiben, wie dieser William mit seinem Finger über ihren Körper gestrichen hatte, wenn sie dabei wieder dieser Ekelschauer überkam? Karen überschlug die Stelle und berichtete nun ausführlich, wie Derek sie gerettet hatte.

      „Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Mr. Milton mir nicht zur Hilfe gekommen wäre“, beendete sie ihren Bericht und wandte sich zu Derek um.

      „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.“

      Derek nickte ihr zu. Betty meinte:

      „Wir müssen sie anzeigen, das steht auf jeden Fall fest.“

      „Aber ich verstehe nicht, warum sie das getan haben. Ich kenne diese Männer gar nicht“, merkte Karen nun an.

      „Das ist eine lange Geschichte, ein Familienstreit aus alten Zeiten“, antwortete Betty.

      „Also ich finde, Karen sollte die Geschichte hören, das sind wir ihr schuldig, oder?“, mischte sich nun Inka ein.

      „Da hast du recht, mein Kind“, gab Betty zu, „das sind wir ihr schuldig. Also, Ben Baker und mein Mann waren Jahre lang dicke Freunde, da die beiden Ranchen nebeneinanderliegen, haben sie sich gegenseitig geholfen. Und es schien so, als könnte nichts auf der Welt dieser Freundschaft jemals etwas anhaben. Da Bens Frau sehr früh verstorben war, ritt mein Mann öfter hinüber, um seinem Freund die Abende nicht zu einsam werden zu lassen. Sie spielten Poker, mein Mann mochte dieses Spiel. Leider hat er auch oft verloren und das gefiel mir wiederum nicht. Eines Nachts kam mein Mann total betrunken und leicht lädiert nach Hause. Sie hatten sich gestritten und geprügelt. Seit dieser Nacht haben die beiden nie wieder ein Wort miteinander gewechselt. Als Ben Baker starb, haben seine Söhne diese Feindschaft übernommen. Sie schaden uns, wo sie nur können, und belästigen uns immer wieder. Wir sind es nicht anders gewohnt, aber für Sie kam das überraschend. Wenn Sie denen noch mal begegnen, machen Sie bitte einen großen Bogen um sie.“

      „Warum kam es zu diesem Streit?“, fragte Karen neugierig.

      Betty zuckte mit den Schultern. „Angeblich hat mein Mann verloren und seine Spielschuld nicht bezahlt.“

      „Laut den Baker-Brüdern hat mein Vater damals ein Stück Land eingesetzt und verloren“, erklärte nun Derek. „Angeblich wurde dafür auch ein Schuldschein ausgestellt. Doch dieser Schuldschein, so behaupten sie, wurde von meinem Vater vernichtet, als sie ihn nach dem Tod ihres Vaters bei ihm einlösen wollten. Er soll ihn vor ihren Augen ins Feuer geworfen haben. Doch sie bestehen darauf, dass auch mein Vater eine Kopie gehabt haben soll, die wurde allerdings nie gefunden. Ich habe selbst nach dem Tod meines Vaters alle Unterlagen durchgesehen, nichts. Da die Baker-Brüder von diesem Land einen großen Nutzen haben würden, nehme ich an, dass sie lügen. Sie wollen nur das Land, sonst nichts. Dafür fehlt ihnen aber jegliche rechtliche Grundlage, also rächen sie sich auf diese Weise an uns. Doch in diesem Fall sind sie zu weit gegangen, Sie haben schließlich überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden müssen.“

      Jetzt wurde Karen einiges klar, es war ein Racheakt und hatte im Grunde nichts mit ihrer Person zu tun. Sie hatte einfach nur das Pech gehabt, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein.

      „Wir müssen dann nur noch Ihre Personalien und die Anzeige aufnehmen, würde es Ihnen etwas ausmachen, in den nächsten Tagen aufs Revier zu kommen? Dann können wir alles erledigen“, wandte sich der Sheriff an Karen.

      Personalien?! Oh nein, das war nicht möglich! Da konnte sie gleich ihren Vater anrufen und sagen, wo sie war. Doch wie kam sie nun aus der Nummer wieder heraus? Zunächst nickte sie dem Sheriff zu, das verschaffte ihr erst einmal Zeit. Sie musste in Ruhe darüber nachdenken, wie sie sich nun verhalten sollte.

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