Replay. Jon Pan
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»Sagen wir, ich werde es mir mal vorsichtig ansehen. Lesen war nie meine Stärke.« Pauly beugte seinen Oberkörper vor, um Kim zu küssen. Sie kam ihm entgegen, legte ihre Arme um seinen kräftigen Hals. Zwei Hände zogen sie auf den Sessel. Sie spürte den muskulösen Körper unter dem ihren. »Du bist ein verrücktes Weib«, flüsterte ihr Pauly ins Ohr. »Jetzt habe ich so richtig Lust auf dich.«
»Du darfst niemandem davon erzählen«, flüsterte Kim.
»Ich schwörs dir, Kleine«, sagte Pauly, der nur noch das eine wollte.
Kim lächelte. Dann verfing sie sich, schon halb ausgezogen, in seinen Umarmungen. Jetzt konnte sie sich gehen lassen.
Kapitel 3 (Das Manuskript)
»Wie war das Wochenende?«, fragte Astrid wie jeden Montagmorgen.
»Nichts besonderes«, antwortete Kim, die lustlos an ihrem Schreibtisch sass und zum Fenster hinausschaute. Draußen regnete es in Strömen.
Das Telefon auf Astrids Schreibtisch klingelte. Sie hob ab. Kim hörte sie sprechen, achtete aber nicht darauf, was ihre Arbeitskollegin sagte. Am liebsten wäre sie wieder nach Hause gegangen, um von dort aus diesen Agenten anzurufen. Doch das konnte sie sich nicht leisten. Sie hatte schon letzte Woche einen Tag gefehlt.
»Kim – wir sind hier bei der Arbeit!« Astrid, die das Telefongespräch beendet hatte, holte sie aus den Gedanken. Und in einem ernsthafteren Ton kam dann die Frage: »Hast du Probleme mit Nino?«
Kim schaute Astrid an. »Mit Nino?«, sagte sie, als gäbe es da etwas nachzudenken. »Nein, mit Nino ist nichts.«
Die Tür ging auf, und Lehner, der Personalchef, trat ein. Wie immer war er korrekt in einem dunkelgrauen Anzug, mit weißem Hemd und Krawatte, gekleidet. »Guten Morgen«, grüßte er mit klarer, fester Stimme.
Kim erwiderte dies mit Murmeln und Kopfnicken. Astrid gab sich mehr Mühe.
Lehner blieb neben Kims Schreibtisch stehen, bemüht, mit der einen Hand in der Hosentasche locker zu wirken.
Kim fing auf der vor ihr liegenden Tastatur zu tippen an und warf ab und zu einen Blick auf den Bildschirm.
»Ich möchte Sie später sprechen«, sagte Lehner. »Um zehn in meinem Büro.«
»Ja«, sagte Kim knapp und ohne die Tipperei zu unterbrechen.
Lehner verließ den Raum.
»Der geht aber ganz schön forsch mit dir um«, sagte Astrid. Kim stützte ihren Kopf auf beiden Händen ab. Nun fühlte sie sich erst recht schlecht.
»Du hättest ihn damals eben nicht so kalt abblitzen lassen sollen.«
Kim reagierte nicht darauf. Da Astrid das Thema auch nicht weiter verfolgte, wurde einige Zeit konzentriert gearbeitet.
»Ich geh mal schnell zur Haselmann rüber«, sagte Astrid nach einiger Zeit.
Kaum war Astrid draußen, überkam Kim eine eigenartige Unruhe. Natürlich: die Sache mit diesem Anton Rozeck. Jetzt hatte sie doch Gelegenheit, ihn anzurufen. Schon holte sie ihr Notizbuch aus der Handtasche. Aufgeregt wählte sie die Nummer, presste den Hörer ans Ohr.
»Agentur Rozeck«, meldete sich eine Frauenstimme.
Kim verlangte, mit Herrn Rozeck zu sprechen, und wurde weiterverbunden.
»Rozeck«, sagte eine tiefe Stimme.
Kim nannte ihren Namen und erklärte dem Mann ihr Anliegen. Er hörte ihr aufmerksam zu – zumindest hatte sie diesen Eindruck. Als sie ihm vorschlug, in den nächsten Tagen bei ihm vorbeizukommen, reagierte er zurückhaltend. Er sei an neuen Stoffen zwar grundsätzlich interessiert. Daher solle sie ihm das Manuskript zur Prüfung zusenden. Das ganze Gespräch dauerte kaum zwei Minuten.
Als Kim aufgelegt hatte, schlich sich ein Lächeln um ihren Mund. Das war doch nicht schlecht gewesen! Zumindest wollte sich der Agent die Sache mal ansehen. Doch Kim begriff plötzlich, dass das auch mit Schwierigkeiten verbunden sein könnte. Das Manuskript, so wie es momentan vorlag, durfte sie ihm keinesfalls zuschicken.
Sehr schnell wurde Kim klar, was sie zu tun hatte: Den ganzen Roman neu einzutippen. Und einen neuen Titel musste sie finden.
Astrid kam zurück.
»Vielleicht werde ich ein paar Tage Urlaub nehmen«, sagte Kim.
»Urlaub?«, fragte Astrid erstaunt. »Bei diesem Wetter?« Sie nickte in Richtung Fenster. Draußen regnete es.
»Ich habe viel zu erledigen«, erklärte Kim. »Private Dinge, die mir sonst über den Kopf wachsen.«
Astrid schmunzelte. »Arbeitest du wieder als Model für diesen Fotografen?«, wollte sie neugierig wissen.
»Ja, da steht auch noch ein Termin an«, flunkerte sie, weil sie wusste, dass ihre Kollegin auf diesen Nebenjob immer ein wenig eifersüchtig war.
»Dann bring das mal Lehner bei!«, sagte Astrid.
Punkt zehn Uhr klopfte Kim an die Tür des Personalchefs. Lehner reagierte mit einem kräftigen »Herein!«
Kim trat ein. Lehner spielte den Arbeitenden, hob dann den Kopf und meinte: »Ach, Sie sind's.«
»Sie wollen mich sprechen«, sagte Kim und ging auf den Personalchef zu.
»Richtig.« Lehner fuchtelte kurz mit dem Kugelschreiber vor sich herum und hielt ihn dann wie eine Zigarette zwischen seinen Fingern. »Und zwar geht es um ihre Versetzung nach Freising.«
»Davon weiß ich ja noch gar nichts.« Kim fühlte sich überrumpelt.
»Ja, es ist ein kurzfristiger Entscheid, aber unumgänglich«, sagte Lehner.
Wollte er sie loswerden? Oder hatte man auch in der Direktion bemerkt, dass er sich zu viel um Kim kümmerte – zuerst im Guten und dann im Schlechten – und daraus die Konsequenzen gezogen?
»Ab wann soll ich versetzt werden?«, fragte Kim.
»Vom nächsten Monat an.« Er dachte nach, ließ den Kugelschreiber fallen. »Ja, es ist schade, dass wir uns nicht besser verstanden haben.«
»Ich benötige dringend einige Tage Urlaub«, sagte Kim. »Möglichst bald, wenn das ginge?«
Lehner nahm zuerst wieder den Kugelschreiber in die Finger, bevor er darauf reagierte. »Warum tragen Sie den gewünschten Urlaubstermin nicht ein?«, fragte er. Nur, er hatte sie schon richtig verstanden. Und doch setzte er hinzu: »Sie sind doch lange genug bei uns, um zu wissen, wie das funktioniert.«
»Ich will die Tage gleich einziehen, ab sofort.«
»Ab sofort?«, wiederholte er. »Das ist gar nicht üblich. Wir sind momentan ziemlich im Druck.«
»Es ist sehr wichtig für mich«, betonte sie.
»Fototermine?«,