Niemals aufgeben!. Orison Swett Marden

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Niemals aufgeben! - Orison Swett Marden

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Februar

      Die Zeit, etwas auszuführen, ist dann da, wenn der Geist über uns kommt, wenn ein starker, deutlicher Entschluss da ist. Dieser Entschluss wird aber schwächer und undeutlicher, je länger wir seine Ausführung aufschieben. Wenn das Streben noch frisch, die Begeisterung noch warm ist, dann ist die Ausführung ganz leicht; haben wir sie aber erst ein paarmal aufgeschoben, so finden wir immer weniger Bereitschaft und Bereitwilligkeit in uns, die nötigen Opfer an Bequemlichkeit zu bringen. Deshalb lass dein Streben nicht abkühlen; nimm dich zusammen und geh auf das Ziel los, so lange das Eisen noch glüht.

      Dritter Februar

      Nur Menschen, die nicht mehr wachsen, sind zufrieden mit dem, was sie erreicht haben. Wer wächst, der fühlt, dass er noch nicht vollständig, noch nicht fertig ist. Wer sich ausdehnt, der ist nie zufrieden mit dem Krebs, der ihn einschließt, sondern greift immer weiter aus. Nichts bringt so sicher vorwärts im Leben, als wenn man es sich zur andern Natur macht, immer in die Höhe zu streben, alles heute besser zu machen als gestern. Eine große Hilfe dabei leistet uns das Zusammensein mit Menschen, die über uns stehen, die mehr Bildung und Erfahrung haben als wir. Wir wissen, wie schnell es mit einem Menschen abwärts geht, wenn es ihn in der Wahl seiner Freunde und seiner Vergnügungen abwärts zieht. Wenn sein Streben auch in diesen Dingen auf Höheres geht, dann kann ihm das Aufsteigen nicht fehlen.

      Vierter Februar

      Niemand kann etwas Großes leisten, wenn ihn nicht ein hohes Streben erfüllt, das ihn alle Mühseligkeiten vergessen lässt, wenn ihn nicht eine Begeisterung durchweht, die ihm alles leicht macht und alle Wege ebnet. Wo kein Eifer, kein Streben und keine Liebe zu der vorliegenden Arbeit ist, da kann bloß eine mittelmäßige oder gar keine Leistung herauskommen.

      Fünfter Februar

      Der junge Mensch, der hungrig nach Bildung und Fortschritt strebt, auch wenn er noch so arm ist, der kommt fast immer vorwärts. Wer aber kein Streben hat, der hat auch keine Aussichten, und dem ist nicht zu helfen.

      Sechster Februar

      Vielleicht glaubst du, du seiest besonders übel dran mit deinen Aussichten, einmal etwas zu werden; wenn du aber an besseren und höheren Dingen Geschmack hast, wenn du vorwärts und aufwärts strebst, wenn du den Preis für das Vorwärtskommen in harter Arbeit zahlen willst, dann wird dir‘s auch gelingen. Du kommst so sicher in die Höhe, als der Keim durch die Erde dringt und das Licht erreicht.

      Siebter Februar

      Es weht ein ganz bestimmter Dunstkreis um einen Menschen, der eine Zukunft hat; die Art, wie er seine Sache macht, die Energie, die Unternehmungslust, die er in seine Arbeit legt, alles das zeigt, was er noch zu erwarten hat. Dickens sagte einmal: „Und wenn du bloß deckwaschen musst, wasch es so, als wenn das Auge des strengsten Kapitäns auf dir ruhte.“

      Achter Februar

      So bringt die Mehrzahl ihr Leben in Mittelmäßigkeit hin. Es fehlt nicht an der Fähigkeit, höher zu steigen, aber an der Energie und an der Entschlusskraft, die dazu nötigen Schritte zu tun. Wer aber so weit ist, dass er nach Selbstvervollkommnung ernstlich strebt und ringt, der findet auch Gelegenheit, in die Höhe zu kommen, und findet er keine, so schafft er eine.

      Neunter Februar

      Selbsthilfe hat die größten Dinge in der Welt zuwege gebracht. Der Erfolg ist das Kind zweier Eltern: Arbeit und Ausdauer. Man kann ihn nicht erschwindeln oder um ein Trinkgeld bekommen, sondern man muss den vollen Preis dafür bezahlen.

      Zehnter Februar

      Das Geheimnis jeder Kraft liegt in der Übung. Deshalb liegt das Mittel zur Selbstvervollkommnung und Weiterbildung vollständig in deiner Hand: übe deine Kräfte und betätige deine Fähigkeiten, sonst schwinden sie dahin. Wenn der Fortschritt auch erst langsam scheint, Ausdauer verbürgt den Erfolg. Stein auf Stein, so ersteht das größte Bauwerk. Auch hier gilt das Wort Carlyles: „Arbeiten und nicht verzweifeln.“

      Elfter Februar

      Der Unterschied im Rohstoff ist beim Menschen, wenn man von dem selten auftretenden Genie absieht, nicht sehr groß. Aber mancher, der viel weniger günstige Umstände für sich hat, macht aus sich etwas, das hundertmal mehr wert ist, als was bei tausend andern herauskommt, die sich nachher über den Mangel an Glück beklagen, während sie ihren Mangel an Fleiß und Energie anklagen sollten. Vom selben Stoff baut der eine ein prächtiges Schloss, der andere bringt nur eine ärmliche Hütte zustande. Aus demselben Marmor meißelt der eine einen Engel des Lichtes, dessen Anblick jeden Beschauer entzückt und erhebt; der andere formt aus ihm ein Scheusal, von dem eine entsittlichende Wirkung auf jeden ausgeht, der es ansieht.

      Zwölfter Februar

      Das Ziel jedes edlen Ehrgeizes ist, selber stark zu werden; wer beständig nach andern sieht oder sich auf andere verlässt, der bleibt immer schwach. Unsere Stärke kann nur von uns selbst erzeugt und entwickelt werden. Wir werden nicht dadurch stärker, dass wir etwa in einer Turnhalle sitzen und andere für uns turnen lassen. Die Fähigkeit, allein zu stehen und selbständig zu sein, wird durch nichts so sicher vernichtet als dadurch, dass wir uns auf andere und ihre Unterstützung verlassen. Wir müssen selbständig werden, sonst können wir jeden Ehrgeiz, einmal irgendetwas in der Welt vorzustellen, nur gleich begraben.

      Dreizehnter Februar

      Wirkliche Kraft entwickelt sich nur bei dem, der sich auf sich selbst verlässt und sich selber hilft, niemals bei dem, der durch Gunst oder Einfluss emporkommt und sich an andere anlehnt. Emerson sagt: „Wer auf dem weichen Kissen der Unterstützung durch andere sitzt, der schläft bald ein.“

      Vierzehnter Februar

      Was willst du? Alles ist dein, alle Wege liegen offen vor dir, die Sonne der Wahrheit leuchtet dir: also zaudere nicht, frage nicht, sondern sei still und behaupte dein Selbst.

      Fünfzehnter Februar

      Wenn es dir schwer wird im Leben, wenn dir alles quer geht, wenn du von allen Seiten bedrängt bist, wenn der Himmel trübe wird und du kein Licht mehr siehst, dann ist die rechte Zeit, in der du zeigen kannst, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Wenn etwas in dir ist, so bringt die Not es an den Tag. Nicht was ein Mann durch die Umstände gezwungen tut, sondern was er gegen sie tut, das ist der Maßstab für seine Fähigkeit.

      Sechzehnter Februar

      Wenn du morgens beim Aufstehen in trüber und mutloser Stimmung bist, weil dir widerwärtige Dinge bevorstehen, dann nimm dir ganz fest vor, dass, komme was kommen mag, gerade dieser Tag in deiner Erinnerung einmal rot angestrichen sein soll. Dann wirst du statt des sonst vorauszusehenden Misserfolges und statt den Tag zu verlieren unendlich mehr ausrichten, als wenn du jener Stimmung nachgegeben hättest.

      Siebzehnter Februar

      Der Mensch ist von Natur träge, und wenn ihm etwas schwer wird, so ist die Versuchung sehr groß für ihn, entweder oberflächlich darüber weg oder bequem darum herumzugehen. Aber das ist nicht die Art, wie man den Drachen tötet, der auf unserm Weg lauert und uns unser Glück rauben will. Schüttle nicht einfach ab, was dir obliegt und geh nicht um Hindernisse herum, sondern mitten durch! Packe den Drachen am Kopf und erwürge ihn!

      Achtzehnter Februar

      Wie anders sieht der Mensch in die Welt, der jeden Morgen das Zutrauen zu sich selber hat, dass er heute eine tapfere Arbeit tun wird, die beste, die er überhaupt zu tun fähig ist und dass keine

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