Dalmacija Grill. Meri Blume

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Dalmacija Grill - Meri Blume

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      Zum Teufel.

      „Ihr habt´s gut. Keine Frage. Frau, ich müsste auch mal zur Kur.“

      „Ich auch.“

      „Gut, zuerst du, dann ich. Vier Wochen lang mit diesen Faulpelzen aus den deutschen Firmen in Schwimmbädern plantschen und uns massieren lassen. Das wäre doch was, oder Frau?“ „Davon können wir nur träumen, Mann.“

      „Hört auf zu jammern. Euch geht´s doch fabelhaft. Ihr zwei versteht euch gut, der Laden läuft bestens, die Kinder sind wohlauf. Ihr seid gesund und die Villa in Split wächst und wächst. Nicht wahr?“

      „Ach, die Villa. Wann sind wir denn schon da? Manchmal frage ich mich, ob das alles einen Sinn macht?“

      „Natürlich! Ive, zieht das jetzt durch und geht so schnell wie möglich zurück. Martin aus Dobrovnik Grill bereitet sich aufs Gehen vor. Ich hab ihn gestern getroffen. Ihr gehört zu den Leuten, die nur hier sind, um Geld für unten zu verdienen. Ihr lebt ja nicht wirklich hier.“

      „Sondern? Wo leben wir?“

      „Ihr lebt unten. Alles, was ihr tut, tut ihr fürs Haus da unten, für die Familie unten. Ihr seid hier vorübergehend, euer Leben wollt ihr erst unten leben. Was macht ihr hier schon außer arbeiten? Wann wart ihr das letzte Mal tanzen? Wann warst du mit deinen Kindern im Zoo? Das Leben verfliegt, Ive. Ganz schnell. Schau uns an. Ich werde vierzig im August. Aber ich lebe mein Leben hier. Was soll ich in Novi Sad? Oder Belgrad? Vielleicht würde ich anders denken, wenn ich ein Haus am Meer hätte, wenn ich aus Dalmatien wäre. Da ist es schöner. Aber ich muss dir sagen, ich finde es hier auch gut.“

      Er findet es hier auch gut! Natürlich. Arbeitet acht Stunden am Tag, hat jedes Wochenende frei, fährt vier Mal im Jahr in den Urlaub. Zum Teufel, so würde ich es hier auch gut finden.

      „Was sagst du, Frau? Wollen wir bald zurück?“

      „Lass mich in Ruhe. Wir haben heute zwei Reservierungen. Insgesamt siebzehn Leute. Ich mache schon die Filets fertig. Stell Servietten auf den Tisch. Manche Kerzen sind abgebrannt. Mach deine Arbeit und lass das Fantasieren.“

      „Siehst du, Drago. Ich bin ein Sklave. Und wenn ich wollte, darf ich nicht. Die Frau will ein Marmorbad und Zentralheizung.“

      Da sind sie ja wieder. Guten Abend, Dankeschön, Auf Wiedersehen. Teller wegräumen. Mein Magen schmerzt. Ražnjići, Leber vom Grill, Vješalica. Extra Schafskäse. Leber mit Pommes, nicht mit Salzkartoffeln. Jawohl. Zwei Schultheiss. Gudrun und Wilhelm wollen nur ihre Musik hören. Zwei kleine Italiener, Junge komm bald wieder, Er steht im Tor, Ganz in Weiß.

      „Ihr wollt schon gehen?“

      „Danke für den Kaffee. Wir gehen noch spazieren.“

      „Du gehst nicht in die Rehberge? Balote spielen?“

      „Was soll ich dort? Gröllenden und fluchenden Dalmatinern zuhören? Nein.“

      „Ich zeig dir gleich, wie Dalmatiner fluchen.“

      Was für ein Idiot. Hat frei und will nicht in die Rehberge.

      „Hast du gesehen, Frau, wie Herrschaften leben können. Wochenende frei, sonntags besuchen sie Freunde und verbringen die Abende zu Hause. Ich kann nicht mal zum balote- Spiel! Frau, vielleicht hätten wir auch in einer deutschen Firma arbeiten sollen? Acht-Stunden-Tag, Krankschreibung, Kur, Urlaub, Wochenende frei! Was sagst du, Frau? Siehst du das?“

      „Der Teufel soll dich holen. Dich und balote und die Herrschaften. Ich hab zu tun! Hast du die Tische vorbereitet?“

      „Was machen wir mit den Kindern?“

      „Ich brauch Meri nicht mehr, sie kann nach Hause gehen.“

      „Eh, aber Ana muss noch bleiben. Zumindest bis Der lustige Bosnier die erste Runde bekommen hat. Kinder, wollt ihr Eis? Mit heißen Kirschen?“

      Wenigstens kann ich so viel Eis essen, wie ich will. Wenn ich schon nichts anderes darf. Wenn Rosa besser in der Küche wäre, könnte Anka auch nach vorne kommen und ich könnte für ein paar Stunden raus. Zum Spiel gehen. Aber Rosa traut sich nicht allein. Könnte Fran alleine hier bleiben? Den Geldbeutel abgeben? Ob das eine gute Idee ist? Aber wenn Ana etwas älter wäre, dann könnte sie vorne übernehmen, Meri könnte ihr helfen und ich würde für ein, zwei Stunden abhauen. Unter die Leute kommen. Lachen.

      Ana muss vorne sicherer werden. Dann kann ich sie hier alleine lassen. Es wird ihr nicht schaden, mehr zu arbeiten. In ihrem Alter habe ich schon meine Familie ernährt.

      Nur noch ein, zwei Jahre.

      Dann wird das Haus fertig sein und wir können zurück. Jedes Kind eine eigene Etage.

      Mein schönes Haus in meinem schönen Split! Es wird weit und breit kein schöneres Haus geben, kein moderneres. Sie werden mich alle bewundern und beneiden. Wie ein echter Herr werde ich leben! Vielleicht ein Café eröffnen. Aber nur Getränke, keine Speisen. Das ist eine Höllenarbeit. Nur Kaffee, CocaCola, Schnaps, Whiskey. Das ist bares Geld. Sonntags in die Kirche gehen. Nach dem Essen auf die riva, ein Schwätzchen halten. Kein ´Dankeschön, kein Auf Wiedersehen´ mehr. Nur noch ein, zwei Jahre.

      „So, Ana, wie vereinbart. Zwanzig Mark für dich. Du hast gut gearbeitet. Mach so weiter und Papa wird dir die Verantwortung für den Laden übergeben. Du wirst Chefin sein. Was hältst du davon? Geht jetzt nach Hause, macht euch fertig für die Schule morgen. Den Rest schaffen Fran und ich alleine. Schön aufpassen und nicht durch den Park gehen. Geht an der Gerichtsseite entlang. Da ist immer Polizei.“

      Mein Magen. Ein Kräuterschnaps könnte helfen.

      Ein guter Sonntag. Gute Gäste. Gudrun war wieder besoffen. Zum Glück hat sie sich heute nicht in die Hosen gepisst, und ich musste nicht die Sitzbank putzen. Heute hat sie es bis zum Klo geschafft. Ein guter Tag.

      „Bist du zufrieden, Frau?“

      „4700 Mark. Das Mittagsgeschäft war besser als heute Abend, nicht wahr? 4700 ist zwar nicht schlecht, noch 300 und dann hätten wir die 5000 voll. Aber gut!“

      „4700 sind nicht schlecht. Lass uns nach Hause gehen, Frau. Wir sind müde. Gott sei Dank ist morgen Montag.“

      „Der heilige Montag!

      

      

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