Second Chances. Melody Adams

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Second Chances - Melody Adams

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noch diese Schnulzenromane, Miss Gordon?“, grüßte ich mit einem Lächeln.

      Miss Gordon errötete, lächelte jedoch freundlich.

      „Misses Baker“, erwiderte sie und streckte mir ihre Hand entgegen, an der ein goldener Ring steckte. „Ich hab geheiratet.“

      „Gratuliere. Haben Sie den armen Elias endlich erhört?“

      Misses Baker errötete erneut.

      „Nun ja, es erschien mir, dass er nie mit seinen Anträgen aufhören würde, es sei denn, ich sage ja.“ Sie schmunzelte. „War die einzige Lösung, um dem Ganzen endlich ein Ende zu setzen.“

      Ich lachte.

      „Nun, mein Junge, was führt dich denn zurück in dieses Kaff? Hast dich ja lange nicht blicken lassen!“, es lag ein Hauch von Vorwurf in Misses Bakers Stimme und ihre intelligenten Augen musterten mich scharf.

      „Ich bin gekommen, um meine Angelegenheiten hier zu regeln. Ich werde nämlich auch bald heiraten.“

      „Hmm. Dann willst du also die Scheidung von Jess? Armes Ding. Sie hat es nicht leicht genommen, dass du sie sitzen lassen hast, mein Junge.“

      Ich schaute schuldbewusst. Ja, ich hatte damals wirklich egoistisch gehandelt, doch nach zwölf Jahren musste Jess das Ganze doch langsam vergessen haben.

      „Jess ist nie wieder ausgegangen, seit du fort bist. Dabei gibt es genug anständige Kerle hier, die sich gern das Mädel schnappen würden. Ist nicht recht, dass so ein nettes Mädchen allein leben muss, doch Jess will einfach nichts von Männern wissen. Du hast ihr wirklich arg zugesetzt. Sie hätte dich gebraucht, besonders nachdem sie das Kleine verlor.“

      Hellhörig geworden starrte ich Misses Baker an.

      „Was? Wovon reden Sie. Welches – Kleine?“

      „Jess war schwanger als du sie sitzen ließt. – Wusstest du das denn nicht?“

      Entsetzt schüttelte ich den Kopf. Scham und Schuld stiegen in mir auf. Bisher hatte ich mir wenig Gedanken darüber gemacht, wie es für Jess gewesen sein musste. Ich hatte gedacht, sie würde mich einfach vergessen und mit ihrem Leben fortfahren. Wir waren beide so jung gewesen und die Hochzeit in Vegas war einfach nur eine verrückte, kindische Sache gewesen. Ich hatte nie geglaubt, dass sie das Ganze so ernst genommen hatte. Und ich hatte absolut keine Idee, dass sie schwanger gewesen war.

      „Also du hattest keine Ahnung, hm?“

      „Nein“, erwiderte ich leise. „Ich wusste nicht ...“

      „Wir machen alle Fehler mein Junge, doch ich denke, dass du Jess eine Erklärung schuldest. – Und eine Entschuldigung.“

      Ich nickte betreten. Hier stand ich. Dallas Winter, erfolgreicher Schauspieler, ein Weltmann, der es ganz nach oben geschafft hatte, und ich fühlte mich plötzlich wieder wie ein kleiner Junge, der von Miss Gordon beim Kirschen stehlen erwischt wurde.

      „Lebt sie noch hier – in Small Woods?“

      Misses Baker nickte.

      „Ja, sie lebt seit vier Jahren in der alten Kabine am Fluss. Ganz allein da draußen. Doch sie will es nicht anders. Züchtet und trainiert Pferde, das Mädel. Und sie ist gut. Ist ne Starke, die Jess, nur nicht wenn es ums Herz geht.“

      „Ich werde mit ihr reinen Tisch machen, das versprech ich Ihnen“, sagte ich bestimmt.

      Misses Baker nickte.

      „Ja, mach das, mein Junge. Das Mädel verdient eine Erklärung.“

      Misses Baker wandte sich zu dem Bord mit Zimmerschlüsseln um und griff nach einen Bund. Das war typisch Small Woods, altmodische Zimmerschlüssel anstelle von Karten. Die Zeit hier schien wirklich stehengeblieben zu sein.

      „Hier! Zimmer 214 für dich, mein Junge. Unser Bestes. Wünsche einen angenehmen Aufenthalt.“

      Ich ergriff die Schlüssel und lächelte dankbar.

      „Danke Misses Baker.“

      Ich schulterte meinen Rucksack und ging auf den Fahrstuhl zu. Ich spürte Misses Bakers Blick in meinem Nacken. Es sah ganz so aus als würde mein Aufenthalt hier doch nicht so einfach werden. Ich hatte eine Menge zu erklären, das wurde mir nun bewusst. Und nicht jeder hier in Small Woods würde sich mir gegenüber so verständnisvoll zeigen wie Misses Baker. Besonders nicht meine Eltern. Seufzend drückte ich auf den Knopf des Aufzuges und wartete, bis die Türen sich mit einem Pling öffneten und ich hastig in die Kabine stieg.

       Jess

      Die Nacht über hatte es heftig geregnet und der Boden war aufgeweicht und machte schmatzende Geräusche bei jedem Schritt. Doch die Luft war angenehm frisch und die erdrückend schwüle Hitze der letzten Tage war milden Temperaturen mit einem leichten Wind gewichen. Da nahm ich auch gern in Kauf, dass ich die Kabine ohne Gummistiefel nicht verlassen konnte. Die Pferde wieherten freudig, als ich in den Stall trat. Ich hatte vier Stuten und meinen Hengst Gringo. Dazu zwei wunderschöne Fohlen, während die Stute Velvet ihr erstes Fohlen erwartete. Es würde im Frühjahr geboren werden. Noch war ihr das Fohlen nicht anzusehen, doch mein Tierarzt hatte letzte Woche per Ultraschall bestätigt, dass sie tragend war.

      „Guten Morgen, ihr Hübschen. Wie habt ihr denn das Gewitter überstanden?“, begrüßte ich meine Pferde, was erneut von einem aufgeregten Wiehern beantwortet wurde. Gringo scharrte unruhig in seiner Box und begann, mit den Huf gegen die Gitter zu schlagen.

      „Sei doch nicht so ungeduldig“, ermahnte ich ihn. „Du bekommst dein Futter schon rechtzeitig.“

      Gut gelaunt begab ich mich in die Futterkammer und begann die Schüsseln mit Hafer und Pellets zu füllen. Ich konnte Gringos ungeduldiges Schnauben hören. Nachdem alle Schüsseln gefüllt waren, stapelte ich sie ineinander und trug sie hinaus auf den Gang, um ihren Inhalt in die Futtertröge zu verteilen. Gringo bekam stets als Erstes, sein Privileg als Macho der kleinen Herde. Meine Stuten waren etwas geduldiger als er und warteten artig, wenn auch deutlich aufgeregt, darauf, dass sie an der Reihe waren. Nachdem ich auch noch Heu in die Boxen verteilt hatte, war es Zeit für mein eigenes Frühstück.

      Ich konnte das Telefon hören, als ich schmatzenden Schrittes auf die Kabine zuging. Wer mochte das sein? Es war nicht einmal sieben Uhr morgens und Anrufe zu so früher Stunde konnten nur bedeuten, dass es wichtig sein musste, also lief ich die letzten Meter bis zur Veranda, eilte die Stufen hinauf, riss die Haustür auf und hetzte in den Flur ohne mir die Mühe zu machen, die schlammigen Gummistiefel auszuziehen.

      „Ja?“, rief ich atemlos, als ich das Gespräch angenommen hatte.

      „Jess, Darling, hab ich dich geweckt?“, fragte Gillian Baker, die Rezeptionsdame unseres einzigen Hotels, dem White Lion.

      „Nein, ich war gerade vom Stall auf dem Weg zum Haus, als ich das Telefon hörte. Ich dachte, es müsse wichtig sein, deswegen hab ich mich beeilt.“

      „Oh! – Tut mir leid, wenn ich dich so gehetzt hab, Darling, doch ich dachte mir, dass du diese Neuigkeiten unbedingt hören willst. Rate mal, wer gestern hier im Hotel abgestiegen ist.“

      „Ich

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