Die Teide-Fibel. Günter Voss

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Die Teide-Fibel - Günter Voss

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Meilen ist. Varenius machet ihn 4 Meilen und 5 Feldweges lang.) eben so uneinig, als wegen der Weite, in der man ihn auf der See sehen kann. Durch eine mit dem Barometer angestellte Wahrnehmung aber habe man gefunden, daß auf der Spitze des ganzen Berges das Quecksilber eilf Zoll breit, nämlich von 29 bis 18, gefallen: welches nach Doctor Halleys Tafeln ungefähr zwo und eine Viertelmeile ausmacht. Diese Rechnung stimmt mit Beeckman sehr wohl überein, welcher die Perpendicularhöhe drittehalb Meilen machet.

      Der V Abschnitt. Drey Reisen nach der Spitze des Pico de Teneriffa …

      … Die erste ward von dem Ritter Edmund Scory, einem gelehrten Manne, verfertiget, welcher Anmerckungen von dem Pico, und andern Merkwürdigkeiten des Eylandes Teneriffa geschrieben, wovon Purchas Auszüge gegeben (In seiner Pilgrimage 785. S. unter dem Titel: Auszüge aus den Anmerkungen des Ritters Edmund Scory, von dem Pico von Teneriffa und andern Seltenheiten, die er daselbst beobachtet. Sie enthält viertehalb Seiten); er läßt aber die Zeit aus. So viel wir muthmassen können, so sind sie um das Jahr 1600 aufgesetzet; ob man wohl aus einem Umstande in dem Auszuge schließen kann, daß er 1582 auf dem Eylande gewesen.

      … Die andere Reise auf die Spitze des Pico ist in die Historie der königlichen Societät eingerückt, die von D. Sprat, nachmaligem Bischofe von Rochester, in seiner Historie der königlichen Societät herausgegeben worden. (Zuerst im Jahre 1667 in 4to herausgegeben, a. d. 200 S.) … Sie ist ohne Namen des Verfassers, und ohne Bemerkung der Zeit eingerücket: sie scheint aber aus einem Umstande, der darinnen erwähnt worden, um das Jahr 1650 und 1652 geschrieben zu seyn.

      Die dritte that Herr Johann Edens im Jahre 1715, und wurde in den Transactionen der königlichen Societät herausgegeben. (No. 345, a. d. 317 S. und in dem Auszuge von Jones, im 5. Bande 2. Th. 147 S.

      I. Eine Beschreibung des Pico von Teneriffa, nebst einer Nachricht von den Guanches, oder alten Einwohnern dieses Eylandes.

      Von dem Ritter, Edmund Scory.

      Der Verfasser bemercket, daß dieses große Gebürge von Teyda, welches insgemein der Pico von Teneriffa genannt wird, einen sowohl in der Nähe als Ferne in Erstaunen setzet. Es strecket seinen Fuß bis Garrachico (Eine Hafenstadt an der Nordwestseite gegen Süden von Oratava); wovon es drittehalb Tagereisen bis zur Spitze sind. Obgleich diese Spitze von unten so spitz als ein Zuckerhut zu seyn scheint, dem der Berg sehr ähnlich sieht: so ist sie dennoch eine Fläche, ungefähr ein Morgen Landes breit. In der Mitten ist eine Kluft, aus welcher mit einem entsetzlichen Geräusche, Flammen und Rauche, große Steine geworfen werden. Von dem Wege hinauf kann man mit Eseln oder Maulthieren sieben Meilen reisen; das übrige aber muß man zu Fuße klettern, und dieß nicht ohne Schwierigkeit. Ein jeder trägt sein Essen und seinen Wein in Schläuchen mit sich. Die Bahn hinauf, zehn Meilen hoch von dem Fuße an, ist mit den schönsten Bäumen, von allerhand Art, geschmücket. Der Boden wird von Bächen gewässert, die aus den Quellen herabfließen, und wenn sie sich endlich vereinigen, in breiten Strömen, vornehmlich wenn sie durch den heftigen Winterregen anschwellen, in die See hinabschießen. In der Mitte ist es unerträglich kalt; daher man seine Reise so anstellen muß, daß man nur bey Tage, und an der Südseite reiset. Diese Gegend endiget sich innerhalb zwo Meilen von der Spitze, wo die Hitze eben so ungemein stark ist, als am Fuße. (Dieß kann von den Ausflüssen aus dem Kessel und den Seiten des Berges herrühren, welche stärker gewesen, als gewöhnlich. Denn die Riesebeschreiber, deren Erzählungen nachfolgen, erwähnen solcher Hitze nicht.) Man muß also nach eben der Regel in diesen Gegenden sich an der Nordseite halten, und nur bey Nacht reisen. Die beste Jahrszeit zur Reise ist mitten im Sommer, weil man da die vom Schnee verursachten Ströme vermeidet. Und wenn man die Spitze um zwey Uhr des Morgens erreicht: so kan man einige Stunden daselbst bleiben; aber nicht nach Sonnenuntergange, kurz vor welchem ein solcher Strom von Hitze aus Osten kömmt, der dem Brodem aus einem heissen Ofen nicht ungleich ist.

      Es ist merkwürdig, daß von der Spitze die Sonne ein wenig nachher, wenn sie über den Horizont gekommen, viel kleiner erscheint, als wenn sie unter demselben gesehen wird, und daß sie sich um ihren Mittelpunct zu drehen scheint. Der Himmel ist sehr klar, heiter und rein. Es regnet nahe bey der Spitze niemals, und es ist auch niemals ein Wind da. Eben das wird vom Olympus gesaget. Obgleich das Eyland voller spitzigen rauhen Felsen an der Zahl von 20000 ist: so scheint es doch von hieraus eine Ebene zu seyn, die durch Gränzen von Schnee abgetheilet sind, welche aber doch nichts anders, als die weißen Wolken sind, die sich viele Feldweges lang unter einem befinden.

      2. Die zweyte Reise nach dem Pico von Teneriffa. (Pico Teneriffa, von einigen ansehnlichen Kaufleuten und glaubwürdigen Männern erhalten, die nach der Spitze desselben gegangen.)

      [The History of the Royal-Society of London by Tho. Sprat; 1667]

      Nachdem sie sich mit einem Führer, Dienern und Pferden versehen, ihren Wein und ihre Lebensmittel zu tragen: so brachen sie auf von Oratava, einer Stadt mit einem Hafen an der Nordseite von Teneriffa, zwo Meilen von dem Meere. Sie reiseten von 12 Uhr des Nachts bis um 8 Uhr des Morgens, und erreichten da die Spitze von dem ersten Gebürge, gegen den Pico de Terroira. (Oder Terraira, wie es die Spanier nennen. Er heißt auch Pico de Tayde.) Hier unterbrachen sie unter einer sehr großen und ansehnlichen Fichte ihr Fasten, speisten, und erfrischten sich bis um 2 Uhr des Nachmittags, und darauf giengen sie durch viele sandigte Wege, über manche hohe Gebürge, die bloß und mit nichts bewachsen, und mit keinen solchen Fichten bedeckt waren, als ihre erste Nachtreise. Dieses setzte sie einer übermäßigen Hitze aus, bis sie an den Fuß des Pico kamen, wo sie viele große Steine fanden, die von oben herabgefallen zu seyn schienen.

      Um 6. Uhr des Abends fingen sie an, den Pico zu besteigen. Nachdem sie aber eine Meile gegangen, so fanden sie, daß der Weg nicht mehr reutbar war. Sie stiegen also von den Pferden ab, und ließen solche mit ihren Bedienten zurück. Diese Meile hinauf wurden einige von der Gesellschaft sehr ohnmächtig und unpaß, welches durch einen Durchfall, Erbrechen, und fieberhafte Anfälle verursacht ward. Das Haar stund den Pferden in die Höhe wie Borsten. Sie forderten etwas Wein, der in kleinen Fäßlein nachgetragen ward; fanden ihn aber, zu vieler Bewunderung, so kalt, daß sie ihn nicht trinken konnten, bis er gewärmet worden, obwohl die Luft noch sehr still und gelinde war. Nach Untergange der Sonnen aber fing es an, so starck zu wehen, und ward so kalt, daß, da sie ihr Lager unter gewisse große Steine in den Felsen genommen hatten, sie genöthiget waren, ein großes Feuer vor dem Eingange derselben die ganze Nacht durch zu erhalten. Gegen 4 Uhr des Morgens fingen sie an, weiter zu steigen; und nachdem sie ungefähr eine Meile hinaufgegangen, so konnte einer von der Gesellschaft nicht weiter fortkommen. Hier fingen sich die schwarzen Felsen an. Die übrigen setzten ihre Reise fort, bis sie an den Zuckerhut kamen, wo sie wiederum weißen Sand antrafen. Diesen schweren und ungewissen Weg zurück zu legen, waren sie mit Schuhen versehen, deren einfache Solen einen Finger breiter gemacht waren, als das Oberleder. Indem sie nun so weit hinaufgestiegen, als die schwarzen Felsen giengen, welche insgesammt flach waren, und wie ein Estrich lagen: so kletterten sie noch eine Meile auf der Spitze des Pico, und erreichten zulezt den Gipfel desselben, wo sie keinen solchen Schmauch fanden, als es ein wenig weiter unten schien; sondern einen beständigen Hauch von einem heißen und schwefelichten Dampfe, welcher ihnen große Schmerzen im Gesichte verursachte. Auf diesem Wege fanden sie keine sonderliche Veränderung der Luft, und sehr wenig Wind. Auf der Spitze aber war er so heftig, daß sie genug zu thun hatten, wider ihn stehen zu bleiben, da sie des Königs Gesundheit tranken, und ein jeder sein Gewehr losschoß. Hier unterbrachen sie auch ihr Fasten. Sie fanden aber, daß ihre abgezogenen Wasser fast alle ihre Kraft verlohren, und fast abgeschmackt geworden, da ihr Wein hingegen geistiger und stärker war.

      Die Spitze, auf welcher sie stunden, und die nicht über eine Elle breit war, ist der Rand von einer Grube, Caldera genannt, welche sie für einen Musketenschuß breit, und ungefähr für achtzig Ellen tief hielten. Sie ist wie ein Kegel gestaltet, hohl inwendig, wie ein Kessel, und

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