Wolkenschwäne. Mila Brenner

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Wolkenschwäne - Mila Brenner

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drehte mich also wieder zu ihm und erkannte, dass er bereits weiter arbeitete.

      „Soll ich dir helfen?“

      Er sah über die breiten Schultern zu mir. „Bist du denn schon fertig da oben?“

      „Das kann ich doch machen, während du die Möbel im Kinderzimmer abbaust. Die sind nur halb so hoch und schwer wie das da.“ Ich deutete bei meinen Worten auf die halb abgebaute Schrankwand, die an der Wand lehnte, damit sie nicht umfiel.

      Danny nickte. „Klingt vernünftig. Kannst du damit umgehen?“

      Ich sah auf den Schraubenzieher in seiner Hand. „Handwerklich bin ich völlig unbegabt.“ Trotzdem streckte ich die Hand aus, als ich zu ihm kam, und nahm ihm den Schraubenzieher ab. „Aber das kriege ich schon hin.“

      „Klingt wie eine Kampfansage.“ Er sah von mir zum Schraubenzieher und wieder zu mir. „Hoffentlich an den da gerichtet und nicht an mich.“

      Ein Lächeln huschte über mein starres Gesicht. „Was soll ich mit dem jetzt machen?“, lenkte ich unsere Aufmerksamkeit auf das Monster von Schrankwand.

      Danny zeigte mir immer genau, welche Schrauben ich lösen sollte und es bestand keine Gefahr, etwas falsch zu machen. Ich war fasziniert davon, wie eingespielt wir zusammenarbeiteten. Nach nur einer Viertelstunde waren wir bereits fertig.

      „Das ging schneller, als ich gedacht habe“, gab ich zu und Danny lachte.

      „Sagen Frauen immer.“ Er sagte das nicht herablassend. Es war nicht mal so gesagt, als wäre er der Meinung das Frauen kein handwerkliches Geschick besaßen.

      „Warum sagst du das?“, fragte ich. Ich konnte mir auf die Äußerung keinen Reim machen, wenn sie nicht so gemeint war, wie man einem Mann im Allgemeinen unterstellte.

      „Frauen sehen die vielen Schrauben und denken, das braucht ewig. Männer sehen die Schrankwand und wissen, es ist nur ein Möbelstück. Das kann nicht ewig dauern.“ Er grinste mich an. „Auf dem Bau lernt man die Unterschiede in der Betrachtungsweise beider Geschlechter schnell kennen. Vor allem da, wo Frauen mit im Team sind.“

      Ich überlegte, was Rina mir über Blairs Firma erzählt hatte.

      „Ihr habt Frauen in eurer Firma angestellt?“

      „Angestellt nicht direkt. Deena ist sowas wie eine ständig arbeitende Aushilfe. Sie hat genau so viel Talent, wie ein Mann für den Job mitbringen muss. Aber sie ist eine Frau.“

      „Was heißt das?“

      „Die Arbeit ist nicht gut für sie, Lass. Zu schwer. Ein paar Jahre zu viel und ihre Knochen sind hinüber.“

      Das leuchtete mir ein. Ein Job auf dem Bau war harte körperliche Arbeit und nicht unbedingt ein Frauenjob. Bevor ich Danny fragen konnte, wer Deena war und warum Blair sie als Aushilfe beschäftigte, wenn sie es nicht für richtig hielten, deutete er nach oben.

      „Lass uns weiter machen. Der LKW ist beladen und wartet darauf, dass wir ihn zur Farm fahren.“

      „Stimmt ja.“ Ich ging voraus nach oben und widmete mich Phils Zimmer. Das ging viel schneller, denn er hatte bereits einen großen Teil seiner Sachen selbst gepackt. Ich war fast fertig, als Danny dazukam und damit begann, auch Phils Möbel abzubauen. Den Schreibtisch und das Bett bauten wir schließlich zusammen ab und dann hatten wir es tatsächlich geschafft. Erst anderthalb Stunden war vergangen, seit Grace und die anderen zur Farm aufgebrochen waren.

      Der Weg zur Farm dauerte etwa zwanzig Minuten meinte Danny und ich merkte, wie meine Hände schweißnass wurden. Was sollte ich so lange mit ihm im LKW anfangen? Bisher hatte das mit uns ganz gut funktioniert, weil wir immer was zu tun gehabt hatten. Aber während er den LKW fuhr, saß ich da und hatte das nagende Gefühl, etwas sagen zu müssen. Doch es fehlte mir an Worten und so begann ich nervös meine Hände zu kneten. Mein Blick floh zwischen dem Fenster und seiner Hand auf dem Schaltknüppel hin und her.

      „Du wirkst wie ein Vogel im Käfig.“

      Ich sah zu ihm und in seinen Augen spiegelte sich ein amüsiertes Lächeln. „Normalerweise beiße ich nicht.“

      Seine Worte entlockten mir einen gequälten Versuch gehobener Mundwinkel. „Tut mir leid. Ich bin im Augenblick ...“, unterbrach ich meinen angefangen Satz mit einem ehrlichen Seufzer. Was brachte das. Ich wollte nicht mit einem Fremden über meine Situation sprechen. Ich sah Danny sowieso nie wieder.

      „Warum bist du heute hier?“, lenkte ich also von mir ab und stellte eine Frage, die mir erst jetzt einfiel, die aber eigentlich ganz offensichtlich war. Sie hatte nichts mit einem erzwungen Versuch zu tun, ein Gespräch anzufangen.

      „Rina sagte, sie bräuchte Hilfe für den Umzug einer Freundin. Blair kann solche Sachen nicht ausschlagen. Wenn sie danach fragt, sowieso nicht.“ Dannys Worte wurden von einem zurückhaltenden Lächeln begleitet. Ich wusste nicht, wie er zu dem stand, was er mir erzählte.

      „Aber warum bist du hier?“, hakte ich nach.

      „Ich bin nicht allein hier. Blair hat mich und Rick gefragt. Er brauchte uns zum Anpacken und um die LKW's zu fahren.“

      „Das ist nur eine halbe Antwort.“

      Amüsiert grinste Danny mich an. „Aye, was möchtest du hören, Lass?“

      Ich zuckte mit den Achseln. „Ich wundere mich nur. Was ihr hier macht, macht man für besonders gute Freunde. Für Familie. Das ist kein freundschaftlicher Dienst, den man mal eben für Fremde zur Verfügung stellt.“

      „Stimmt. Weißt du, wie ich fahren muss?“

      Ich sah auf die Straße. „Da vorne links.“

      „Danke.“

      Wir verließen die Stadt und fuhren auf die Landstraße in Richtung des Chautauqua Parks.

      „Rina sagt, Grace ist eine Freundin.“ Er lächelte mich an, als ich überrascht Luft holte.

      „Sie hilft gerne, Blair hilft gerne. Und da wir sowieso hätten arbeiten müssen, ist es Rick und mir einerlei, ob wir hier beim Umzug helfen oder auf der Baustelle stehen.“

      „So einfach ist das also.“

      Er lachte. „Aye, so einfach ist das.“ Ich spürte, wie sein Blick einen Moment auf mir ruhte.

      „Was?“, fragte ich verunsichert.

      „Warum ist das so schwer vorstellbar?“

      „Ist es nicht. Es hat mich überrascht. Aber es ist nett.“ Ich wollte ihm nicht erklären, wieso es mir im Augenblick nicht leicht fiel, dem Leben zuzugestehen, dass es nett sein konnte.

      „Und wo wärst du jetzt, wenn du heute nicht deiner Freundin helfen würdest?“

      „Zuhause.“

      Als ich nicht weitersprach, warf ich Danny einen Blick zu. Er lächelte und wirkte entspannt, aber abwartend. Er gab sich nicht mit diesem einen Wort zufrieden, so viel erkannte ich in seinem Schweigen. Ich gab also nach.

      „Ich

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