Aus dem puren Leben gegriffen. Klaus Fleischer

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Aus dem puren Leben gegriffen - Klaus Fleischer

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ganz aus und legen Sie sich mit dem Bauch dort auf die Liege.“

      Die hübsche Doktorin strahlte eine seltsame Gelassenheit aus und irgendwie verloren sich meine anfänglichen Hemmungen wie von selbst. Ich präsentierte der weiß bekittelten Fachfrau mein bestes Hinterteil nun in voller Größe. Eine weiche Damenhand mit einem Gummihandschuh fingerte an mir und dem Übeltäter ein wenig herum und dann gab es einen Schrei, den man bestimmt drei Häuserblocks weiter hat hören können. Wahrscheinlich waren jetzt die beiden undefinierbaren Fälle unter irgend einen Vorwand nach Hause geeilt und schlagartig wieder total gesund geworden.

      „Ich muss da schneiden, Herr F.. Ich gebe Ihnen jetzt eine Spritze und dann bleiben Sie ganz ruhig liegen. Ich schaue dann wieder vorbei.“

      Spritze!!

      Das Wort allein müsste meinen Übeltäter schlagartig nach innen verschwinden lassen. Ich hasste, seit dem ich einigermaßen denken konnte, alles was dünner als einen Millimeter war und irgendwohin in meinen Körper gestochen wurde. Ich verlor vor Angst fast das totale Bewusstsein und somit hätte ich sowieso keinerlei Betäubung mehr gebraucht, aber ich verlor es leider nur fast.

      „So jetzt mal ganz locker. Es ist gleich vorbei.“

      Die Sekunden kamen mir plötzlich wie Stunden vor. Ich versuchte ganz locker zu sein und wartete voller Sehnsucht auf den großen Schmerz. Vielleicht war ich gerade im Moment des unvermeidbaren Einstiches doch noch total weggetreten, denn die Frau Doktor tätschelte meine Pobacken und verschwand für die angekündigte Zeit ins Nachbarzimmer.

      Ich blieb unten rum blank und freigelegt bäuchlings zurück und konnte mich beim besten Willen nicht an den Einstich der Spritze erinnern. Ich blieb also ganz ruhig liegen und mittlerweile war es mir auch irgendwie egal, wer alles meinen nackten Hintern betrachten und an ihm rumfummeln wollte. Ich war innerlich voll gestärkt und auf das Schlimmste gefasst.

      Eine Stunde später war ich von dem Übel befreit und lag schon wieder auf unserer weichen Couch im Wohnzimmer. Vier Tage Sitzbäder und Krankenschein und ich konnte wieder hinten alles schmerzfrei zusammenkneifen.

      Ich konnte nun wieder meinen wichtigen Job ausüben und stundenlang mein Sitzefleisch strapazieren.

      Kleine Ursache – große Wirkung

      Wir Menschenrasse sind ja nun leider oder Gott sei Dank, je nachdem von welchem Blickpunkt und Einstellung man das Ganze so sieht, nicht die einzigsten Geschöpfe des allen wohlbekannten Schöpfers, welcher in die Geschichte der Welt als Paul Gott eingegangen ist.

      Wieso ich hier von Paul Gott spreche?

      Warum sollte der liebe Herr Gott nicht auch einen ihm zugeordneten Vornamen wie alle hier auf Erden haben? Ich hasse es, wenn man doch recht herablassend von sich gibt: „Der Müller hat aber wieder Scheiße gebaut.“ Es klingt doch viel persönlicher und zivilisierter, wenn man sich folgendermaßen auszudrücken pflegt: „Der Paule Müller hat aber einen gewaltigen Mist verzapft.“ ,oder etwa nicht?

      So kreucht und fleucht, wie es immer so wunderschön „dichterisch“ heißt, so einiges angenehmes und unangenehmes über unsere gute alte Mutter Erde.

      Etwas sehr angenehmes ist da meine allerbeste Lebensgefährtin, denn diese Perle von einer Schöpfung kann super kochen usw.. Mit usw. möchte ich mich etwas ausschweigen, denn wenn ich noch detaillierter von ihr berichte, stehen morgen bestimmt einige einsame Männchen Schlange vor unserem kleinen Häuschen, in der Hoffnung, dass ich endlich das Zeitliche segnen tue.

      Aber Pustekuchen, ich bin noch recht frisch und munter, wenn auch meine Unterlippe schon stellenweise etwas schlaff nach unten zu hängen versucht.

      Nun aber schnell wieder zurück zur allerbesten Lebensgefährtin, denn sonst verfange ich mich noch in einer Offenbarung über meine total am Boden herumliegende Gesundheit und im Nebel befindlichen seelischen Verfassung.

      Was meine allerbeste Lebensgefährtin betrifft, ich nenne sie im weiteren ganz einfach „Hase“, denn erstens ist das 19 Buchstaben kürzer und zweitens pflege ich sie ausschließlich mit dieser netten Bezeichnung anzusprechen., außer ich bin mal ganz, ganz wütend. Dann nenne ich sie für ganz kurze Zeit mein „Hase!!!“, was aber wirklich nur drei- bis fünfmal im Laufe eines Jahres vorkommt. Es können auch acht oder neun Wutausbrüche sein.

      Na ja, ich habe dann noch nie exakt Buch darüber geführt.

      Wenn ich ganz am Anfang dieser Storie von verschiedenen Schöpfungen sprach, dann aus dem Grund, dass es natürlich auch verschiedene Situationen und Reaktionen gibt, wenn diese verschiedenen Gotteswerke irgendwo und irgendwie aufeinander treffen.

      So ist z.B. allgemein bekannt, dass ein Löwe auf Grund eines leeren Magens ab und zu eine kranke Antilope verspeist, manchmal auch ein gesundes Herumspringetier. So genau weiß man das in Fachkreisen aber auch schon wieder nicht.

      Nun ist das zwar ein blödes Beispiel, wenn ich davon berichten möchte, wie es ist, wenn mein „Hase“ auf eine winzig kleine Fliege trifft, aber mir fiel im Moment nichts besseres ein.

      Natürlich verspeist mein regelmäßig auch sehr hungriger „Hase“ diese unscheinbare Masse an Fleisch nun wirklich nicht, denn dann bräuchte man so um die 253 147 Fliegen, um ihr kleines Bäuchlein restlos zu füllen.

      Nun nimmt man so ein kleines Flugungeheuer draußen auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt oder in einem Weizenfeld kaum so richtig war, aber in einem geschlossenen Raum von ungefähr 20 Quadratmetern Bodenfläche ist das schon etwas ganz anderes.

      Ich muss an dieser Stelle aber noch unbedingt erwähnen, dass mein „Hase“ eigentlich gar keine richtige Angst vor den verschiedenen Tierchen dieser Erde hat. Ich kann fast sagen, sie ist schon ganz schön mutig für ihr Alter, denn wir besitzen immerhin selbst zwei ausgewachsene Hauskatzen und die sind ganz bestimmt etwas größer und gefährlicher, als so eine mickrige Fliege. Natürlich ist mein Hase mit einer gehörigen Portion Selbsterhaltungstrieb versehen und würde sich bestimmt nicht an eine noch lebende Krokoledertasche heranwagen,

      Wer würde das schon?

      Irgendwie hat ja jeder Mensch, wenn er mal ehrlich auf sich herabblickt, so seine kleinen Mucken und Schwächen. Meistens werden solche Maroden von der näheren Umwelt der Betroffenen leicht verziehen oder ganz diskret einfach übersehen. Aber es gibt bei den angeborenen Schwächlein der Mitmenschen schon mal welche, da kommt die eine oder andere Körperflüssigkeit zum kochen.

      Das muss aber im Endeffekt schon jeder selbst mit sich ausmachen.

      Mein „Hase“ hat da eine gewisse Phobie, wenn es um Tierchen geht, die kleiner sind, als unsere recht zahmen Hauskatzen. So z.B. Mäuse, Hamster, Spinnen und natürlich auch diese schon erwähnten Fliegen. Wenn man Bakterien und Viren dank Elektronenmikroskopaugen auch täglich zu Gesicht bekommen würde, dann wäre das bestimmt die Hölle auf Erden für meinen „Hasen“.

      Nun bin ich selbst vom lieben Paul Gott mit einigen vernünftigen Dingen bedacht worden. So besitze ich die göttliche Gabe, außer sinnloses Zeug auf mehreren DIN-A4 Seiten zu kritzeln, dass mir, im Gegensatz zu unzähligen anderen Mitmenschen, welche seltsamerweise zwei linke Hände an ihren Körper angebaut bekommen haben,

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