PISHTACO. Peter Splitt
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„Oh ja, natürlich. Herr Werner hatte viele Besprechungen. An jenem Abend hat er sich mit führenden Köpfen der peruanischen Wirtschaft getroffen. Dabei ging es um Einfuhrerleichterungen für peruanische Produkte in die EU Und wir hatten seine Handynummer. Somit konnten wir ihn stets erreichen, wenn etwas Wichtiges vorlag.“
Verdammt, das Handy! Claudio wusste nicht, ob man ein Mobiltelefon bei ihm gefunden hatte. Er nahm sich vor, so bald wie möglich mit Janeth darüber zu sprechen.
„Aber an jenem Abend hatte sich nichts Ungewöhnliches ereignet, nicht wahr? Ich meine, Sie haben nicht mit ihm telefoniert?“
„Nein! Außerdem hat es sich um eines jener wichtigen Meetings gehandelt, wo er nur ungern gestört werden wollte.“
„Ich verstehe Frau Neumann. Sagen Sie, Herr Werner unterhielt doch hier im Botschaftsgebäude ein eigenes Büro, nicht wahr?“ Fragen ins Blaue hinein, trafen manchmal ins Schwarze. Genau das war auch hier der Fall.
„Das ist richtig. Neben seinem Hauptbüro in der Stadt selbstverständlich.“
„Selbstverständlich“, wiederholte er ihre Worte. „Ob ich da wohl mal kurz einen Blick hinein werfen dürfte?“
Er bemerkte ihr zögern. „Ganz kurz nur!“fügte er schnell hinzu.
„Also gut, wenn es der Wahrheitsfindung dient. Kommen Sie bitte mit.“
Sie stand auf und er folgte ihr hinaus auf den Flur. Am Ende des Korridors befand sich eine Tür ohne Namensschild. Frau Neumann bewegte sich zielstrebig auf sie zu und öffnete. Der Raum sah so aus, als hätte Robert Werner ihn gerade verlassen. Überall lagen Papiere und Dokumente herum. Der Schreibtisch war antik und an der Wand hing ein Abbild des Bundespräsidenten. Ansonsten gab es hier nichts Besonderes zu sehen. Auf dem Schreibtisch lag ein Jahreskalender mit diversen Eintragungen. An seinem Todestag, dem 09. Oktober, hatte er das Meeting eingetragen und darunter mit dem Kugelschreiber ein kleines Herz gemalt. Claudio konnte sich gut vorstellen, was das Herz zu bedeuten hatte.
Er untersuchte die weiteren Eintragungen. Eine Woche vor dem Mord waren die Spalten ziemlich leer. Nur manchmal tauchte das Wörtchen Palta auf und dazu die Ortsnamen, Pucallpa, Tingo Maria und Huanuco. Dabei handelte es sich wohl um die Strecke, die er abgefahren war, aber Palta? Damit konnte Claudio überhaupt nichts anfangen. Er kopierte sich die Daten auf ein leeres Blatt Papier. Dann untersuchte er die Schubladen. Da war nichts, auch kein Mobiltelefon. Es war auch verdammt schwierig nach etwas zu suchen, von dem er nicht wusste, was es war.
„Warum ist Werner eigentlich mit einem eigenen Wagen unterwegs gewesen?“ fragte er- „Ich meine hatte er keinen Chauffeur?“
„Oh doch, den hatte er. Deshalb besaß er auch kein eigenes Fahrzeug sondern hat sich dann und wann einen Leihwagen gemietet.“
„Aber den Grund dafür kennen Sie nicht?“
Frau Neumann zuckte mit ihren schmalen Schultern.
„Nun, vielleicht hatte er eine Freundin und wollte nicht, dass jemand davon erfuhr. Manchmal musste er auch für ein paar Tage in die Provinz. Da war ein eigener Wagen natürlich viel bequemer.“
Dem konnte Claudio nur wortlos zustimmen.
„Aber Sie wissen nicht zufällig was er eine Woche vor seinem Tod noch in der Selva zu tun hatte?“
„Leider nichts Genaues. Manchmal war er in Sachen Agrarkultur unterwegs. Er hat sich die entsprechenden Betriebe und Anbaugebiete gerne selbst angesehen.“
„Ich verstehe. Dann bräuchte ich noch den Namen und die Anschrift des Chauffeurs“, sagte Claudio. Sie gab ihm beides. Als sie wieder hinaus auf den Flur traten, wollte sich Frau Neumann von ihm verabschieden. Doch Claudio machte keine Anstalten zu gehen.
„Aus welcher Gegend stammen Sie eigentlich?“, fragte er stattdessen. Sie zuckte zusammen. Aus Norddeutschland. Ein Dorf in der Nähe von Hamburg, warum fragen Sie?“
„Aus reiner Neugierde, aber das habe ich mir fast schon gedacht. Man hört noch den Akzent heraus. So das wär`s eigentlich, Frau Neumann. Im Moment habe ich keine weiteren Fragen mehr. Vielen Dank, dass Sie mir etwas von ihrer kostbaren Zeit geopfert haben.“
Jetzt war er wieder ganz Charmeur der alten Schule. Frau Neumann lächelte ihn an. Als er sich verabschieden wollte, schien ihr noch etwas einzufallen.
„Was glauben Sie, wann wir man seine Leiche freigeben? Ich meine, ich muss noch abklären, ob er nach Deutschland verfrachtet, -oder hier in Peru beerdigt werden soll. Außerdem planen wir so eine Art Trauerfeier, zu der Sie im Übrigen herzlich eingeladen sind, Herr Guerrero.“
„Vielen Dank“, sagte er mit gespielter Freude.
„Bezüglich seiner Freigabe kann ich noch keine Angaben machen, ich werde aber mit Janeth…äh Capitana Garcia darüber sprechen. Sie erhalten sofort Nachricht, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind.“
„Also gut, Herr Guerrero. In diesem Sinne. Ich warte dann auf ihren Anruf. Auf Wiedersehen.“
„Auf Wiedersehen Frau Neumann“, erwiderte Claudio. Eine Unannehmlichkeit folgte der anderen.“
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