Fotografieren auf Reisen. Holger Hühn

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Fotografieren auf Reisen - Holger Hühn

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      Fotografieren auf Reisen bedeutet heute in der Regel fotografieren mit einer Digitalkamera. In diesem Kapitel stellen wir die wichtigsten Kameratypen mit ihren Vorzügen ebenso vor wie die Möglichkeit, mit dem Smartphone die schönsten Momente auf einer Reise einzufangen. Was es sonst bei der Wahl der Ausrüstung – seien es Speicherkarten und Akkus, Wechselobjektive, Stative und Blitzgeräte – zu beachten gibt, ist hier ebenso unser Thema wie die Frage des Schutzes der Ausrüstung durch eine gute Kameratasche oder einen Kamerarucksack.

      Wahl der Digitalkamera

Kamera

      Welche Kamera man am besten auf eine Reise mitnimmt, hängt von vielen Faktoren ab. Am wichtigsten sind die eigenen Vorlieben, denn Vor- und Nachteile lassen sich für alle Arten von Kameras finden. Sicherheitshalber sollte man auf wichtigen Reisen immer zwei Kameras bzw. zwei Gehäuse dabei haben.

      Gute Reisefotos kann man grundsätzlich auch mit relativ einfachen Kameras schießen. Wenn man allerdings über größere fotografische Ambitionen verfügt, eignet sich eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine spiegellose Systemkamera sicherlich besser als eine Kompaktkamera.

      Kompaktkameras

      Kompaktkameras eignen sich besonders gut, wenn man beim Reisen größeren Gepäckeinschränkungen unterliegt, denn sie sind leicht und nehmen nur wenig Platz weg. Auch wenn man in Gebiete reist, in denen es viel Kriminalität gibt, ist eine Kompaktkamera zu bevorzugen, da sie wesentlich unauffälliger ist und der Schaden im Fall eines Diebstahls auch geringer ist. Aufgrund ihrer Unauffälligkeit eignen sich Kompaktkameras zudem gut für Schnappschüsse.

      Eine Alternative zur Kompaktkamera ist die eingebaute Kamera in einem Handy oder Smartphone, allerdings sind Kompaktkameras diesen integrierten Kameras normalerweise dadurch überlegen, dass sie zumindest einen geringen optischen Zoom und einen größeren Bildsensor bieten.

      Bridgekameras

      Bridgekameras – manchmal auch als Mittelklassekameras bezeichnet – stellen einen Übergang von den einfachen Kompaktkameras zu den hochwertigeren Spiegelreflexkameras dar. Von der Bauart her handelt es sich bei ihnen um Kompaktkameras, die aber meist über ein Objektiv mit stärkerem Zoom verfügen, mehr manuelle Einstellungen ermöglichen und damit etwas hochwertigere Fotos erlauben als einfache Kompaktkameras. Das Objektiv ist allerdings ebenfalls fest verbaut und lässt sich nicht wechseln.

      Da sie einfacher zu handhaben sind als Spiegelreflexkameras und meist auch weniger wiegen, eignen sich Bridgekameras sehr gut als Reiseausrüstung für Hobbyfotografen. An teure Spiegelreflex- oder andere Systemkameras reichen sie allerdings von der Qualität her nicht heran. Gegenüber kleineren Kompaktkameras haben sie den Nachteil, dass sie für unauffälliges Fotografieren weniger gut geeignet sind.

      Digitale Spiegelreflexkameras

      Die Königsklasse unter den Digitalkameras sind digitale Spiegelreflexkameras (DSLR). Sie liefern dank ihrer größeren Bildsensoren deutlich bessere Bilder als Kompaktkameras. Dies zeigt sich insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, bei denen Fotos von Kompaktkameras starkes Bildrauschen aufweisen. Außerdem lässt sich mit Spiegelreflexkameras wesentlich besser mit der Schärfentiefe arbeiten, denn der Schärfebereich kann hier deutlich stärker eingegrenzt werden, um damit das Hauptmotiv besonders zu betonen. Hierbei übertreffen sie auch die meisten Bridgekameras. Zudem sind sie durch die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln, sehr flexibel einsetzbar und können bei unterschiedlichsten Motiven ausgezeichnete Ergebnisse liefern.

      Spiegelreflexkameras sind aber keine idealen Einsteigermodelle für Fotografieanfänger. Sie erfordern ein gewisses fotografisches Grundwissen, wenn sie optimal ausgenutzt werden sollen. Ein Nachteil ist ihr Gewicht, das sich durch das Mitführen mehrere Objektive und anderen Zubehörs noch weiter erhöht. Auch sind sie meist recht kostspielig und sollten deshalb auf Reisen nicht übermäßig der Gefahr von Beschädigung oder Diebstahl ausgesetzt werden (es sei denn, man hat zuvor eine Versicherung für sie abgeschlossen).

      Spiegellose Systemkameras

      Eine relativ neue Entwicklung auf dem Markt der Digitalkameras sind spiegellose Systemkameras (manchmal auch als kompakte oder digitale Systemkameras bezeichnet). Sie verzichten auf bestimmte Bauelemente einer Spiegelreflexkamera wie einen Spiegel und einen optischen Sucher. Gleichzeitig verfügen sie aber über Wechselobjektive und bieten so eine ähnliche Flexibilität wie digitale Spiegelreflexkameras.

      Spiegellose Systemkameras haben gegenüber Spiegelreflexkameras den Vorteil, dass sie kleiner und leichter sind. Auch die Objektive sind handlicher. Von der Bildqualität übertreffen sie aufgrund ihres relativ großen Bildsensors Kompakt- und Bridgekameras und sind mit Einsteigermodellen von Spiegelreflexkameras vergleichbar. Auch der Preis ist meist ähnlich, bisweilen sind die Systemkameras aber etwas teurer. Aufgrund ihres geringen Gewichts können sie eine sehr gute Wahl für eine Reise sein.

      Kriterien beim Kauf

      Wenn man sich eine Digitalkamera neu zulegt, sollte man einige Punkte beachten: So ist die Zahl der Megapixel nicht allein entscheidend für die Qualität und Schärfe der entstandenen Bilder. Vielmehr ist auch die Sensorgröße enorm wichtig. Bei einigen Kompaktkameras geht dies soweit, dass Kameras mit 10 Megapixeln beispielsweise rauschärmere und damit bessere Bilder liefern als solche mit 14 oder mehr Megapixeln, die auf der typischen kleinen Sensorgröße von 9 x 7 mm untergebracht sind. Im Bereich der Spiegelreflexkameras gibt es inzwischen sogar einige Kameras, die über einen Vollformatsensor verfügen, d. h. der Sensor entspricht der Größe eines analogen Kleinbildfilms (36 x 24 mm). Diese Sensoren sind derzeit aber nur in teuren Profimodellen verbaut. Ebenfalls eine sehr gute Bildqualität liefern Sensoren der Größen APS-C (22 x 15 mm) und Micro-Four-Thirds (17 x 13 mm).

      Bei Kompakt- und Bridgekameras sind wichtige Kriterien beim Kauf außerdem ein gutes Display, eine niedrige Anfangsbrennweite für schöne Weitwinkelfotos und eine schnelle Einschalt- und Aufnahmegeschwindigkeit. Bei der Angabe des Zooms sollte man nur auf den Wert des optischen Zooms achten, da der digitale Zoom lediglich den Bildausschnitt verkleinert und damit auch die Auflösung herabsetzt. Zudem sollte die Kamera einen guten optischen Bildstabilisator haben, wenn man damit im hohen Zoombereich ohne Verwacklungsgefahr fotografieren will. Wenn man darüber hinaus nicht nur im Automatikmodus fotografieren will, sollte man darauf achten, welche Einstellungsmöglichkeiten die Kamera bietet.

      Bei Spiegelreflexkameras ist die Preisspanne insgesamt am größten, denn es gibt sowohl relativ einfache Einsteigermodelle wie auch umfangreich ausgestattete Profikameras. Beim Kauf sollte man auch darauf achten, mit was für einem Objektiv die Kamera angeboten wird, denn oftmals sind die Objektive, die im Anfangspaket mit dem Gehäuse mitgeliefert werden, von minderer Qualität, ohne Bildstabilisator oder mit sehr kleinem Zoombereich. Manchmal kann es dann sinnvoll sein, Gehäuse und Objektiv getrennt zu kaufen.

      Beim Kauf einer Spiegelreflexkamera oder spiegellosen Systemkamera legt man sich außerdem meist langfristig auf einen bestimmten Hersteller fest, da jeder Hersteller ein anderes System bei der Objektivbefestigung verwendet und diese untereinander nicht kompatibel sind. Wenn man die gekauften Objektive auch an der nächsten Kamera weiterverwenden will, wird man zwangsläufig wieder eine Kamera desselben Herstellers kaufen müssen. Deshalb sollte man vor dem Kauf auch recherchieren, welche Objektive zu der Kamera angeboten werden und wie teuer diese sind. Außerdem sollte man darauf achten, bei welchem Hersteller einem die Bedienung der Kamera besonders gut liegt und diese vor dem

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