Fotografieren auf Reisen. Holger Hühn
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Generell lassen sich bei Smartphones und Tablets die eingebauten Kameras erst durch zusätzliche Apps in vollem Umfang nutzen. So kann man weitere Einstellungen wählen, beim Fotografieren bestimmte Filter verwenden oder die Fotos künstlich auf alt trimmen. Auch professionelle Fotografen arbeiten teilweise auf diese Weise mit Smartphone-Kameras.
Foto-Apps für Android- und Apple-Geräte
Die eingebauten Kameras bei Smartphones und Tablet-Computern können durch die Nutzung von Apps deutlich aufgewertet werden. Während manche Apps vor allem auf den Spaß abzielen und skurrile Effekte erlauben, sind einige auch gezielt gemacht, um beim Fotografieren umfangreichere Einstellungen und damit bessere Bilder möglich zu machen.
Für alle Smartphones und Tablet-Computer gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Apps zum Thema Fotografieren. In der Tat können viele dieser Apps die integrierte Kamera deutlich aufwerten. Wenn man plant, bei einer Reise das Smartphone oder Tablet gezielt als zusätzliche (oder einzige) Kamera einzusetzen, sollte man sich deshalb vorher unbedingt mit dem Thema Apps auseinandersetzen.
Wie beim Herunterladen anderer Apps sollte man auch bei Kamera-Apps einige Grundsätze beachten: So sollte man sich Apps am besten nur aus den entsprechenden Stores (App Store bei Apple, Google Play bei Android) herunterladen, da hier die Gefahr von Schadsoftware deutlich geringer ist als bei Apps, die aus dem Internet geladen werden. Im Store sollte man die Kommentare zu den Apps durchlesen, insbesondere die negativen, und am besten nur Apps kaufen, die bereits eine hohe Zahl an Nutzern haben. Wenn man eine App installieren will, sollte man darauf achten, welche Berechtigungen die App verlangt. Insbesondere kostenlose Apps wollen oft auf sensible Daten wie Anruf- oder Kontaktdaten zugreifen, obwohl dies für die Funktionen der App eigentlich unnötig erscheint. Hier sollte man immer abwägen, ob diese teilweise Aufgabe der Privatsphäre den Nutzwert der App nicht übersteigt.
Erleichterung des Fotografierens
Eine sinnvolle Erweiterung der installierten Kamera sind Apps, die die Handhabung der Kamera vereinfachen und erweiterte Einstellungen ermöglichen. So bieten einige Apps beispielsweise die Möglichkeit, sich Hilfslinien für einen geraden Horizont oder für die Anwendung der Drittelregel einblenden zu lassen. Auch gibt es einige Apps, die wie ein Bildstabilisator funktionieren: Sie nehmen ein Foto zu dem Zeitpunkt auf, an dem die Hand am ruhigsten ist. Zudem können einige Apps die Einstellungsmöglichkeiten für Belichtungszeit, Weißabgleich und Ähnliches über die der normalen Kamera-App hinaus erweitern.
Ungewöhnliche Fotos
Einige Foto-Apps können beim Fotografieren bestimmte Stile simulieren. So gibt es beispielsweise Kamera-Apps, die den entstandenen Fotos den Analog-Look einer bestimmten alten Kamera geben. Auch Farbfilter und sogar Negativ- und Röntgenaufnahmen können so beim Fotografieren simuliert werden. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, die Wirkung bestimmter Objektive wie Fisheye- oder Tilt-und-Shift-Objektiv nachzuahmen.
Nachbearbeitung
Auch bei der Nachbearbeitung sind den Fotos auf Smartphones und Tablets kaum Grenzen gesetzt. Dabei ist es bei vielen Apps auch unerheblich, ob die Fotos mit der speziellen App, der normalen Kamera-App oder mit einer anderen Kamera aufgenommen wurden. So kann man auch „ganz normalen“ Fotos nachträglich einen Retro-Look verpassen, sie zur Zeichnung umgestalten, sie so aussehen lassen, als seien sie mit einem Tilt-und-Shift-Objektiv aufgenommen worden, als habe es bei der Aufnahme geregnet und vieles vieles mehr. Wer es weniger künstlich haben will, kann die Apps auch nur benutzen, um die Fotos etwas aufzuhellen oder den Kontrast zu intensivieren.
Empfehlenswerte Apps für Android-Geräte
Aviary – kostenlose Bildbearbeitungs-App ohne Aufnahmefunktion, aber mit umfangreichen Möglichkeiten der Bearbeitung, insbesondere schönen Effekt-Filtern, mit Bezahl-Apps erweiterbar (auch für iPhone)
Camera Zoom FX – preiswerte Foto-App, die viele Hilfsmittel wie Stabilisierung oder geraden Horizont bietet und darüber hinaus eine umfangreiche Möglichkeit der Nachbearbeitung bietet, durch kostenlose Apps erweiterbar
Cymera – kostenlose Foto-App, die das stabilisierte Fotografieren erlaubt und zudem viele Spaßaufnahmen ermöglicht, unter anderem durch das Nachahmen von LOMO-Kameras mit Mehrfachobjektiven, zudem ist eine umfangreiche Nachbearbeitung möglich
Empfehlenswerte Apps für Apple-Geräte
Aviary – kostenloser Photo-Editor mit umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten (auch für Android, siehe oben)
Hipstamatic – kostengünstige Foto-App, die nicht nur die Effekte, sondern auch die Bedienung einer analogen Kleinbildkamera nachahmt und auch von professionellen Fotografen eingesetzt wird
Vintage Camera – kostenlose Foto-App, die das Aufnehmen und Nachbearbeiten von Bildern erlaubt und diesen durch verschiedene Filter unterschiedliche Retro-Looks verleiht
Speicherkarten und andere Speichermedien
Hatte man zu analogen Zeiten das Problem, dass man möglicherweise nicht genug Filme auf einer Reise dabei hatte, so muss man sich heute Gedanken über ausreichenden Speicherplatz machen.
Die gängigsten Speicherkarten sind heutzutage SD-Karten (Secure Digital Memory Card). Sie gibt es in drei verschiedenen Generationen: SD, SDHC und SDXC. Letztere Variante kann bis zu 2 Terrabyte Speicherkapazität bieten, funktioniert aber nur in sehr neuen Kameras. Die gängigste Variante sind heute SDHC-Karten, die es in verschiedenen Varianten mit bis zu 32 GB Speicherplatz gibt. SD-Karten bieten bis zu 2 GB Kapazität und sind vor Beginn der Urlaubszeit öfter schnell vergriffen, da sie allein in etwas älteren Kameras verwendet werden können. In allen Speichergrößen gibt es die SD-Karten in verschiedenen Geschwindigkeiten. Die Geschwindigkeit wird jeweils von einer Zahl in einem Kreis angezeigt. Je höher die Zahl, desto schneller können Fotos auf der Karte abgespeichert und auf den Computer übertragen werden. Schnellere Karten sind in der Regel aber auch deutlich teurer als langsame.
Einige Hersteller wie Sony und Olympus verwenden in ihren Kameras teilweise eigene Kartensysteme wie Memory Stick und xD-Picture Card. Hochwertige Spiegelreflexkameras arbeiten teilweise noch mit CompactFlash-Karten. Wenn man für seine Kamera ein solch spezielles Speichermedium benötigt, sollte man sich auf eine Reise besonders gut vorbereiten, da man diese Karten viel seltener unterwegs kaufen kann als die gängigeren SD-Karten.
Datensicherung unterwegs
Welche Speicherkapazität bei einer Karte die geeignete ist, hängt unter anderem davon ab, welche Bildgröße eine Kamera liefert und ob man im datenaufwendigen RAW-Format fotografiert. Auch muss man überlegen, ob man seine Reisebilder lieber möglichst auf nur einer einzigen Karte abspeichert oder ob man diese lieber auf viele kleinere Karten verteilt. Beides kann Vor- und Nachteile haben. Grundsätzlich besteht bei jedem Wechseln der Speicherkarten eine Gefahr von Beschädigungen, andererseits