Drei Wichtel im Baum. Helmut Höfling

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Drei Wichtel im Baum - Helmut Höfling

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das heute wieder ein herrlicher Tag!“

      „Ja“, bestätigte Stips und räkelte sich, „die Sonne scheint so schön warm, dass man sich am liebsten ins Gras legen und dösen möchte.“

      „Um einmal richtig auszuschlafen“, sagte Stöps und gähnte, als wollte er sich selbst verschlingen.

      „Jetzt wird nicht mehr geschlafen, ihr Wichtel“, tadelte sie das Maiglöckchen. „Dazu habt ihr heute Nacht noch Zeit genug. Nehmt euch mal ein Beispiel an Hurzelpurzel, den ganzen Morgen schon klettert er fleißig von Baum zu Baum und sucht sein Futter zusammen.“

      „Hm“, meinte Stups, „wie ich gehört habe, bekommen Hurzelpurzel und seine Frau Purzelhurzel bald kleine Kinderchen.“

      „Wie schön! Wenn man nur schon wüsste, wann“, sagte das Maiglöckchen ungeduldig.

      „Wir sind gut befreundet mit ihnen“, erklärte Stups, „wir wohnen ja auch zusammen mit den beiden in der alten Buche.“

      „Ja, wir unten im Stamm“, erläuterte Stöps, „und die Eichhörnchen hoch oben zwischen den Ästen in ihrem Nest.“

      „Wenn man nur schon wüsste, wann die Kinderchen kommen“, wiederholte das Maiglöckchen, das seine Ungeduld kaum noch bezähmen konnte.

      „Warte, wir können ja mal fragen“, meinte Stips, der das Eichhörnchen gerade erspäht hatte. „Guten Morgen, Hurzelpurzel!“

      „Guten Morgen, Stips!“, rief es und sprang auf die Erde, gerade vor die Füße der Wichtelmännchen. „Guten Morgen, alle zusammen!“

      „Wie geht es dir und deiner Frau?“

      „Danke, bestens!“

      Stöps strahlte das Eichhörnchen an. „Ja, im Frühling möchte man nur tanzen vor Freude.“

      „Dazu habe ich allerdings keine Zeit. Ich muss den ganzen Tag Futter suchen. Wenn man erst mal Familienvater ist, hat man so seine Sorgen. Aber schön ist es trotzdem!“

      Stups blinzelte dem Eichhörnchen zu. „Familienvater… soso…!“

      „Kannst du uns denn verraten, wann es so weit ist, ich meine, wann die Kinderchen kommen?“, fragte das Maiglöckchen neugierig.

      „Ich denke, morgen. Wir haben sie jedenfalls für morgen bestellt.“

      „Na“, sagte Stöps, „dann drücken wir dir beide Daumen, Hurzelpurzel.“

      „Ja, dir und deiner Frau“, fügte Stips hinzu.

      „Danke, danke! Aber nun entschuldigt mich bitte. Ich habe noch eine Menge Futter zu suchen für mich und meine Frau. Sie muss nämlich den ganzen Tag zu Hause bleiben.“

      „Versteht sich“, sagte das Maiglöckchen und nickte dabei mit dem Köpfchen, dass die Glöckchen läuteten, „versteht sich. Viele Grüße auch an Purzelhurzel – und alles Gute!“

      Die größten Dichter der Welt

      Die Wichtelmännchen und das Maiglöckchen schauten dem Eichhörnchen nach, wie es am Stamm einer Tanne hinaufkletterte und ihren Blicken entschwand.

      „Eigentlich sollten wir Hurzelpurzel und Purzelhurzel morgen eine besondere Freude bereiten“, schlug das Maiglöckchen vor.

      „Wie wär’s“, meinte Stöps, „wenn wir ihnen ein Ständchen brächten“

      „Nicht schlecht, ich habe allerdings noch nicht genügend Glöckchen an mir hängen. Die an der Spitze sind noch nicht weit genug offen.“

      „Wenn die Sonne richtig draufscheint, schaffst du es noch bis morgen“, sagte Stips.

      „Leider stehe ich hier zu sehr im Schatten.“

      „Wir können dich ja ein bisschen weiter nach links biegen“, schlug Stöps vor.

      „Ja, macht das mal, ihr Wichtel, und mit einem Stöckchen könnt ihr mich dann stützen.“

      „Aber wenn die Sonne sich im Laufe des Tages dreht…?“, wandte Stups ein.

      „Dann dreht ihr mich eben auch, immer der Sonne nach.“

      „Also gut, an die Arbeit, Brüder!“

      „Halt, Stups!“, rief Stips. „Erst müssen wir noch überlegen, was wir morgen zusammen singen wollen.“

      „Ich habe schon eine Melodie“, verkündete Stups, „nämlich die Melodie von unserem bekannten Lied `Hips, höps, hups, wir heißen Stips, Stöps, Stups…´“

      Stöps rümpfte die Nase. „Wenn wir zum Festtag schon ein besonderes Ständchen bringen, müssen wir wenigstens ein paar passende Zeilen neu dichten.“

      „Da ist mir auch schon was eingefallen“, sprudelte Stups hervor und begann gleich zu singen:

      A – b – c –

      verschwunden ist der Schnee…

      „Das hättet ihr singen können, als die Schneeglöckchen noch blühten“, meinte das Maiglöckchen, „nämlich vor drei Monaten.“

      „Dann singen wir eben:

      C – b – a -

      der Frühling ist jetzt da…

      „Wenn dir nichts Besseres einfällt, Stups, dann lassen wir lieber den Mund beim Singen zu“, erklärte Stöps.

      „Ihr könnt ja auch mal mit überlegen, statt nur immer herumzumeckern.“

      „Gut, wir denken alle mal darüber nach, was wir eigentlich singen wollen“, schlug Stips vor. „Sobald jemand glaubt, einen besonders guten Text gedichtet zu haben, singt er ihn vor.“

      „Und wenn er uns gefällt, dann üben wir ihn ein“, sagte Stups.

      „Und ich“, fiel das Maiglöckchen ein, „ich läute dazu, bis mir die Puste ausgeht.“

      „Gut, Maiglöckchen“, stimmte Stips zu, „wir legen uns jetzt dort hinten ins Moos und dichten.“

      „Ja, wir dichten! Wir sind die größten Dichter der Welt“, riefen Stöps und Stups, froh, sich wieder langlegen und vielleicht beim Dichten ein wenig dösen zu können.

      Hurzelpurzelrich und Purzelhurzelinchen

      Die Wichtelmännchen streckten sich also auf dem weichen Moospolster aus und dichteten um die Wette. Wenn einem beim Dichten tatsächlich der Schädel rauchen würde, dann hätte es damals einen richtigen Waldbrand geben müssen: So legten Stips, Stöps und Stups los!

      Es dauerte lange, bis sie schließlich eine Strophe zusammengereimt hatten, die allen gefiel. Aber vor Sonnenuntergang hatten sie mit dem Maiglöckchen

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