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      „Willkommen auf der Erde, Happy. Ich hoffe, du hast einen guten Aufenthalt“, sagte Josh.

      „Danke, das hoffe ich auch“, erwiderte ich und schüttelte dem Piloten die Hand.

      Josh gab mir meine Reisetasche aus dem Gepäckfach, dann öffnete er die Luke. Ich stieg die Rampe hinab und atmete tief durch. Die Luft war kühl und weniger sauber als auf Eden, doch für mich roch sie wunderbar nach Abenteuer. Ich sah mich um und entdeckte die beiden Männer in Task Force Uniform am Ende der Plattform. Sie winkten mir zu, und ich winkte zurück, dann machte ich mich auf den Weg zu ihnen.

       Milla

      Ich hatte sofort ein ungutes Gefühl, als ich aus dem Fahrstuhl stieg. Normalerweise konnte ich mich sehr gut auf meine Instinkte verlassen. Mein Bauchgefühl hatte mich schon einige Male gerettet. Auch diesmal war es nur meinem Bauchgefühl zu verdanken, dass ich auf den plötzlichen Angriff vorbereitet war. Zwei maskierte Männer sprangen hinter parkenden Autos hervor und stürzten sich auf mich. Der Fahrstuhl hatte sich gerade hinter mir wieder geschlossen und würde mir keine Fluchtmöglichkeit bieten. Meine beste Chance war, es irgendwie zu meinem Auto zu schaffen. Ich duckte mich unter dem Arm eines Angreifers hinweg und trat dem anderen in die Weichteile. Mit einem Schrei krümmte sich der Getroffene zusammen, doch sein Kollege ergriff mich hart am Arm und riss mich an sich. Die scharfe Klinge eines Messers drückte sich gegen meinen Hals.

      „Keine falsche Bewegung, Herzchen, oder ich stech dich ab“, raunte der Mann mit stark russischem Akzent.

      „Dann bekommst du aber nicht, wonach dein Boss dich geschickt hat“, erwiderte ich grimmig.

      Ich wusste sehr wohl, zu wem diese beiden Schurken gehörten und auch was ihr Boss von mir wollte. Er wollte die Aufzeichnungen meines Großvaters über die Alien Breeds.

      „Ohne mich erfährst du niemals, wo die Unterlagen versteckt sind.“

      „Es wird mir ein Vergnügen sein, die Informationen aus dir heraus zu foltern, du kleine Schlampe“, knurrte der Mann.

      Ich zwang mich zur Ruhe. Es würde nicht so weit kommen. Ich würde diesen Hurensöhnen entkommen. Ich musste nur Ruhe bewahren. Alles war eine Frage der Taktik, des Timings und der Fähigkeiten. Ich besaß die Fähigkeiten, somit kam es auf Taktik und Timing an. Mit einem schnellen Gebet sammelte ich die nötige Ruhe und Kraft. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie der zweite Angreifer sich langsam wieder aufrappelte. Offenbar hatte er sich von dem Tritt in die Weichteile erholt. Es war jetzt oder nie, denn wenn ich es mit zwei Gegnern zu tun hatte, verringerten sich meine Chancen. Ich wurde schlaff in den Armen des Mannes, der mich hielt und trat ihm mit aller Kraft auf den Fuß, während ich zeitgleich den Ellenbogen in seinen Magen rammte. Die Klinge schnitt in meinen Hals, als er sich zusammenkrümmte, doch ich kümmerte mich nicht um das Blut. Ich drehte mich in dem jetzt lockeren Griff und schaffte es, meine Hand um den Griff der Klinge zu bekommen. Mit einer scharfen Bewegung hatte ich die Klinge umgelenkte und dem Mann in die Brust gerammt. Es war keine tödliche Verletzung, würde den Mann aber für eine Weile beschäftigen. Sein Kumpel stürzte sich auf mich, doch ich wich ihm aus und er kollidierte stattdessen mit seinem Partner. Beide gingen fluchend zu Boden. Ich nutzte die Chance zur Flucht und rannte durch das Parkhaus zum gelben Sektor, wo ich meinen Wagen geparkt hatte. Ich hörte, wie meine Angreifer sich anscheinend aufrappelten und hinter mir her kamen. Ein Schuss fiel. Ich konnte meinen roten Volvo zwischen zwei Jeeps stehen sehen. Nicht mehr weit. Im Laufen fummelte ich den Schlüssel aus meiner Tasche und drückte den Knopf. Ich erreichte das Auto, riss die Tür auf und warf mich auf den Sitz. Ich steckte den Schlüssel in die Zündung und startete den Motor. Meine beiden Verfolger waren nah. Ich riss die Fahrertür zu und gab Gas. Ich hielt mich nicht damit auf, mich anzuschnallen. Keine Zeit. Mit quietschenden Reifen fuhr ich direkt auf die beiden Männer zu. Einer der Beiden sprang aus dem Weg, der andere, der mit dem Messer, sprang auf die Motorhaube. Ein erschrockener Schrei kam über meine Lippen, als ich mich Augen in Auge mit dem Mann befand. Nur die Windschutzscheibe trennte uns. Ich musste den Kerl loswerden, ehe er die Scheibe einschlug. Ohne mich um Schrammen und Dellen zu kümmern, ließ ich den Wagen absichtlich rechts und links mit anderen Autos kollidieren, riss immer wieder ruckartig das Lenkrad herum, um dem Kerl auf meiner Motorhaube keine Möglichkeit zu lassen, die Oberhand zu gewinnen. Er wurde hin und her geschleudert und ich hoffte, dass ihn bald die Kräfte verlassen würden, und er den Halt verlieren würde. Ich konnte keine Vollbremsung machen ohne zu riskieren, dass ich selbst durch die Scheibe katapultiert wurde, da ich nicht angeschnallt war. Scharf die Kurve nehmend und mit quietschenden Reifen erreichte ich das obere Level der Parkgarage. Ich konnte die Schlagbäume sehen, welche die Ausgänge blockierten. Ich konnte nicht anhalten, um mein Ticket in einen der Schlitze zu stecken, damit die Schranken sich öffneten. Der Aufprall ohne Gurt würde mich aber wahrscheinlich in Schwierigkeiten bringen. Ich musste meinen ungebetenen Fahrgast loswerden, dann konnte ich mich darauf konzentrieren, mich anzuschnallen. Ich drehte eine weitere Runde und rammte dabei rechts und links alles was ich finden konnte. Endlich verlor mein blinder Passagier den Halt und er wurde zur Seite geschleudert. Ich sah im Rückspiegel, wie er hart mit einem parkenden Fahrzeug kollidierte und hoffte, dass ihn das lange genug ausschalten würde. Ich verlangsamte das Tempo und hangelte nach dem Gurt. Als ich ihn sicher eingerastet hatte, nahm ich wieder an Geschwindigkeit auf und raste auf die Schranke zu. Ich betete inbrünstig, dass es nicht zu sehr wehtun würde, wenn ich das Hindernis durchbrach. Der Schlagbaum kam näher. Mein Herz ging hundert Meilen die Stunde und ich kämpfte mit dem Impuls die Augen zu schließen oder auf die Bremse zu steigen. Ich hatte keine Ahnung, ob sich meine Möchtegern-Entführer wieder erholt hatten und hinter mir her kamen. Ich durfte keine Sekunde vergeuden. Also ließ ich den Fuß auf dem Gaspedal, umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen und betete was das Zeug hielt.

      Ich schrie, als der Volvo durch die Schranke brach. Was für ein Glück, dass ich so ein robustes Auto fuhr. Der Volvo schlingerte etwas, ließ sich aber dennoch gut unter Kontrolle halten. Der Aufprall hatte den Gurt aktiviert und ich war sicher, dass ich eine hübsche Prellung haben würde, wo der Gurt scharf in meinen Oberkörper geschnitten hatte. Doch ich war durch und vorerst in Sicherheit. Doch die Schurken würden nicht locker lassen. Oder ihr Boss würde weitere Männer nach mir ausschicken. Ich konnte nicht nach Hause. Meine beste Chance lag beim Alien Breed Task Force in New York. Es waren gut vier oder fünf Stunden bis dahin. Ich wusste nicht genau, wo sich das Head-Office befand, doch ich würde das in Erfahrung bringen, wenn ich erst mal in New York angelangt war. Erst einmal hieß es fahren. Nicht anhalten. Und beten, dass man mir so schnell nicht folgen würde.

       Happy

      Das Zimmer, welches man mir zugewiesen hatte, war nicht groß und ich musste es mit einem anderen Soldaten teilen, doch das störte mich nicht.

      „Im Moment ist der Job hier ziemlich mau“, erzählte Sean, mein Zimmernachbar. „Wir sind größtenteils mit Aktenauswertung beschäftigt. Du hättest besser auf Eden bleiben sollen. Ich war zwar selbst noch nicht dort, doch ich hab mir sagen lassen, dass es schön dort ist. Wieso willst du unbedingt hier beim Task Force arbeiten?“

      „Ich hatte einfach Lust auf Veränderung. Und ich scheu mich nicht vor ein wenig Papierkram.“

      „Der ‚ein wenig Papierkram’ wird dir schon bald zum Hals raushängen, das kann ich dir versprechen. Aber vielleicht hast du auch Glück und darfst Telefondienst schieben. Da kannst du wenigstens Videos schauen, solange keiner anruft. Und glaub mir, es gibt nicht viele Anrufe.“

      „Ich nehm jeden Job, den man mir zuteilt“, erwiderte ich gut gelaunt. „Mir ist es ....“

      Es klopfte an der Tür.

      „Komm rein!“ rief Sean.

      Die

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