Fire&Ice 12 - Fabio Bellini. Allie Kinsley

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Fire&Ice 12 - Fabio Bellini - Allie Kinsley Fire&Ice

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style="font-size:15px;">      Er brütete über den Berichten für die Organisation in Deutschland, für die er arbeitete. Oder zumindest sollte er das tun. Denn immer wenn er diese dämlichen Formulare ausfüllte, anstatt einen Patienten zu behandeln, nervte ihn seine Arbeit sehr.

      Genau dann fiel ihm grundsätzlich wieder ein, warum er überhaupt hier hingekommen war.

      Sky.

      Seine beste Freundin und seine große Liebe. Leider war diese Liebe einseitig. Sky hatte in ihm nie mehr als einen großen Bruder gesehen. Fabio hatte gehofft, dass sie, als sie Robert endlich verlassen hatte, erkennen würde, wie viel sie ihm bedeutete. Bis zuletzt hatte er dafür gebetet, dass sie seine Liebe erwidern könnte.

      Vergebens.

      Statt zu ihm zu finden, hatte sie sich in Ryan Black verliebt.

      Auf dem jährlichen Mittelalterfestival in Talin vor drei Jahren hatten die beiden sich kennengelernt.

      Fabio hatte bis zuletzt gehofft, dass es sich nur um einen Urlaubsflirt handeln würde. Leider hatte sich herausgestellt, dass Ryan der Eigentümer von JB-Industrials war, genau von der Firma, bei der Sky zu arbeiten begonnen hatte.

      Mehr und mehr war ihm klar geworden, dass es absolut keine Chance mehr für ihn gab. Er hatte die Liebe seines Lebens verloren.

      Jedes Mal, wenn Sky ihm eine E-Mail gesendet hatte, war sein Herz in eintausend Teile zersprungen.

      Eines Tages hatte seine Mutter, die ziemlich viel italienisches Temperament besaß, ihm die Leviten gelesen. Da war er endgültig aufgewacht.

      Er würde Sky nicht für sich gewinnen können. Nicht einmal, wenn es mit Ryan schief gehen sollte. Sky würde niemals das gleiche für ihn empfinden wie er für sie. Damit wäre eine Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt.

      Als ihm sein Kollege von dieser Organisation erzählt hatte, hatte er sich sofort angemeldet. Vier Monate, um rauszukommen und Abstand zu allem zu gewinnen, hätten genügen sollen.

      Von wegen. Mittlerweile hatte er seinen Vertrag so oft verlängert, dass er seit beinahe zweieinhalb Jahren in Afrika war.

      Er war ausgebrannt. Körperlich und vor allem emotional total erschöpft.

      Das Leid und das Elend, das hier herrschte, war für ihn nicht vorstellbar gewesen, bis er es mit eigenen Augen gesehen hatte.

      Er hatte noch zwei Monate vor sich, aber danach würde er sich eine Pause gönnen müssen, um seine Kraftreserven wieder aufzutanken.

      Sie waren zwar nicht mitten in den Kriegsgebieten stationiert, aber immer dort, wo der Krieg schon gewütet hatte. Was er dort zu sehen bekam, hätte er niemals für möglich gehalten. Halb verhungerte, verstümmelte Menschen. Kinder, deren Augen so alt waren, wie er sich an manchen Abenden nach getaner Arbeit fühlte, und deren Gesichter vom Kummer gezeichnet waren.

      Während er gedankenverloren am Schreibtisch saß, hörte er plötzlich einen lauten Knall und kurz darauf die Sirene. Er schnappte sich seinen Rucksack, rannte aus dem Gebäude und sah sich hektisch um. Dann konnte er in dem wilden Durcheinander endlich die Laufrichtung der Rettungskräfte erkennen.

      Schnell folgte er ihnen. Etwas weiter rechts der Laufroute, sah er Aaida, ein kleines Waisenmädchen, das über ein angrenzendes Feld auf ihn zugelaufen kam. Sie kreischte und rannte immer schneller in seine Richtung, aber Fabio verstand ihre Worte nicht.

      Er rannte ihr entgegen, wollte sie zurück zu den Betreuern bringen. Sie war nur noch ungefähr einhundert Meter von ihm entfernt, da explodierte der Boden unter ihr und alles wurde schwarz vor Fabios Augen.

      Wochen später, als sein Zustand nach einigen schweren Operationen wieder stabil war, hatte Bron, einer seiner afrikanischen Kollegen, ihn über die Vorkommnisse ins Bild gesetzt.

      Aaida war auf eine Springsplittermine getreten. Der Sprengsatz war in die Luft gegangen und hatte Aaida sofort getötet.

      Fabio selbst hatte vierundzwanzig Splitter abbekommen. Obwohl er noch einhundertdreißig Meter vom Sprengsatz entfernt gewesen war.

      Es war ein schwerer Schlag, nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Organisation. Der Verlust dieses kleinen, gerade einmal neun Jahre alten Mädchens hatte sie alle tief erschüttert.

      An diesem Tag waren neben Aaida noch zwei weitere Kinder gestorben. Als die Beisetzung stattfand, war Fabio noch im Krankenhaus gewesen und hatte, da man ihn aufgrund der Schwere seiner Verletzungen in ein künstliches Koma versetzt hatte, noch nichts von den furchtbaren Vorkommnissen gewusst.

      Mittlerweile befand er sich auf dem Weg der Besserung, aber er würde noch zwei weitere Wochen warten müssen, bis das nächste Flugzeug nach Deutschland ihn mitnehmen konnte.

      Vorher würde er niemanden informieren. Seine Eltern und Freunde würden sich nur unnötig Sorgen um ihn machen.

      Kurz vor dem Abflug würde er bei seinen Eltern anrufen, damit sie wussten, dass er zurückkam.

      Sein Magen krampfte sich zusammen bei dem Gedanken, das Ärzteteam ohne seine Hilfe zurückzulassen. Aber in seinem momentanen Zustand war er sowieso mehr zusätzliche Last als wirkliche Hilfe.

      Zuhause angekommen würde er sich überlegen müssen, wie sein Leben weitergehen sollte. Was er von da an tun wollte.

      Weitere zwei Wochen später war es endlich soweit. Er konnte zurück nach Hause fliegen. Seine Eltern waren außer sich, als sie von dem schrecklichen Unfall erfuhren. Fabio hatte es nicht anders erwartet.

      Er wurde direkt in das Universitätsklinikum in Düsseldorf eingeliefert. Dort wurden die Nachuntersuchungen eingeleitet.

      Beim Routineröntgen seines Thorax fanden die Ärzte einen weiteren Splitter, den die Mediziner im Camp mit ihren begrenzten Mitteln nicht entdeckt hatten.

      Der Splitter hatte sich im Herzbeutel abgekapselt, den Herzmuskel selbst aber nicht verletzt. Wenn Fabio sich von seinen Operationen und den Reisestrapazen erholt hätte, würden die Ärzte untersuchen, ob es sicherer war, den Splitter zu entfernen oder ihn einfach an Ort und Stelle zu lassen.

      Der Gedanke an eine Operation am Herzen schnürte Fabio die Kehle zu. Als Arzt kannte er alle Risiken, wusste, dass man bei einem gesunden Menschen immer zur Entfernung raten würde, aber das war nicht genug. Bilder von fremden Händen, die in seinem Herzen nach einem Bombensplitter suchten, verfolgten ihn wochenlang.

      Er kannte alle gängigen Methoden, alle Spezialisten, aber es reichte ihm nicht. Keiner von ihnen konnte ihm eine Garantie geben, dass er wieder aufwachen würde.

      Und die Alternative? Ein Leben lang vorsichtig zu sein und sein Herz nur nicht zu sehr zu strapazieren.

      Vom Regen in die Traufe.

      Tagelang war er zuhause gesessen und hatte über seine Möglichkeiten nachgedacht. Aber seine Gedanken drehten sich nur im Kreis, fanden keine Lösung, spielten ihm nur immer wieder Szenen von einer auf ihn zu rennenden Aaida, dem Camp Lazarett und den Ärzten in der Uniklinik vor.

      Skys Anruf und ihre Bitte, dass er nach Amerika kommen sollte, um sich dort mit einigen Spezialisten zu unterhalten, hatten ihn aus diesem furchtbaren Teufelskreis gerissen.

      Er

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