Gruppensex, Lust und Hingabe. Regina Stanz

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Gruppensex, Lust und Hingabe - Regina Stanz

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vergleichbar mit einem zerknitterten Umhang. Sein Haar hatte sich mit zunehmendem Alter gebleicht. Er wandte sein grinsendes Gesicht mir zu, seine Zähne leuchteten wie Phosphor in dem Licht der Bar, und er schlug mir freundschaftlich auf die Schulter.

      „Damals hatte das Geld nie gestimmt wir verdienten viel weniger als die jungen Burschen heute. Ich spielte in einer Band, in der viele nur eine Nacht oder so auftraten, sie kamen und gingen. Wir wollten damals unbedingt nach London, Hamburg oder Paris.“

      Ich sah im Spiegel hinter der Bar, wie Nestor bedächtig seinen Kopf wiegte. Daneben mein Gesicht, fratzenhaft verzerrt durch das reflektierende Licht der verschiedenfarbigen Flaschen über der Theke. Der Spiegel musste etwas verbogen sein, denn mein Gesicht zog sich gewaltig in die Länge. Mein Spiegelbild trug einen Farmerhut aus Stroh, aber ich konnte ihn auf meinem wirklichen Kopf nicht spüren, und ich fürchtete mich mit meiner Hand nach oben zu greifen, um es zu überprüfen, denn was würde ich tun, wenn der Hut am Ende gar nicht existierte? Ich bemerkte, dass ich wohl betrunkener war als ich ursprünglich angenommen hatte.

      Nestor nickte voller Erinnerung. „He, He“, lachte er in sich hinein und schlug mit seiner schweren Hand vertraulich auf meinen Arm.

      In der folgenden Woche war ich bei Nestor. Er bewohnte eine Altbauwohnung im 5ten Bezirk. Ich rauchte etwas Hasch oder Gras und lümmelte mich auf dem Boden, während er mir von seinen Bekanntschaften erzählte und von Leuten, die er lieber nicht kennenlernen wollte.

      Dann und wann kamen einige Mitglieder seiner Band vorbei. Einer von ihnen, Carson Fielding, ein Pianist, erzählte mir, dass zwischen Nina Pless und Lukas Oppenhaim irgendetwas stattfand. Carson sagte, dass sie die verrücktesten Dinge machen würden; Nina sei jede Nacht in Lukas Haus.

      „Da laufen auch noch andere Dinge“, lachte er und schlug sich dabei mit der flachen Hand auf die Knie. Armer Pless, dachte ich mir.

      Carson war ein ziemlich verrückter Typ, groß und stark wie ein Schwergewichtsboxer, mit einer ebenholzschwarzen Haut.

      In der Nacht, als er mich einlud, mit zu Oppenhaim zu gehen und gemeinsam anzusehen, was sich dort ereignete, trug er einen grauen Tweedmantel und elegante Hosen. Auf seinem Kopf saß ein dunkelgrauer Bowler mit einer kleinen weißen Feder am Hutband. Seine Hand umfasste einen lustigen Gehstock aus Olivenholz mit einem Elfenbeingriff. - Ich kam mir gegenüber Carson wie ein dreckiges Handtuch vor.

      Während der Taxifahrt zu Lukas erklärte mir Carson, was uns dort erwarten würde:

      Tobias Oppenhaim veranstaltete zur Zeit eine Reihe von »Happenings«. Er behauptete, dass er eine neue Art Spiel improvisieren würde, aber in Wirklichkeit waren es ganz simple Orgien. Carson war bei einem dieser Spiele einmal dabei gewesen. Viel Sadismus, viel Masochismus, beinahe langweilig.

      Als wir bei Lukas ankamen, stand Tobias auf einer Couch, in seiner linken Hand hielt er einen Stock - ein bacchantischer Maestro - und dirigierte damit verschiedene Gruppen unbekleideter Männer und Frauen an bestimmte Plätze. In der Mitte des Raumes lag Nina ausgebreitet auf einem Tisch. Ihre aufreizenden rötlichen Schamhaare leuchteten unter dem Strahl einer auf sie gerichteten Lampe. Sie hatte die Arme hinter den Kopf gelegt, die Handflächen zeigten gegen die Decke, und ihre Beine spreizten sich über den Tischrand nach unten, sodass sie den Boden gerade noch mit den Zehen berührte.

      „Wir vollziehen heute einen Geburtsritus“, erklärte Tobias den Anwesenden. Zwischen Ninas Beinen stand Lukas mit einem steif nach oben ragenden Schwanz, der sich leicht bewegte. Sein Gesicht war vor Geilheit verzerrt, sein Mund bewegte sich fortwährend, und ich glaube, dass er immer und immer wieder das Wort Fotze vor sich hinmurmelte.

      Tobias, der einen lose hängenden grünen Morgenrock trug, befahl Laurenz und Valentin, sich unter den Tisch zu hocken, auf welchem Nina lag. Die beiden waren Lukas Leibwächter, besaßen bulldoggenhafte Gesichter und erinnerten in ihrer Mentalität an einen Dobermann. Tobias erklärte ihnen, dass sie zwischen Lukas und Ninas Beine kriechen sollten.

      In dem riesigen Wohnzimmer befanden sich etwa zwanzig mehr oder weniger interessierte Beobachter und vierzehn oder fünfzehn Akteure. Der Geruch von Marihuana hing schwer und süßlich in der Luft. Die Musik dröhnte aus zwei Lautsprechern, die sich in verschiedenen Ecken des Raumes befanden.

      Tobias begann den Rhythmus mit seinen Händen zu klatschen und nach und nach fielen alle Umstehenden ein. Der steife Pint von Lukas hatte sich zur vollen Länge gestreckt. Er trat näher an Nina heran, öffnete ihre äußeren Schamlippen mit seinem Daumen und schob seinen Schwanz in die geöffnete Möse. Dann stieß er kurz und hart zu.

      Ein tiefer Seufzer drang aus Ninas Mund, und sie gab ihren Titten vor geiler Zufriedenheit einen leichten Stoß. Lukas begann in einem langsamen, methodischen Rhythmus seinen Schwanz in das zuckende Loch zu rammen. Ninas Gesicht war von einem Lächeln überzogen, welches ihre Zähne etwas entblößte. Ihr Haar hatte sich gleich einem Strahlenkranz aus kupfernem Draht um ihren Kopf gelegt. Sie beantwortete jeden Stoß von Lukas mit einer Bewegung ihrer Hüften, die den Tisch erzittern ließ.

      Wir klatschten in gleichen Rhythmus.

      Wenn man jemandem beim Ficken zusieht, dann möchte man meist auch selbst rammeln. Diese nackten Körper, diese unverhohlene Geilheit ließ das Blut in den Adern kochen. Ich wollte mir am liebsten eines dieser nackten Mädchen greifen und mit meiner eigenen Improvisation beginnen. Aber die Mädchen verhielten sich sehr diszipliniert. Sie saßen in einem Halbkreis und warteten auf seine Anweisungen.

      Tobias hatte seine Groupies mit einem Spitznamen versehen: er nannte sie die »Shits«. Sie hatten sich alle kurze Röcke gekauft und auf die Vorderseite mit roten Buchstaben das Wort »Shits« geschrieben. Sie trugen die Röcke, wo immer sich eine Gelegenheit dazu bot. Die »Shits« fickten fast nie allein, sie verstanden sich als ein wirkliches Team und dementsprechend verhielten sie sich auch beim Bumsen.

      Als Pless den Raum betrat, bemerkte ich ihn nicht sofort, da meine Augen auf dem verlockenden Körper einer Schwarzhaarigen ruhten, die sich unter den Zuschauern befand. Sie besaß etwa meine Größe, schwarzes Haar und einen breiten vollen Mund. Plesss Anwesenheit wurde mir erst bewusst, als ich seine heisere Stimme brüllen hörte:

      „Wenn ihr beide euch bewegt, ist es um das Schwein geschehen!“

      Pless richtete diese Warnung an Lukas Leibwächter. Über dessen Kopf schwebte das Unterteil eines schweren bronzenen Leuchters aus dem Flur. Pless hielt ihn mit seinen muskulösen Fingern und bewegte ihn drohend hin und her. Ich schaute auf Lukas und Nina. Sie waren mit einem netzartigen Nylontuch bedeckt, das Pless von der Wand gerissen und über die beiden fickenden Körper geworfen hatte.

      Das Klatschen war verstummt. Niemand wagte sich zu bewegen. Unbändiger Zorn verzerrte Plesss Gesicht. Die Finger, die die Lampe mit der Gewalt von Stahltrossen umklammert hielten, erschienen vor Anstrengung blutleer.

      Nina fand als erste wieder zu sich. Mit vor Empörung sich überschlagender Stimme kreischte sie Pless an. „Was zum Teufel ist denn in dich gefahren, du Idiot? Nimm sofort dieses Instrument von meinem Kopf!“

      Ihre Worte trafen Pless wie ein Sandstrahl. „Los, nimm das Ding weg, du verdammter Trottel!“

      Der Leuchter fiel zu Boden und Pless zog das Tuch zurück, resigniert wie ein Zauberer, dem ein Trick misslungen war. Lukas und Nina klebten noch immer zusammen. Ich sah die Angst in Lukas Gesicht; seine bleichen Lippen pressten sich nervös zusammen.

      Ninas grüne Augen sprühten vor Zorn. „Hör zu, Jonas, wir haben das schon öfters gemacht. Ich möchte ficken, und zwar mit Lukas; damit du es genau verstehst, ich möchte Lukas jetzt ficken! Was denkst du dir

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