Break for Me. Melody Adams

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Break for Me - Melody Adams Fear Me

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Schön und grausam zugleich. Die Augen eines Raubtieres.

      „Warum was?“

      Warum hast du mich entfüh... – gekauft? Und warum versorgst du meine Wunden, wenn du ... wenn du mir ohnehin ...“ Ich brach ab, konnte die Worte nicht über meine Lippen bringen. ... wenn du mir ohnehin bald wehtun wirst.

      „Wenn ich was?“

      Ich blieb stumm. Eine einzelne Träne rann meine Wange hinab und ich musste den Blickkontakt lösen. Er umfasste mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen.

      „Wenn ich was, Sophia?“

      „Mir wehtun. Wenn du mir ohnehin bald wehtun wirst.“

      „Wer sagt, dass ich dir wehtun will? Du bist nicht hier, weil ich dich foltern will, Herrgott noch mal.“

      „Warum dann?“, fragte ich flüsternd.

      „Weil ich dich will, Sophia. Weil du mein bist.“

      „Ich bin nicht dein Besitz“, begehrte ich auf.

      Ein spöttisches Lächeln glitt über seine Lippen.

      „Ich habe zehn Millionen für dich bezahlt, Baby.“

      „Das ist ... das ist illegal!“, protestierte ich.

      „Sweetheart, ich gehöre zur Mafia. Illegal ist, was ich tue. Jeden. Tag!“

      „Du magst Geld für mich bezahlt haben“, sagte ich bitter. „doch wie ich das sehe, macht dich das nicht zu meinem ... meinem Besitzer! Du hast mich gegen meinen Willen entführt! Du kannst mich festhalten, doch du wirst mich nie – und ich meine NIEMALS besitzen!“

      Sein grüner kalter Blick hielt meinen ohne zu blinzeln.

      „Das werden wir sehen, Sweetheart. Ich werde dich brechen. Koste es was es wolle. Ich bekomme immer was ich will. Besser du vergisst das nicht. Gewöhn dich an den Gedanken und du wirst es sehr viel einfacher haben. Wehre dich, und es wird nur schmerzhafter für dich. Das Endergebnis bleibt das Gleiche. So oder so, wirst du mir eines Tages mit Leib und Seele gehören.“

      „Hohe Ziele“, höhnte ich. „Aber du hast das Herz vergessen. Heißt es nicht mit Leib, Herz und Seele?“

      Sein Blick war ohne Gefühl als er mit Gleichgültigkeit in der Stimme erwiderte: „Ich bin nicht an deinem Herzen interessiert, Sophia. Es hat keinen Wert für einen Mann wie mich.“

      Seine Worte machten mir Angst. Wenn er mein Herz nicht wollte, dann würde er Gewalt anwenden können um sein Ziel zu erreichen. Ein kleiner Teil von mir hatte gehofft, diesen Mann erweichen zu können. Ihn vielleicht dazu zu bringen, mich gehen zu lassen. Gewissen zu zeigen.

      Was hast du erwartet, du naive Kuh, schimpfte ich mit mir selbst. Er ist der Foltermeister vom Teufel persönlich. Dieser Mann hat weder Herz noch Seele. Da ist nichts, was man erweichen kann. Und Gewissen? Ein Mann für den Folter und Mord Beruf sind, kann kein Gewissen haben!

      Tony hatte meine Handgelenke ergriffen und war in Begriff, mich wieder zu fesseln.

      „Nein! Bitte!“, flehte ich.

      „Sorry, Kleine. Kann nicht riskieren, dass du hier im Hotel herum läufst. Sobald wir zuhause sind, wirst du mehr Freiraum haben, das verspreche ich dir. Du solltest jetzt schlafen. Ich muss noch einmal raus, und ich weiß nicht, wann ich zurück sein werde.“

      Er griff nach dem Knebel. Ich schüttelte den Kopf. Dann kam mir in den Sinn, dass dies meine letzte Chance sein könnte, um Hilfe zu schreien. Ich öffnete den Mund um zu schreien, doch mein Schrei wurde sofort erstickt, als er die Gelegenheit nutzte, mir den Knebel in den Mund zu schieben. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. Wenn Blicke töten könnten, wäre der Mistkerl jetzt tot.

      „Sorry Sweetheart, aber es muss sein. Die Räume hier sind nicht schallsicher.“

      Er beugte sich über mich und küsste meine Stirn. Dann erhob er sich und griff nach einer Lederjacke, die über einem Stuhl hing. Er schlüpfte rasch hinein, dann verschwand er aus dem Raum. Ich blieb mit klopfendem Herzen zurück. Ich war allein. Gefesselt. Geknebelt. Hilflos. Was, wenn Tony etwas passierte und er nie zurück kam? Wie lange, bis jemand mich hier finden würde?

      Du kannst vier Tage ohne Trinken auskommen, sagte meine innere Stimme. Bis dahin kommt bestimmt jemand. Zimmermädchen oder wer auch immer. Wenn Tony nicht zurückkommt, bist du frei.

       Tony

      Ich wünschte, ich hätte mein Mädchen schon wo sie hin gehörte. In meinem kleinen Reich. Dort würde sie weder weglaufen, noch um Hilfe rufen können. Und ich hasste es, sie ans Bett fesseln zu müssen. Nicht, dass ich generell etwas dagegen hätte, doch alles mit Grund und Ziel. Sie einfach zu fesseln, weil ich keine anderen Möglichkeit hatte, missfiel mir. Gott sei Dank würden wir bald abreisen. Ich konnte New York ohnehin nicht leiden, und dieser Alfredo war ein Bastard. Ich wusste, warum der Boss mit ihm Geschäfte machte, doch ich wünschte, wir müssten uns nicht mit diesem Wichser abgeben. Gott, war ich froh, dass ich nicht Mafia Boss war. Ich hatte keine Geduld für solche Spiele. Ich würde sie wahrscheinlich alle binnen Wochen ausradieren, oder selbst beim Versuch sterben. Diplomatie war nicht gerade eine Stärke von mir. Genau genommen hatte ich eigentlich nur eine Stärke. Die Fähigkeit, meine Gefühle vollkommen auszuschalten. Wir alle mussten das mehr oder weniger, doch niemand war so gut darin wie ich. Wenn ich jemanden folterte, dann war er keine Person mehr in meinen Augen. Er war eine leere Leinwand auf der ich meine Kunst verewigte. Folter war eine Kunst. Jedenfalls sollte es eine Kunst sein. Ich verachtete Stümper, die nicht wussten wie man es richtig tat. Wie man dem Opfer größtmögliche Schmerzen zufügte und dabei so lange wie möglich am Leben erhielt. Ich mochte, was ich tat. Und ich war verdammt gut in meinem Job. Ich konnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Ich war für dies geboren worden. Oder nicht ganz. Ich war dazu gemacht worden. Der kleine Junge der davon träumte, Pilot zu werden und die Welt zu erkunden, war im Alter von zehn Jahren gestorben und ein neuer Junge war geboren.

       „Tu es“, sagte Dad ungeduldig. „Oder willst du eine neue Runde mit Onkel Serge. Diesmal kommt er nicht allein. Er hat drei Freunde dabei. Stell dir vor. Vier Kerle, die dir zeigen was du für eine Pussy bist.“

       Ich zitterte. All die Jahre des Missbrauchs, und ich hatte mich doch nie daran gewöhnen können. Es tat noch immer genauso weh wie beim ersten Mal und ich war nicht in der Lage, abzustumpfen. Ich wollte lieber sterben, als weiter so zu leben. Doch tun, was Dad von mir verlangte? Ich spürte bittere Galle hochsteigen, als ich mich zwang, den Welpen anzusehen, den Dad beim Genick hielt. Braune Knopfaugen schauten mich vertrauensselig an. Ich wollte nicht. Ich wollte dies nicht. Doch es war der Welpe oder ich. Tränen rannen über meine Wangen.

       „Wenn ... wenn ich es tun, dann wird Onkel Serge mich nie ... nie wieder ...?“

       „Nie wieder, Anthony. Solange du tust was ich sage, wird niemand dich jemals wieder anfassen. Nicht Onkel Serge, und auch kein anderer.“

       Ich nickte unter Tränen, als ich das Messer entgegen nahm, welches Dad mir entgegen hielt.

       Sorry. Tut mir so Leid, Kleiner.

       Dann setzte ich das Messer an.

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