Love after work - Der Märchenprinz. Dani Merati
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„Was soll mit mir sein?“, fragte er abgelenkt.
Gott, es war an der Zeit, sein Gehirn wieder einzusammeln, sonst quatschte er nachher noch irgendwelches sinnfreies Kauderwelsch und der Typ verschwand.
„Habe ich Eindruck bei dir hinterlassen, groß oder klein?“
„Ja.“ Die Antwort gab er, ohne zu überlegen. „Ja, hast du.“
„Freut mich.“ Haidar lächelte dem Barkeeper zu, der ihnen ihre Drinks reichte.
„Vielen Dank, Alex.“
„Cheers euch beiden. Die gehen aufs Haus.“
„Ah, jetzt verstehe ich. Du kennst ihn bereits“, merkte Daniel an, als sie nun zielstrebig auf einen frei gewordenen Nischenplatz zueilten.
„Nur von meinen Besuchen hier.“
„Ah, bist du Stammgast hier?“
„Nicht unbedingt. Aber ich schaue immer hier vorbei, um zu entspannen, wenn meine Geschäfte mit der Thalberg-Corporation mich nach Berlin führen.“
„Oh, du kommst nicht von hier?“
Enttäuschung überrollte ihn. Großartig. So ein vielversprechender Anfang und dann so ein Dämpfer ... Na ja, Enttäuschungen waren nichts Neues für ihn.
Hastig trank er von seinem Gin Tonic, um seinen plötzlichen Frust zu kaschieren. Dabei verschluckte er sich leider und der Alkohol rann ihm übers Kinn. Er griff nach einer Serviette, aber Haidar kam ihm zuvor, schlanke Finger umschlangen locker sein Handgelenk.
„Warte.“
Was als Nächstes geschah, nahm Daniel wie in Zeitlupe wahr. Er folgte der dunklen eleganten Hand, die sich hob, spürte den rauen Daumen, der ihm zart über den Kiefer und dann seine Unterlippe strich. Das Prickeln fuhr ihm ohne Umwege in den Unterleib. Die türkisen Iriden hielten seinen Blick gefangen und sein Gegenüber schob die feuchtglänzende Kuppe zwischen seine Lippen und leckte sie ab. Geradeso unterdrückte er ein Stöhnen.
„London“, meinte Haidar plötzlich.
Er nahm ihm die Serviette ab und tupfte die restliche Nässe weg.
„Hm?“
Daniel starrte ihn verträumt an. Verdammt, der Typ war tatsächlich perfekt. Er stand kurz davor alle Regeln über Bord zu werfen, Haidar mit nach Hause zu nehmen und die ganze Nacht zu vögeln. Er verlor den Verstand. Eindeutig. Er war schließlich nicht auf der Suche nach einem One-Night-Stand. Andererseits ... der Mann war nur geschäftlich in der Stadt, mehr war vermutlich gar nicht drin, also was sprach gegen ein bisschen Spaß?
„London. Das ist der Ort, den ich Zuhause nenne.“
Er schreckte aus seinen Gedanken auf.
„Oh. Entschuldige bitte. Ich ...“, er räusperte sich. „Du bist Brite?“
„Das sagt mein Pass. Meine Wurzeln sind jedoch ein ziemlicher Mischmasch. Dad ist halb Deutscher, halb Schotte, meine Mum stammt aus Jordanien. Ich bin ergo ein bunter Mix.“
Ah, daher sein exotisches Aussehen. Daniels Interesse an dem Mann wuchs sekündlich. Das war doch nicht normal. Sie kannten sich vielleicht zwanzig Minuten und ihm kam es vor wie zwanzig Jahre.
„London soll eine tolle Stadt sein. Ich war leider noch nie dort.“
‚Was redest du da für einen Unsinn? Nachher denkt der Kerl, du spekulierst auf eine Einladung? Oder er hält dich für langweilig, weil du nie über die Ostsee hinausgekommen bist!‘
„Ist es auch. Eine pulsierende aufregende Metropole“, bestätigte sein Gegenüber, den betörenden Blick unverwandt auf ihn gerichtet.
„Möchtest du mit mir nach Hause kommen?“
„Nach London?“, krächzte Daniel einem Herzinfarkt nahe.
Haidar lachte warmherzig. „Nein. Zumindest nicht mehr heute Nacht. Ich dachte an die Suite in meinem Hotel.“
„Oh.“ Idiot!
„Ich ... Ähm, natürlich, das war mir klar“, stotterte er verlegen.
Verdammt, jetzt reichte es aber. Noch eine Premiere. Er konnte sich nicht erinnern, jemals gestottert zu haben. Tolles Debüt, Brandes!
„Ich meine, ich weiß, dass du nur dein Hotel meintest und ... äh, nicht London ... na ja, heute Nacht ... Ich ... oh, bitte erschieß mich einer!“
Erneut erklang Haidars volles, unglaublich warmherziges Lachen. Eine Hand streichelte über seine heiße Wange, verursachte ein angenehmes Prickeln.
„Du bist sehr süß, wenn du rot wirst, Daniel.“
Großartig. Süß. Welcher Mann wollte denn bitteschön süß sein. Oder niedlich. Oder ... Er stoppte den entgleisenden Gedankenzug gerade noch rechtzeitig. Es war an der Zeit, sein Leben wieder auf Spur zu bringen. Und da gehörte es nun zu, sich diesen traumhaften Kerl keinesfalls durch die Lappen gehen zu lassen.
„Du glaubst mir nicht“, flüsterte Haidar in sein Ohr.“
Die Hand glitt von seiner Wange, ergriff seine und drückte sie fest.
„Nicht nur süß. Einfach bezaubernd. Nun, ich wiederhole meine Einladung. Begleitest du mich ins Hotel?“
„Ja.“ Daniel erwiderte den Druck der starken Finger. „Das möchte ich sehr gerne.“
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