Trust Me. Melody Adams

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Trust Me - Melody Adams Fear Me

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      „Warum also Tony? Was soll der Unsinn mit dem einen Jahr?“

      „In einem Jahr läuft das Ultimatum aus, das Boris mir für meine Entscheidung gegeben hat. – Tony – er ist ein Mann, der dich schützen kann und er hat die Mancini Familie hinter sich stehen. Außerdem hat er einen Ruf, der – sagen wir mal – auf andere abschreckend wirkt. Wenn du die Familiengeschäfte übernimmst, dann wird Tony dir eine gute Hilfe sein und mit der Mancini Familie im Rücken wärt ihr beiden sehr sehr mächtig. – Nahezu unangreifbar.“

      „Und du hattest keine Angst, was ein Mann mit einem Ruf wie Tony mit mir anstellen könnte? Er ist ein verdammter Sadist, verdammt noch mal! Er foltert Leute, und er hat Spaß dabei!“

      „Ich wusste was er ist, doch ich wusste auch, dass er dir nichts antun würde. Er mag ein Sadist sein und – ja, vielleicht ein wenig verrückt – doch er ist ein anständiger Mann. Er hat Ehre und außerdem hab ich ihm gewisse Spielregeln gegeben, an die er sich halten muss.“

      Mein Vater sah mich an.

      „Ich hab über die Überraschung deines unerwarteten Erscheinens und dass du alles weißt ganz vergessen zu fragen: wie bist du hierher gekommen? Hat Tony dich gehen lassen oder bist du abgehauen?“

      „Er hat mich gehen lassen“, antwortete ich bitter.

      Ein Teil von mir wünschte, er hätte mich einfach behalten, hätte mir nie diesen Ordner mit den Fotos und Videos gegeben. Manchmal war Unwissenheit ein Segen. Vielleicht hätten wir glücklich werden können.

      „Aber wieso?“, durchbrach mein Vater meine Gedanken.

      „Er wollte, dass ich weiß, was er ist, ehe ich eine Entscheidung treffe, ob ich mit ihm zusammen sein will. Er ... er hat mir ein Zimmer im Ort gebucht und mir – Unterlagen, Videos und Bilder gegeben.“

      „Videos und Bilder?“

      Ich schüttelte mich unwillkürlich bei der Erinnerung an die Dinge, die ich in den Videos gesehen hatte. Besonders ein Video war schwer aus dem Kopf zu bekommen.

       Ein Mann saß festgebunden auf einem Stuhl. Er hatte eine Augenbinde um. Er musste bereits zuvor verprügelt worden sein, denn er hatte zahlreiche Prellungen und Cuts im Gesicht. Außer dem Mann war niemand zu sehen, doch man konnte jemanden umher gegen hören. Der gefesselte Mann wandte den Kopf hin und her, als versuche er zu orten, ob die Person im Raum näher kam. Er sah verängstigt aus.

       „So, Stefano“, erklang die Stimme eines Mannes, dann trat Nicolo Mancini in den Kamerabereich. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich dem Gefesselten gegenüber. „Erzähl mir was über Mario Castelli. Wo hat sich der Hurensohn versteckt?“

       Der Mann in Fesseln zitterte.

       „Ich ... ich weiß es nicht“, erwiderte er mit bebender Stimme.

       „Du weißt, dass ich meine Antworten bekommen werde, Stefano. Warum willst du es dir so schwer machen? Sag mir, was ich wissen will, und du stirbst schnell und – schmerzlos. Schweig, und Tony hier wird dir sehr – sehr wehtun.“

       „Bbbitte“, schluchzte Stefano. „Iiiich w-weiß w-wirklich nichts. I-ich schwööööörs!“

       „Du weißt es. Was hat Mario dir angedroht was passiert, solltest du ihn verraten? Hat er gedroht, dass er dich langsam und qualvoll töten wird?“

       „E-er ha-hat ge-gedroht, mei-meine Familie ... mmmeine ... mei...“, stammelte Stefano.

       Ein Grinsen trat auf Nicolos Züge.

       „Oh oh, Stefano. Du hast mir gerade bestätigt, dass du weißt, wo Mario ist.“

       Der Mann erbleichte.

       „Sieh! Ich war mir nicht sicher, doch ich wusste, dass ich diese kleine Information aus dir heraus bekommen würde. Jetzt, da ich weiß, dass du die Informationen hast, die ich brauche, können wir ja mit der Folter beginnen.“

       „Bi-bitte nicht! Bitteeee!“, schrie der Mann jetzt panisch.

       Dies war der Moment, wo Tony in den Kamerabereich trat. Er hatte eine Zange in der Hand.

       „Nun? Willst du mir nicht doch etwas sagen, ehe ich Tony den Befehl gebe, den Verbleib von Mario aus dir heraus zu kitzeln?“, fragte Nicolo ruhig.

       „Ich ... ich ka-kann nnnicht.“

       Nicolo riss dem Mann die Augenbinde runter ehe er sich an Tony wandte: „Er gehört ganz dir.“

       Ein sadistisches Grinsen glitt über Tonys Züge, als er vor Stefano trat. Seine grünen Augen funkelten in die Kamera, ehe er sich seinem Opfer zuwandte.

       „Neeeeeiiiin!“, brüllte Stefano.

       Tony strich beiläufig über die Finger von Stefanos rechter Hand, die an den Stuhl gefesselt war. Stefanos Augen waren voller Entsetzen auf die Zange gerichtet. Die Schreie, als Tony dem Mann den ersten Nagel zog, waren markerschütternd.

      „Sophia?!“, riss die Stimme meines Vaters mich aus den Erinnerungen. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst etwas blass aus.“

      Ich sah ihn an.

      „Ich ... Mir geht es gut. Es ist nur – alles ein wenig viel.“

      „Was war auf den Videos, die Tony dir gegeben hat?“

      „Fol-folter. – Es waren Videos auf denen zu sehen war, wie Tony Leute zu ... zu Tode folterte.“

      „Ich bin sicher, dass es ein großer Schock für dich war, doch keiner der Leute die du auf dem Video gesehen hast, war unschuldig. Tony mag ein Mann sein der zu großer Grausamkeit fähig ist, doch er würde niemals Unschuldige foltern. Auch ein Mann wie er hat Grenzen, die er nicht überschreiten würde.“

      „Ich ... ich bin mir nicht sicher, was ich glauben soll“, erwiderte ich unsicher. „Und ich bin nicht sicher, was ich über dich denken soll. Mein ... mein ganzes Leben wurde plötzlich auf den Kopf gestellt. Ich hab Dinge gesehen und erlebt ...“ Ich brach ab, als die Emotionen mir die Kehle zu schnürten.

      „Ich verstehe, dass du überwältigt und verwirrt bist. Verunsichert. Du brauchst Zeit und Ruhe, um alles zu verarbeiten. Warum machen wir nicht einen kleinen Urlaub? Wir könnten nach Sizilien reisen. Ich kann ein paar Geschäfte nebenbei erledigen und du kannst dich am Pool entspannen oder dir von der Familie die Gegend zeigen lassen ...“

      „Familie?“

      „Ja, Familie. Du hast eine Menge davon, Sophia. Sizilianische Familien sind groß. Sie würden dich mit offenen Armen empfangen.“

      „Ich ... ich weiß nicht. Und ... und was mache ich wegen Tony?“

      „Der Junge kann warten. In Sizilien hast du genug Abstand, dass du dir über eure Beziehung Gedanken machen kannst.“

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